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Belgien – mit dem Zug durchs Nachbarland

Belgien, das Land der Schokolade und des Bieres

In unserer direkten Nachbarschaft liegt ein echtes Juwel: Belgien. Unsere Kollegin Ann-Kathrin hat sich für Gebeco mit dem Zug auf die Reise gemacht und berichtet hier von ihren Erlebnissen und Begegnungen vor Ort. Eine nachhaltige Reise voller Leckerbissen.


Erstes Kennenlernen in Belgien

Antwerpen - BahnhofshalleUnsere Reise beginnt am Kölner Hauptbahnhof, von wo aus wir gemeinsam in gut zweieinhalb Stunden mit dem ICE nach Gent rollen. Der Zug ist voll und alles erscheint ein bisschen chaotisch, aber die Sorge, dass die nächsten Tage ebenso nervenaufreibend verlaufen könnten, erweist sich als unbegründet. Obwohl wir auch innerhalb des Landes unsere Wege mit der Bahn, statt mit dem Reisebus zurücklegen, verläuft alles reibungslos und ausgesprochen entspannt. Für uns scheint das zwar manchmal schwer vorstellbar, aber die Züge in Belgien fahren in sehr enger Taktung und das auch noch zuverlässig pünktlich.

Am sehr zentral gelegenen Hotel in Gent angekommen, kribbelt es mir direkt in den Füßen und ich breche zu einem ersten Streifzug durch die Gemeinde auf. Weit komme ich jedoch nicht, denn das öffentliche Klavier in der modernen und bei den Gentern durchaus umstrittenen Stadthalle, wird von einem Passanten so wundervoll bespielt, dass ich für sein kleines Konzert liebend gern verweile. Wie sich in den kommenden Tagen zeigt, ist dieses Klavier ein echter Zuschauermagnet und Tag und Nacht trifft man hier kleine und große Musiker*innen, die mal allein, mal in Begleitung eine klangliche Reise durch die Musikgeschichte darbieten.

Belgien Deluxe: Patrizierhäuser, Grachten, Gold und Diamanten

Brüssel - Grote Markt

 

Egal ob in Gent, Brügge, oder Brüssel – die Patrizierhäuser bestimmen das Stadtbild all dieser Städte. Architektonisch besonders imposant sind aber die Zunfthäuser am Grote Markt in Brüssel. Wir haben Glück und die Sonne bringt die vergoldeten Fassaden und kleinen Spielereien an diesem Morgen herrlich zum Glänzen. Auf dem Marktplatz ist heute, so wie eigentlich immer, einiges los. Es beleben nicht nur zahlreiche Handwerker und Bühnenbauer den Platz, um Vorbereitungen für ein großes Fest zu treffen, sondern auch zahlreiche Gewerkschaftler, die es offenbar nach ihrer Demonstration hierher gezogen hat.

Brüssel - ParadeWir ziehen hingegen weiter und stehen plötzlich unverhofft inmitten einer Parade vor dem königlichen Stadtschloss, die zu Ehren zweier neu ernannter Botschafter abgehalten wird, wie wir erfahren. Sogar für mich als alte Londonerin ist das jedes Mal wieder wirklich beeindruckend, wie einerseits pompös und andererseits entspannt sowas abläuft. Bis auf einen einsamen Polizisten, der die Straße mit einem Flatterband für den Durchgangsverkehr sperrt, bietet sich uns heute im wahrsten Sinne ein bisschen Monarchie zum Anfassen.

Auch die Rokoko-Gebäude auf dem Meir in Antwerpen sind wirklich beeindruckend. Nicht nur die Größe und prunkvolle Gestaltung der Fassaden lässt einen staunen, auch der neoklassizistische Stadsfeestzaal ist ein echter Hingucker – besonders das Gebäudeinnere. Hier gibt es einiges zu entdecken und eine Kaffeepause lässt sich ebenfalls perfekt einlegen. Antwerpen hat aber natürlich noch viel mehr zu bieten: Diamanten. Das Diamantenviertel kommt recht unauffällig und bisweilen schmuddelig daher und es ist schon erstaunlich, was in diesem Ambiente für Werte gehandelt werden. Prunkvoller geht es hingegen im DIVA zu, dem Diamantenmuseum. Wahnsinn, was für riesige „Klunker“ es gibt.

Brügge - GrachtenfahrtWas in Belgien natürlich auch nicht fehlen darf, ist eine Grachtenfahrt. Johann, der junge Bootsführer, steuert uns sicher und stets mit einem lockeren Spruch auf den Lippen unter den teils niedrigen Brücken durch die Grachten von Brügge, der wohl hübschesten Stadt Belgiens. Unsere Rundfahrt endet pünktlich vor dem einsetzenden Regen und schon wieder haben wir Glück. Den Rest des Tages führt uns unser Weg durch Brügge immer mal wieder über die eine oder andere Gracht, die offenbar auch bei den frisch vermählten Paaren ein beliebtes Fotomotiv abgeben.

