Direkt an der Avenida Paulista erhebt sich ein Bauwerk, das durch seine ungewöhnliche Architektur und kulturelle Bedeutung weltweit Aufsehen erregt. Das Museu de Arte de São Paulo Assis Chateaubriand, besser bekannt als MASP, wurde im Jahr 1966 eröffnet und gilt seither als eines der bedeutendsten Kunstmuseen Südamerikas.
Der Entwurf stammt von der brasilianischen Architektin Lina Bo Bardi. Das Gebäude scheint in der Luft zu schweben. Vier rote Betonsäulen tragen die obere Galerie in einem Abstand von über siebzig Metern, sodass darunter ein freier Platz mit Blick auf die Stadt entsteht. Dieser Raum wird regelmäßig für Märkte, Versammlungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt und symbolisiert Offenheit und Zugänglichkeit.
Die Sammlung des Museums umfasst über achttausend Werke. Zu den bedeutendsten gehören Gemälde von europäischen Meistern wie Renoir, Van Gogh, Goya, Rembrandt und Botticelli. Gleichzeitig bietet das MASP auch einen tiefen Einblick in brasilianische und lateinamerikanische Kunst vom achtzehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart. Besonders bekannt ist die moderne Ausstellungsweise: Die Gemälde hängen nicht wie üblich an Wänden, sondern frei im Raum an transparenten Glasplatten. Dadurch entsteht ein besonders intensives, fast persönliches Kunsterlebnis.