Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Namibia

Steckbrief

Namibia - Fakten

Ländername Republik Namibia - Republic of Namibia
Beste Reisezeit März, April, Mai, August, September, Oktober
Fläche 825.615 km2
Hauptstadt Windhoek
Bevölkerung 2.533.794
Sprache Englisch
Unabhängigkeit 21. März 1990
Staats-/Regierungsform Präsidialdemokratie
Staatsoberhaupt Staatspräsident Nangolo Mbumba (seit 04.02.2024)
Vertreter des Staatsoberhaupts Netumbo Nandi-Ndaitwah (seit 04.02.2024)
Regierungschef Saara Kuugongelwa-Amadhila (seit 23.03.2015)
Außenminister Peya Mushelenga (seit 04.02.2024)
Zeitzone UTC+2
Reiseadapter M, D, C
Kfz-Länderkennzeichen NAM
ISO-3166 NA, NAM
Internet-TLD .na
Landesvorwahl +264
Website https://gov.na/
Reisepass & Visum Notwendig

Geographie

In einem 80–130 km breiten Streifen erstreckt sich an der Küste die Sand- und Felswüste der Namib. Im Osten schließt sich die markante „Große Randstufe“ (bis 2600 m) an, die das Küstentiefland von den Binnenhochländern trennt. Bekannt ist Ovamboland, in dessen Zentrum der Etosha-Nationalpark liegt.

Politik und Bevölkerung

Die Befreiungsbewegung SWAPO ist in der präsidialen Republik 1994 die führende Partei. Die Legislative liegt bei einem Zweikammerparlament. Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Bantu (Ovambo, Kavango, Herero), Weißen und „Coloureds“ zusammen; die Mehrheit bekennt sich zum Christentum.

Geschichte

Das frühere deutsche „Schutzgebiet“ wurde 1915 von Südafrika besetzt und erhielt 1920 offiziell das Mandat durch den Völkerbund. Die Hauptstadt Windhoek (Windhuk) erinnert an eine deutsche Stadt. Die 1966 gegründete SWAPO widersetzte sich der späteren Annexion Namibias durch Südafrika und erreichte 1990 nach einem langjährigen Kampf die Unabhängigkeit.

Namibia - Geschichte

Um 10 000 v. Chr. Die San siedeln als erste Menschen im su"dl. Afrika
1486 Der Portugiese Diogo Cão landet an der Ku"ste
16. Jh. Herero wandern als erstes Bantuvolk nach Namibia ein
1884 Das Land wird zur Kolonie Deutsch-Su"dwestafrika
1904–1908 Völkermord deutscher Truppen an den Nama und den Herero
1915 Erster Weltkrieg: Su"dafrika besetzt die Kolonie und wird zur Mandatsmacht erklärt
1947 Su"dafrika annektiert Namibia
1948 Einfu"hrung der Apartheid
1960 Befreiungsbewegung South West Africa People’s Organization (Swapo) gegru"ndet
1966 Uno entzieht Su"dafrika das Mandat fu"r Su"dwestafrika und benennt das Gebiet 1968 in Namibia um
1990 Namibia wird unabhängig, der erste Präsident wird Sam Nujoma
2020 Namibia feiert drei Jahrzehnte Unabhängigkeit
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Auskunft vor Ort

Lokale Touristeninformationsbu"ros werden oft privat von Tourenanbietern betrieben. Fu"r den Fremdenverkehr in den Nationalparks ist Namibia Wildlife Resorts (NWR), der Tourismusflu"gel des Ministeriums fu"r Umwelt und Tourismus (MET), zuständig (Tel. 061 2 85 72 00 | nwr.com.na). Vor Reiseantritt bietet das Namibia Tourism Board (Schillerstraße 42–44 | 60313 Frankfurt | Tel. 069 1 33 73 60 | namibia-tourism.com) einen guten und schnellen Service.

