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Auf Entdeckungsreise in Nordmazedonien

Mit Gebeco in Nordmazedonien: Unterwegs im unbekannten Süd-Ost-Europa

Touristisch ist Nordmazedonien noch eher ein Underdog, dabei liegt das Land mitten in Europa. Unsere Kollegin Michalina hat sich für Gebeco auf die Reise gemacht und berichtet hier von ihren Erlebnissen und Begegnungen vor Ort. Ein Einblick in ein wahrlich bemerkenswertes Land.

Ein Land, zwei Namen

Vor einigen Jahren hat das kleine Land auf der Balkaninsel die Aufmerksamkeit mit einer Namensänderung auf sich gezogen. Aus Mazedonien wurde Nordmazedonien. Dies brachte ihm den dritten Platz auf der Liste der besten Reiseziele 2020 des renommierten Reisemagazins Lonely Planet ein. Lonely trifft es in diesem Zusammenhang ganz gut, denn viele Touristen gibt es hier nicht. Und genau das macht den Charme dieses sympathischen Staates im Herzen des Balkans aus. Aber alles der Reihe nach.

Skopje – Eindrücke aus der skurrilen Hauptstadt

Unsere Reise beginnt in Skopje, der Hauptstadt Nordmazedoniens. Mein erster Eindruck: Verrückt! Ich habe noch nie zuvor eine Stadt mit derart vielen gigantischen Statuen auf so kleinem Raum gesehen. Die Frage nach dem „warum“ ist schnell beantwortet: Im Jahr 2010 wurde das Projekt „Skopje 2014" ins Leben gerufen. Dieses sollte die Hauptstadt aufwerten und auch für Besucher attraktiver machen. Auf gewisse Weise ist dies wohl auch gelungen. Man spricht vermutlich am besten von „historischem Kitsch" um zu beschreiben, wie die großen Statuen auf Gebäude aus Barock und Neoklassizismus treffen. Dazu reihen sich auch immer wieder sozialistische Bauten, wie zum Beispiel die alte Post - es wirkt skurril.

Hip und lebendig geht es dafür im Stadtviertel Debar Maalo zu. Hier gibt es viele Restaurants und Cafés. Das Essen ist unfassbar lecker, frisch und sehr günstig – ein absoluter Geheimtipp!

Auf dem Old Bazar treffen wir auf einen Friseur, der uns einen Blick in das Familienunternehmen werfen lässt. Er arbeitet bereits seit seinem sechsten Lebensjahr hier im Salon, inzwischen ist er über 80. Ebenso wie sein Betreiber, wirkt der Laden etwas aus der Zeit gefallen. Die Szene hat etwas sehr ursprüngliches an sich und wir lassen uns einen starken, süßen türkischen Kaffee schmecken, bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Auf Entdeckungstour in Nordmazedonien

Mit einem Boot schippern wir im Matka Canyon umher, einem beliebten Wochenendziel der Einheimischen. Es ist Samstag, das Wetter ist traumhaft und es sind eine Menge Leute unterwegs, doch es wirkt keinesfalls überfüllt.

Am Abend erreichen wir das Dorf Jance mitten im Mavrovo Nationalpark. Unser Abendessen nehmen wir gemeinsam mit Tutto zu uns. Er hat schon überall gelebt und sich nun diesen Ort zum Bleiben ausgesucht. Er restauriert auf traditionelle Weise – also mit Lehm und Stroh – die alten Häuser im Dorf, zudem arbeitet er auch an einem Hotel. Am nächsten Morgen demonstriert er uns dort, wie seine Arbeit in der Praxis aussieht. Fünf Eimer mit Lehm-Wasser-Mischungen stehen vor ihm, er tunkt einen Schwamm hinein, wischt damit über die Hauswand, nimmt Lehm dazu und verteilt ihn ebenfalls auf der Wand. Er hat noch viel zu tun. Sein Ziel ist es, die Abwanderung der jungen Bevölkerung abzuwenden, indem er Arbeitsplätze für sie schafft und den Tourismus ins Dorf holt - ein ambitioniertes Ziel.

