Märchenhafte Königsstädte
- Durch die Souks von Marrakesch
- Moulay Idriss - Stadt der Mystiker
- Besuch eines Weinguts mit Verkostung
Die meisten Menschen verbinden Marokko automatisch mit dem orientalischen Zauber Marrakeschs, einem Sehnsuchtsort für viele Reisende. Wie vielseitig das Land zwischen Mittelmeer und Atlantik ist, möchte ich auf einer Gruppenreise entdecken, die mich quer durch das Land führt. Neben Marrakesch werde ich dabei unter anderem auch die anderen drei Königstädte - Fès, Meknès und Rabat – kennenlernen. Und ein Land, das seinen Besuchern zwischen Ozeanen und Atlas-Gebirge völlig unterschiedliche Landschaften bietet. Skigebiete, Wüste, fruchtbare Ebenen und karge Felsregionen - Marokko sieht an jedem Tag der Gruppenreise anders aus.
Unser Produktmanager Peter Eschweiler hat im Podacst-Interview einige Tipps und Information für Gruppenreisen nach Marokko parat. Reinhören lohnt sich!
Agadir ist die erste Station auf meiner Reise durch das Königreich. Dichter Stadtverkehr, Verleihstationen für E-Fahrräder und Plakatwerbung für Handyverträge: Der erste Blick offenbart eine moderne europäisch-orientierte Stadt. Agadir ist damit ein idealer Ausgangspunkt, um sich der marokkanischen Lebensweise langsam anzunähern. Mein Hotel liegt günstig, nahe der Strandpromenade. Aus meinem Zimmer habe ich einen perfekten Blick über die Bucht und die Kasbah. „Gott, Vaterland, König“ steht da übersetzt auf einem Berg. Die nachts illuminierte Schrift ist der Wahlspruch des Königreiches. Die Strandpromenade ist nicht nur Ausflugsort für viele französische Touristen, für die Marokko ein beliebtes Kurztrip-Ziel am Wochenende ist, sondern auch für viele Einheimische, die am Atlantik-Strand etwas Entspannung suchen. Den Tag lasse ich beim Abendessen auf der Hotelterrasse ausklingen und genieße dabei einen wunderschönen Sonnenuntergang. Einen besseren Start für meine Gruppenreise durch Marokko kann ich mir nicht vorstellen.
Am zweiten Tag lerne ich beim gemeinsamen Frühstück unsere Reisegruppe und unseren Reiseleiter Aziz näher kennen. Mit dem komfortablen, klimatisierten Reisebus geht es nach Norden. Entlang der Küstenstraße erwartet uns ein eindrucksvolles Panorama.
Meine Sorge, als Alleinreisender auf meiner Gruppenreise durch Marokko keinen Anschluss zu finden, wird bereits beim ersten Foto-Stopp an einer Steilküste zerstreut. Meine Mitreisenden bieten mir prompt an – mich mit meiner Kamera vor der atemberaubenden Kulisse mit den tosenden Fluten zu fotografieren. Es bleibt nicht das einzige Motiv für tolle Reisebilder, bereits wenig später bestaunen wir die Kletterkünste einer Ziegenherde, die sich einen Arganbaum als Ausguck ausgesucht hat. Arganbäume werden wir jetzt häufiger sehen, denn in dieser Region Marokkos prägen sie die Landschaft und sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Unser nächster Halt ist Essaouira eine pittoreske Hafenstadt mit ursprünglichem Charme. Beim Weg durch die Medina bestaunen wir die Befestigungsmauern, die im 18. Jahrhundert von Europäern entworfen wurden. Mit der Gischt der Wellen, kreisenden Möwen und den alten Messingkanonen finden sich hier das eine oder andere Fotomotiv. Kein Wunder, dass unter anderem auch die Macher von „Game of Thrones“ auf Essaouira als Drehkulisse zurückgegriffen haben.
Unzählige Händler bieten in den malerischen Gassen ihre Waren feil. Textilien, Holzarbeiten und Keramik – Souvenirs gibt es hier zahlreich. Höhepunkt ist der Fischerhafen, mit unzähligen traditionell gefertigten Holzbooten in verwitterten aber dennoch strahlenden Blautönen.
Beim Mittagessen an einer Strandpromenade komme ich in den Genuss eines marokkanischen Landesgerichtes:Pastilla. Pastillas sind süße Teigtaschen mit herzhafter Füllung. Oder in meinen Worten: „Hauptgang und Dessert in einem!“. Was sich für uns gewöhnungsbedürftig anhört, ist in Marokko ein Essen für Festtage. Und wirklich: der mit Puderzucker und Zimt bestreute Mandelteig in Form eines Berliners ist in meinem Fall mit kleingehacktem Hühnchenfleisch und Gemüse gefüllt und schmeckt ziemlich lecker!
Gut gestärkt geht es weiter. Auf unserem Weg machen wir jedoch noch ein weiteres Mal Zwischenhalt. Diesmal bei einer Frauen-Kooperativa für Arganöl. Solche Genossenschaften wurden vermehrt gegründet, als im Zuge der Stadtflucht viele Frauen von ihren Männern zurückgelassen wurden. Im Rahmen der Kooperativa haben die Frauen die Möglichkeit sich weiterzubilden und für ein eigenes Einkommen zu sorgen. Wir werden freundlich begrüßt und in die traditionelle Verarbeitung der Argannüsse eingewiesen.
Dabei werden die Nüsse „geknackt“, um an die Samenplättchen zu gelangen, die wiederum geröstet und dann zermahlen werden. Die zermahlenen Kerne werden als Brei mit ein wenig Wasser versehen und geknetet, bis sich das Arganöl absondert. Arganöl ist in unseren Breitengraden vor allem in Kosmetikprodukten (z.B. in Shampoos) bekannt. Es ist jedoch auch ein leckeres Nahrungsmittel, das als Salatöl verwendet werden kann. In Marokko wird es pur oder als Paste angereichert auch mit Brot gegessen. Wir dürfen probieren und machen uns nach diesem leckeren Stopp auf zum letzten Tagesziel unserer Gruppenreise durch Marokko, Casablanca, das wir in den Abendstunden erreichen.
Casablanca ist die größte Stadt Marokkos und gleichzeitig auch das wirtschaftliche Zentrum des Königreichs. Einen ersten Eindruck der modernen Metropole bekommen wir bei der Fahrt durch moderne Flaniermeilen. Doch Casablanca beherbergt noch einige Höhepunkte. Welche das sind, erfahrt ihr im zweiten Teil meines Reiseberichtes!