Diplomatische Vertretungen

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Sanlam Centre, 6. Etage | 145 Independence Av. | Windhoek | Tel. 061 27 31 00 | Notfallservice Tel. 081 1 24 35 72 | windhuk.diplo.de

Österreichisches Honorarkonsulat

27 Hella Kuppe Street | Windhoek | Tel. 081 1 29 15 10 | hgk.windhoek@gmail.com

Schweizer Generalkonsulat

Craft Café Namibia | Namibia Craft Centre, 40 Tal Street | Windhoek | Tel. 081 6 50 70 75 | windhoek@honrep.ch | short.travel/nam10

Notruf

Landesweite Nummern:

Tel. 112 (medizinische Notfälle)

Tel. 1 01 11 (Polizei)

Bei Überfällen in Windhoeks Innenstadt auch: Tel. 061 2 90 22 39

Internetzugang & WLAN

Es gibt kaum noch Orte ohne Internetzugang in Namibia. Vor allem Lodges und Gästehäuser statten sich verstärkt mit der entsprechenden Technik aus, oft haben auch die Informationszentren einen PC fu"r Gäste. Das Surfen ist aber vielfach nicht ganz billig. Wer häufiger ins Netz möchte, fährt mit einer lokalen SIM-Karte und einem Internetbundle besser. Außerhalb der Städte gibt es jedoch kaum Netzabdeckung. Auf die Navigation mit Google Maps auf dem Smartphone kannst du dort also nicht bauen. Lade Karten deshalb vorab herunter, oder leg dir zusätzlich zu den MARCO POLO Karten detaillierte Papierversionen zu.

Telefon & Handy

Mobilfunkempfang gibt es in Städten und deren Umgebung sowie auf dem Land unregelmäßig in der Nähe von Dörfern. Beste Option ist eine Prepaidkarte von MTC-Tango: Sie kostet 10 Namibia-Dollar, Guthaben bekommst du u"berall in Supermärkten, an Tankstellen und teilweise sogar von fliegenden Händlern. Achtung: Manche Handys erkennen die Einstellungen fu"r SMS-Versand in und aus Namibia nicht, ein Handygeschäft kann das Problem aber meist beheben. Wenn du nach Hause telefonierst, gib die Landesvorwahl mit einem Plus und nicht mit zwei Nullen ein, also fu"r Deutschland +49, Österreich +43 und die Schweiz +41. Namibias Landesvorwahl lautet +264.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

März

Independence Day: der Unabhängigkeitstag am 21. März wird vor allem in Windhoek mit einer Vielzahl von Konzerten gefeiert

Windhoeker Karneval, karnevalin-windhoek.com: mit Narrenkappen und Büttenreden, beginnend in Windhoek, kleinere Feste: Juni–Aug.

April

Crayfish Festival (Lu"deritz): Volksfest am letzten Aprilwochenende, mit Bier, Wein und jeder Menge Langusten

Juni

Fête de la Musique: die größten Veranstaltungen finden in Windhoek und Swakopmund statt

Ku"stenkarneval (Swakopmund), facebook: Ku"ska – Swakopmunder Karneval

Juni/Juli

Tsumka (Tsumeb), facebook: Tsumka Karneval: Karnevalsveranstaltung

Prinzenball (Otjiwarongo), facebook: Karnevalsgesellschaft Frohsinn und Humor Otjiwarongo

August

Lu"ka (Lu"deritz), facebook: Lu"ka – Lu"deritzbucht Karneval: Karnevalsfeiern Ende August in Lu"deritz

Hererotag (Okahandja): am vorletzten oder letzten Wochenende im August gedenken die Herero mit einem Festumzug der Opfer des Völkermords und ihrer verstorbenen Anfu"hrer

Oktober

Oktoberfest (Windhoek), oktoberfestnamibia.com: mit Bratwurst, Bier und Blasmusik wird die Hauptstadt am letzten Wochenende im Oktober zu Klein-München

Dezember

Swakopmunder Musikwoche ( Swakopmund), facebook: Swakopmunder Musikwoche: Konzerte; Laien und Profis verschiedener Länder und Kulturen musizieren gemeinsam

Feiertage

1. Januar Neujahrstag
21. März Independence Day
März/April Karfreitag, Ostermontag
1. Mai Workers’ Day
4. Mai Cassinga Day
Mai Christi Himmelfahrt
25. Mai Africa Day
26. August Heroes' Day
10. Dezember Human Rights Day
25. und 26. Dezember Weihnachten
Mobilität vor Ort

Auto & Verkehr

In Namibia herrscht Linksverkehr. Innerorts gilt ein Tempolimit von 60 km/h, außerorts sind es auf Asphaltstraßen 120 km/h, soweit nicht anders angegeben. Auf nicht geteerten Straßen sind die erlaubten Geschwindigkeiten meist geringer. Verstöße werden mit empfindlichen Strafen geahndet, so kosten 126 km/h bei erlaubten 120 km/h 1000 N$. Auch bei Stoppschildern wird penibel darauf geachtet, dass Autofahrer an der dafu"r gezogenen Linie halten. Das gilt insbesondere an Polizeikontrollpunkten – selbst wenn der Beamte 5 m dahintersteht! Wenn ein Stoppschild einen Zusatz in Form einer roten Drei oder Vier zeigt, treffen gleichrangige Straßen aufeinander. Wer zuerst steht, darf zuerst weiterfahren. Fu"r Alkoholkonsum gilt eine Obergrenze von 0,5 Promille.