Belgien kosten: So schmeckt Flandern

Belgische FrittenPommes-Krise“, „Pommes leiden unter dem Coronavirus“, oder „Esst mehr Pommes, bitte!“ titelten vor zwei Jahren auch hierzulande diverse Zeitungen. Da die von den Belgiern heißgeliebte, frittierte Kartoffelspeise in erster Linie außer Haus genossen wird, ging der Absatz der Nationalspeise in 2020 drastisch zurück und die Bauern saßen auf Unmengen von Kartoffeln. Kurzerhand wurde das Pommes-Essen zur nationalen Bürgerpflicht. Auch wir lassen es uns natürlich nicht nehmen und legen bei Filip an der typischsten Frittenbude Gents einen Stopp ein. Meine Empfehlung: Frieten met Stoofvleessaus (eine Art Bratensauce).

 

Überhaupt gibt es viel zu kosten und zu probieren. Eine Genter Süßigkeit sind die sog. Cuberdons. Obwohl sie traditionell aus Himbeergelee hergestellt werden, gibt es die auch liebevoll als „Näschen“ bezeichnete Speise mittlerweile in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen. In Brügge haben wir schließlich die Gelegenheit bei der Pralinenherstellung zuzusehen und dürfen im Anschluss natürlich auch gleich die kleinen Schokoladen-Köstlichkeiten probieren. Überhaupt ist belgische Schokolade allgegenwärtig und ein Chocolatier reiht sich neben den nächsten - in Flandern gibt es mehr als 320 Schokoladengeschäfte! Bei so viel Auswahl, fällt die Entscheidung für ein paar leckere Mitbringsel gewiss nicht leicht.

Politisches Belgien: Im Herzen Europas

Das Europaviertel in Brüssel besticht bestimmt nicht durch seine Architektur. Es sind eher seelenlose Glasbauten, die hier in die Höhe ragen. Nach unserem Besuch im Haus der Europäischen Geschichte mit seiner sich über sechs Etagen erstreckenden und multimedial aufbereiteten Ausstellung, gehen wir mit Audioguides ausgestattet in das nahe gelegene Parlamentsgebäude. Der Zufall meint es auch hier wieder einmal gut mit uns wir kommen rechtzeitig zur Parlamentseröffnung nach der Sommerpause auf der Besuchertribüne an. Psst. Ehrlich gesagt, ist das geschäftige Treiben im Plenarsaal fast interessanter, als eine Führung durch das Gebäude. Der Audioguide wird durch eine kurze Einwahlumstellung zum hilfreichen Knopf im Ohr und wir lauschen dank Simultanübersetzung gespannt der Parlamentsdebatte.

Ich persönlich finde es besonders interessant, in was für einer raschen Abfolge über die verschiedensten Anträge entschieden wird. Im Vorwege der Reise habe ich „meinen“ Europaabgeordneten kontaktiert, doch aufgrund des vollgepackten Terminkalenders an dem Tag kommt dieses Mal leider kein Treffen zustande. Macht nichts, aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben. Wir haben bereits einen Termin für das kommende Jahr ausgemacht und somit wird es mich auch in 2023 wieder in unser Nachbarland im Westen ziehen.


Mein Fazit

Gent - Aussicht vom BelfriedSechs Tage lang habe ich Belgien mit der Gruppe erkundet und ein wirklich tolles Land und tolle Menschen kennengelernt: Der gesprächige Juwelier direkt am Eingang der Diamantenbörse in Antwerpen und die witzigen und quirligen Taxifahrer am Atomium in Brüssel bleiben mir genauso in Erinnerung, wie der Gang mit wackeligen Knien auf der Aussichtsebene des Belfrieds in Gent. Denn auch, wenn die Höhe nach wie vor nicht so ganz meins ist, so wurde die Zitterpartie mit einem fantastischen Ausblick belohnt.

Als besonders angenehm empfand ich auch das Reisen mit der Bahn. Nach dem offiziellen Tagesprogramm konnten wir dank der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort jederzeit für uns selbst, oder in Begleitung auf Erkundungstour gehen und waren somit nicht an feste Abfahrtszeiten eines Reisebusses gebunden.


Besuchen Sie Belgien mit uns

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6 Tage Erlebnisreise
Belgien

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  • Der Genter Altar
  • Im Haus der europäischen Geschichte in Brüssel
  • Schokoladenstadt Brügge
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