Ohrid – Juwel am Ohrid-See

Die kommenden Tage stehen ganz im Zeichen des Wassers. Der Ohrid-See zählt zu den ältesten und tiefsten Seen Europas. Um den See herum gibt es verschiedene kleine Strände, von feinsten Sand- bis hin zu felsigen Steinstränden ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Umrahmt von hohen Bergen, in deren immergrünen und ursprünglichen Wäldern Braunbären, Wölfe und Luchse umherstreifen, präsentiert sich der Ohrid-See vor einer atemberaubenden Naturkulisse. Außerdem gibt es einiges an Kultur und Geschichte zu entdecken, denn die Gegend beheimatet unzählige Kirchen und Klöster. Bereits in den vergangenen Tagen ist mir aufgefallen, dass neben Kirchen und Klöstern auch Moscheen ihren festen Platz in Nordmazedonien haben. Die Mehrheit der Einwohner des Landes gehört dem orthodoxen Christentum an, eine große Minderheit bekennt sich außerdem zum Islam. Probleme gibt es hier keine. Ein charmantes Land, denke ich, mit einer fantastischen Landschaft.

Auch die Stadt Ohrid selbst ist ein kleines Juwel. Sie liegt am nordöstlichen Ufer des Sees und lockt mit einer herrlichen Altstadt, schönen Galerien, zahlreichen Shopping-Möglichkeiten und einer fantastischen Aussicht über das kristallklare Blau. Und nicht nur die Aussicht und die Atmosphäre sind herrlich: Auch das Wetter lässt absolut nichts zu wünschen übrig. Bei 28 Grad und strahlendem Sonnenschein werfen wir uns in das, mit 19 Grad alles andere als kalte Nass. Einfach traumhaft!

Zur Fortbewegung nutzen wir das Boot und erkunden so nahezu den ganzen See. Da der See größtenteils auf nordmazedonischer Seite liegt, ein kleiner Teil jedoch zu Albanien gehört, muss man sich auf eine Passkontrolle einstellen, wenn man die albanische Grenze überqueren und den See dort weiter erkunden möchte. Das geht jedoch schnell und problemlos.

 

Wir bleiben dennoch in Nordmazedonien und schauen uns das Kloster Sveti Naum an. Danach schlagen wir uns mit köstlichen lokalen Speisen die Bäuche voll. Natürlich kommt dabei auch die berühmte Ohridforelle auf den Tisch. Es wurde viel getan, um die Bestände wieder zu erhöhen, damit Besucher und Einheimische sich diese Delikatesse wieder schmecken lassen können. Das Fleisch ist fest und schmeckt wirklich hervorragend, ein absolutes Highlight! Dazu gibt es gebackene Kartoffeln. Da auch die Meze jedes mal sehr üppig sind, muss man aufpassen, sich nicht bereits an den leckeren Vorspeisen satt zu essen.

Natur pur

Den letzten Tag unserer Reise verbringen wir im Galicicia Nationalpark. Wir steigen in einen Geländewagen und fahren bergauf. Bereits nach 200 Metern enden die asphaltierten Straßen und es wird … holperig. Die Schotterpisten schütteln uns ordentlich durch, doch das Rodeo lohnt sich: Oben angekommen, werden wir von unfassbaren Ausblicken auf den Ohrid-See sowie den etwas weniger bekannten Prespa-See für die unsanfte Fahrt entschädigt. Auch die Landschaft des Nationalparks liegt imposant und eindrucksvoll zu unseren Füßen. Ein unbeschreibliches Bild.

Mein Fazit

Sechs Tage lang habe ich Nordmazedonien erkundet und dabei ein bezauberndes Land und inspirierende Menschen kennengelernt. Unsere Begegnung mit dem Friseur in Skopje und unser Tag mit Tutto haben mir gezeigt, dass Tradition und Zukunft hier Seite an Seite existieren. Ich wünsche mir, dass noch viel mehr Menschen in den Genuss dieses Landes und seiner unfassbaren Gastfreundschaft kommen. Ich wünsche mir aber auch, dass es sich dabei seine Ursprünglichkeit erhalten kann. Denn diese macht den einzigartigen Charme Nordmazedoniens aus.

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