Achtung vor Schlaglöchern und auch vor Tieren – Wild und Nutzvieh tauchen unberechenbar auf der Fahrbahn auf. Vorsicht ist vor allem in der Dämmerung und Dunkelheit geboten, wenn das Wild besonders aktiv ist. Fahr nach Möglichkeit nur bei Tageslicht. Eine weitere namibische Besonderheit: Nebenstraßen verlaufen mitunter u"ber riesige Farmen. Ihre Grenzen sind durch Metallrollen oder feste Tore markiert – Letztere bitte wieder schließen.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Zwischen Traditionspflege und kulinarischer Emanzipation schöpft Namibias Ku"che aus einer Fu"lle an luxuriösen Zutaten. Dabei helfen natu"rlich auch die Einflu"sse der zahlreichen verschiedenen Kulturen im Land. So kommt es nicht selten vor, dass zwischen gebratener Meerbrasse und gegrilltem Springbockfilet unverhofft ein herzhaft gepökeltes Eisbein auf der Speisekarte auftaucht.

Deutsch-Burische Prägung

Namibias Ku"che ist deutsch geprägt, und man ist stolz auf diese Tradition. Der su"dafrikanische, burische Einfluss lässt sich ebenfalls nicht leugnen, entsprechend viele Fleisch- und Eintopfgerichte gibt es. Am einfachsten und besten werden sie u"ber dem offenen Feuer zubereitet, etwa im potjie, einem dreibeinigen gusseisernen Topf. Die Steaks landen auf dem braai, einem Grill u"ber Holzfeuerglut. Altbackene Hausmannskost gibt es trotzdem kaum noch. Afrikanische Einflu"sse wie scharfe Hu"hnergerichte und Perlhirse werden zwar nur zaghaft aufgegriffen, der Wandel zur Nouvelle Cuisine hingegen ist deutlich zu sehen und vor allem zu schmecken. Das Gemu"se darf bissfest sein, statt Salzkartoffeln haben längst kleine Tagliatelletu"rmchen und Risottos den Teller u"bernommen.

Wild in Hülle und Fülle

Die Hauptzutaten allerdings bleiben namibisch, alles andere wäre bei der Fülle an Wild, Fisch und Meeresfrüchten auch purer Frevel. Springbock und Oryxantilope fehlen auf fast keiner Karte. Auch Straußenfleisch, früher noch als Katzenfutter verpönt, ist wegen seines feinen Wildgeschmacks und des geringen Fett- und Cholesteringehalts beliebt. Die Variationen in der Zubereitung reichen von Gulasch über Geschnetzeltes und Steaks bis zum klassischen Filet. Steaks von Zebra, Büffel oder Eland und die Rippchen von Warzenschweinen gehören noch immer zu den exotischeren Speisen, sind aber allesamt einen Versuch wert. Sogar Krokodil aus der Zucht kommt auf den Teller. Das Ergebnis ist, frisch und nicht zu trocken gebraten, ein hervorragendes Geschmackserlebnis.

Rind und Lamm

Noch größeren Wert legen die Namibier jedoch auf ihr hochqualitatives Rindfleisch und ihre sensationellen Lammkoteletts. Siegel fu"r artgerechte Haltung wirst du im Su"dwesten Afrikas nicht finden. Sie sind auch gar nicht nötig. Es gibt wohl nicht viele Länder auf der Erde, in denen das Vieh so viel Auslauf hat, so viel natu"rliche Nahrung und Freiheit genießt – und genau das schmeckt man. Wie die Lammkoteletts kommt auch das Rindfleisch mit Vorliebe auf den Grill. In Windhoeks Township Katutura werden halbe Bullen an Straßenständen zerlegt, ihr Fleisch in kleine Streifen geschnitten und dann u"ber Holzkohle gegrillt. Mit Chilisalz bestreut heißt das kapana – und ist unbedingt einen Versuch wert. Zumal die Streetfood-Stände zugleich Mittagskantine der halben Stadt sind.

Spargel aus der Wüste

Gemu"se wächst nur spärlich in der Wu"ste, weshalb reichlich aus Su"dafrika importiert wird – zu entsprechend gesalzenen Preisen landet es in den Supermärkten. Einige einheimische Ausnahmen gibt es aber. So versorgt ein unterirdisches Wasserreservoir nahe Stampriet in der Kalahari ein kleines Gemu"seanbauzentrum und im Swakoptal gedeiht in der Saison köstlicher Spargel.

Termiten züchten Pilze

Ähnlich ergeht es den wild wachsenden Pilzen des Landes: Nur nach Regengu"ssen sind sie zu bekommen, meist regional begrenzt. Der unterirdisch wachsende Kalaharitru"ffel ist längst nicht so stark im Aroma wie seine Verwandten aus Europa, er entfaltet aber einen angenehm erdigen Geschmack. Und der omajova, ein Schirmpilz, den Termiten auf ihren Hu"geln förmlich kultivieren, wird oft wie ein Schnitzel paniert verzehrt.

Luxuriöses aus dem Meer

Bekannter sind die kulinarischen Genu"sse aus dem Wasser vor Namibias Ku"ste. Das Fleisch des Adlerfischs ähnelt mit etwas Phantasie dem des Kabeljaus, was seinen heimischen Namen kabeljou erklären du"rfte. Noch delikater sind Meerbrasse (steenbras) oder galjoen, der König der Fischspeisekarte. Auch der Seeteufel (monkfish) und geräucherte Seehechte (snoek) gehören zu den Spezialitäten. Übertroffen werden sie alle nur vom crayfish, der namibischen Langustenart, die in Deutschland so sehr geschätzt wird, dass sie nicht als Lebensmittel, sondern als Luxusgut besteuert wird. In Namibia bekommst du die Krustentiere frisch aus dem Meer und wesentlich gu"nstiger. Gefragt sind auch die vor Lu"deritz gezu"chteten Austern.

Zu guter Letzt

Zu einem namibischen Menu" – in den Lodges gibt es fast immer drei Gänge – gehört eine Kalorienbombe zum Nachtisch. Su"dafrikanisch beeinflusst sind schmackhafte Kreationen aus viel Sahne, Schokolade und Eiscreme, manchmal mit etwas Alibiobst, häufiger mit einem guten Schuss Hochprozentigem. Die herrlichen altdeutschen Kuchen, die es in Namibia gibt, tauchen bei den Desserts kaum auf, sondern landen eher auf dem Kaffeetisch.

Wüsten-Brand

Feine Tropfen sind in Namibia rar, doch gebraut, gekeltert und destilliert wird mehr denn je. Die nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebrauten Biere der Namibia Breweries (nambrew.com) sind längst Exportschlager. Fu"nf Weingu"ter gibt es – am Fluss Oranje wachsen Tafeltrauben. Und seit Kurzem stellt Naute Kristall (naute-kristall.com) sogar exquisite Obstbrände her, die schon jetzt die eine oder andere Hotelbar ein Stu"ck namibischer machen.

Trinkgeld

Im Restaurant sind zehn Prozent üblich, in der Unterkunft wandern 20 bis 50 Namibia-Dollar in die tip box an der Rezeption, bei längeren Aufenthalten darf es auch etwas mehr sein. Der Parkplatzwächter bekommt je nach Parkdauer 3 bis 10 N$.

Nicht alles Gold, was glänzt

Obwohl der Ertrag der Diamantenindustrie Namibias seit Jahren zuru"ckgeht, reicht er doch noch fu"r genu"gend funkelnde Steinchen, um daraus faszinierende Schmuckstu"cke herzustellen. Seit der Unabhängigkeit hat sich ein Markt fu"r Schmuck entwickelt, der traditionelle afrikanische Elemente und Materialien mit Diamanten und Edelmetallen verbindet. Moderne Designer schaffen einzigartige Kreationen, zum Teil aus scheinbar wertlosen Grundstoffe wie Edelstahldraht, Glasperlen oder Schafshorn. Begehrt sind auch Halbedelsteinanfertigungen aus Topas und Turmalin.

Kräftige Crafts

Bekannt ist Namibias Kunsthandwerk vor allem fu"r seine Holzschnitzereien, die auf großen Märkten angeboten werden. Doch erschöpft ist die Craft-Auswahl damit bei Weitem nicht. In den größeren Städten haben sich viele schön eingerichtete Geschäfte auf Handwerkskunst spezialisiert, häufig mit einem klaren Bezug zur Kultur der Produzenten. Himba und San transportieren u"ber ihre Arbeiten auch ein Stu"ck kulturelle Bildung. Die Körbe und Töpferwaren aus Caprivi und von den Ovambo sind eher nu"tzliche Gebrauchsgegenstände mit ku"nstlerischem Anspruch als bloße Andenken. All diesen Waren ist gemein, dass sie in der Regel Einkommen in ansonsten strukturschwache Regionen bringen. Handeln gehört dazu, sollte vor diesem Hintergrund aber nicht u"bertrieben werden.

Tierisch gut

Namibia ist ein Land der Wildtiere und der Viehzucht, und entsprechend groß ist die Auswahl an Pelz- und Ledermaterialien. Der Boom der Karakulindustrie liegt zwar bereits Jahrzehnte zuru"ck, doch Schafwollprodukte machen noch immer einen wichtigen Teil des heimischen Modemarkts aus. Längst sind es nicht mehr nur Lämmer, deren Felle zu Mänteln werden. Straußenleder ist gerade absolut en vogue bei edlen Handtaschen. Auch Kudu- und Springbockfelle werden stark nachgefragt, und an der Ku"ste gibt es interessante Kreationen aus Robbenleder. Die vellies, die altgedienten Wu"stenbotten aus Kuduleder, sind heute Kultschuhe. Und halten immer noch ewig.

Fast zu schade für den Fussboden

Wunderschöne Webereien aus Karakulschafwolle entstehen in den zumeist kleinen Teppichfabriken Namibias, von denen viele gleichzeitig Sozialprojekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen verarmter Gemeinschaften sind. Die Motive spiegeln meist das Alltagsleben in den traditionellen Gemeinschaften der Hersteller oder die Tierwelt Namibias wider, Auftragsarbeiten mit Wunschmotiven sind aber auch möglich.

Wohltuende Wüstenfrucht

Die Topnaar, die Ureinwohner der Namib, wussten !Nara-Kerne als Hautcreme zu nutzen, um sich vor gleißender Sonne und Trockenheit zu schu"tzen. Inzwischen gibt es eine ganze Palette an Pflegeprodukten auf Basis des Wu"stenku"rbisses. Besonders fu"r Menschen mit trockener Haut sind sie ideal. Die Fru"chte der wild wachsenden Pflanze werden fu"r die Cremeproduktion noch immer in der der Namib gesammelt. Mehr „made in Namibia“ geht nicht.

Fotografieren

Bevor du ein Bild von jemandem machst, ist es besser, um Erlaubnis zu bitten. Menschen, die sich fotografieren lassen, freuen sich in der Regel, wenn sie das Bild auch zu Gesicht bekommen. Wird Geld verlangt, solltest du von einem Foto absehen.

Safari

Die meisten Parks, allen voran den Etosha National Park, kannst du problemlos mit dem eigenen Wagen erkunden. Trotzdem gibt es eine Vielzahl professioneller Touranbieter, große und kleine, gute und schlechte. Besonders in den Nationalparks hängt die Qualität der geführten Ausfahrten oft stark vom Engagement des jeweiligen Guides ab. Frag am besten vorher, wo immer es möglich ist, andere Urlauber nach ihren Erfahrungen.

Snacks vorwegHauptgerichteDessertsGetränke

Biltong Trockenfleisch als Barsnack, meist aus Rindfleisch, mitunter auch aus Wild wie Strauß oder Kudu
Mopaneraupen frittierte Raupen von Mopanebäumen
Boerwors wu"rzige, grobe Grillwu"rste
Gegrillte Ziegenrippen fettarme Spezialität auf dem braai
Mahangu Pap fester Brei aus gekochter Perlhirse, serviert mit Fleisch-, Fisch- oder Gemu"sesaucen
Smiley im gusseisernen Topf langsam gekochter und dann im Ofen gebackener Schafs- oder Ziegenkopf
Smoked Catfish geräucherte Meerbarbe
Malva Pudding schwammiger, saftiger Kuchen mit Aprikosenmarmelade
Chocolate Brownie Schokoladenkuchen
Milk Tart Blätterteiggebäck mit Vanille-Zimt-Cremefu"llung
Rock Shandy Nationalgetränk aus Sprudel, Sprite, Zitronensaft und einem Schuss Angostura
Mahangubier Unvergorenes Gebräu aus Perlhirse
Cider Apfelbier, perfekt als Sundowner
Stichworte

Erzählung vom Pferd

Nachdem der Widerstand der Herero und Nama gebrochen war und man die Völker weitestgehend vernichtet hatte, stellten die deutschen Kolonialherren ein Denkmal auf. Gleich neben der Christuskirche, hoch oben u"ber Windhoek, thronte von da an ein Reiter der kaiserlichen Schutztruppe auf seinem Pferd. Eine Plakette erinnerte an die „tapferen deutschen Krieger“, die zur angeblichen „Errettung und Erhaltung“ des Landes ihr Leben gelassen hatten. Die getöteten Einheimischen fanden keine Erwähnung. Nach der Befreiung Namibias blieben Ross und Reiter aller Einseitigkeit zum Trotz zunächst knapp zwei Jahrzehnte unbehelligt an Ort und Stelle. Die demokratische Regierung ließ die alten Denkmäler als Zeitzeugnisse stehen und fu"r sich wirken. 2009 musste der Reiter dann aber doch fu"r den Bau des Nationalmuseums weichen. Die neuen Herrscher wollten ihre Geschichte erzählen.

Der Deutsche Kulturrat Namibias organisierte schließlich eine Umsetzung des Denkmals. Fortan stand es 100 m weiter vor der Alten Feste, doch auch dort blieb es nicht lange. 2013 wurde es unter Protesten einiger Deutschnamibier erneut abgebaut und in den Innenhof der ehemaligen Festung verlegt. Als einfaches Museumsstu"ck fristet es dort sein Dasein, nachdem ihm 2014 auch noch der Status als nationales Denkmal aberkannt wurde. Seine spaltende Wirkung aber, die hat es bis heute nicht verloren.

Friede unter den Tieren

Als der Kontinent auf der Berliner Afrika-Konferenz 1884–85 unter den Kolonialmächten aufgeteilt wurde, traf das nicht nur die dort lebenden Menschen. Am Reißbrett zogen die neuen Herren Grenzen, die auch die Elefanten einengten. Wo einst Wege zwischen Wasserstellen verliefen, denen die Dickhäuter seit Jahrtausenden gefolgt waren, standen nun mehr und mehr Zäune. Seit einigen Jahren geht die Entwicklung wieder in die entgegengesetzte Richtung. Zu tun hat das auch mit einer Stiftung, die 1997 unter der Schirmherrschaft Nelson Mandelas gegru"ndet wurde: Die Peace Parks Foundation setzt sich im su"dlichen Afrika fu"r den Aufbau grenzu"bergreifender Naturschutzgebiete ein. Zehn solcher Parks sind inzwischen geschaffen. Was das in der Praxis für das Wild bedeutet, lässt sich in der Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area, kurz KaZa, beobachten. Der größte Peace Park, mit 520 000 km2 etwa so groß wie Frankreich, schließt geschützte Flächen in Angola, Sambia, Simbabwe, Botsuana und Namibia ein, auf denen sich teilweise noch bis vor wenigen Jahren bewaffnete Truppen gegenüberstanden.

Nashornschützer

Es tobt ein Krieg im su"dlichen Afrika. Der Eindruck drängt sich zumindest in den Berichten u"ber die Nashornwilderei auf. Hochgeru"stete Syndikate jagen die Tiere, deren Horn auf dem Schwarzmarkt mehr wert ist als Gold. Die ans Wu"stenklima angepassten Nashörner im Nordwesten Namibias blieben davon lange verschont, doch 2014 schlugen Wilderer auch dort zu. Um das Überleben der Art zu sichern, haben sich Spurenleser des Save the Rhino Trust (savetherhinotrust.org) an die Fersen der Dickhäuter geheftet. Finanziert wird das Projekt auch durch den Tourismus: Vom Desert Rhino Camp und von der Grootberg Lodge (grootberg.com) aus kannst du mit auf die Pirsch gehen. Zu Fuß, ohne Motorenlärm und Blech-Schutzhu"lle, kommst du den Nashörnern so ganz nah – auf Augenhöhe.

Galaktisch gut

In Namibias klaren Nächten kommen nicht nur Sternschnuppen-Romantiker auf ihre Kosten. Die dünn besiedelten Gegenden, in denen es fast keine künstlichen Lichtquellen gibt, nutzen auch Astronomen zur Erforschung des Weltalls. So betreibt z. B. das Max-Planck-Institut zwischen Windhoek und Walvis Bay eine Anlage zur Messung von Gammastrahlung. Auf dem nahen Gamsberg hat sich die Internationale Amateursternwarte (ias-observatory.org) eingerichtet. Und die nahe Gästefarm Hakos (hakos-astrofarm.com) bietet Hobby- Astronomen sogar eine eigene Sternwarte mit abfahrbarem Dach.

Sprachwunder

Irgendwas muss schiefgelaufen sein, als der liebe Gott die Sprachen verteilt hat. In Namibia, so kann es einem manchmal vorkommen, gibt es davon mehr als Menschen. Mehr als 30 haben Experten unter den nur 2,6 Mio. weit verstreut lebenden Einwohnern ausgemacht. Elf davon sind als Nationalsprachen anerkannt. Darunter ist u"brigens Deutsch, das neben 20 000 Nachfahren der Kolonialisten auch einige schwarze Menschen sprechen. Von Letzteren sind etliche in der ehemaligen DDR aufgewachsen, denn das Land hatte nach dem Überfall su"dafrikanischer Truppen auf das Flu"chtlingslager Cassinga 1978 hunderte namibische Kinder aufgenommen. Wunder dich also nicht, wenn du mit einem „Guten Tag!“ in feinstem Schweriner oder Staßfurter Akzent begru"ßt wirst.

Importiert ist auch die einzige Amtssprache Namibias: Englisch. Bei nur 2 Prozent Muttersprachlern ist die Weltsprache so etwas wie der kleinste gemeinsame Nenner zur Verständigung zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Die meisten Menschen kannst du derweil beeindrucken, wenn dir ein paar Brocken Oshivambo über die Lippen kommen. Aber solange du zu einem Grillfest nicht „barbeque“, sondern „braai“ sagst, bist du so oder so auf der sicheren Seite. Denn spätestens wenn ein Feuer lodert und ein Stück Fleisch in der Nähe ist, verstehen sich in Namibia dann doch alle.

Landfrage

Nur Freunde hat sich Namibias Präsident Hage Geingob 2017 nicht gemacht, als er zunächst am Unabhängigkeitstag erklärte, seine Regierung wolle Ländereien enteignen, und dann einen Monat später beim Staatsbesuch in Simbabwe auch noch den damals amtierenden Langzeitpräsidenten Robert Mugabe als seinen „Mentor“ bezeichnete. Dass damit die Ängste der vor allem weißen Farmbesitzer vor einer gewaltsamen Vertreibung wieder steigen du"rften, hat der Staatschef wahrscheinlich einkalkuliert. Zumal diese nicht zu seiner Wählerbasis gehören. Dass Geingob tatsächlich einen rabiaten Prozess wie in Simbabwe befu"rworten wu"rde, ist aber alles andere als wahrscheinlich. Das Gegenteil du"rfte der Fall sein: Der Präsident merkt, dass die Wut unter den Landund Perspektivlosen steigt. „Wenn wir Wirtschaftswachstum sehen und den Frieden erhalten wollen, dann muss jeder fu"r neue Herangehensweisen offen sein“, erklärte er und machte zugleich klar, dass Enteignungen vor allem Landbesitz „abwesender Ausländer“ betreffen sollen. Zudem wolle die Regierung Entschädigungen zahlen. Der bisherige Prozess, bei dem der Staat nur Farmen aufkaufte, die ohnehin zum Verkauf angeboten waren, sei in den vergangenen 27 Jahren „zu langsam“ gelaufen, erklärte der Präsident das Offensichtliche. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die ansässigen Farmarbeiter von den bislang gelaufenen Umverteilungen oft wenig hatten. Kritiker bemängeln, dass Menschen profitieren, die der Regierungspartei nahestehen. Zuletzt tat sich jedoch wenig: Das neue Landreformgesetz, 2016 erstmals im Parlament vorgelegt, hatte die Regierung Anfang 2022 noch immer nicht fertiggestellt.

Schafsscherereien

Mit Ferien auf dem Bauernhof haben Namibias Gästefarmen wenig zu tun. Schafe und Ziegen teilen sich das nur spärlich wachsende Gru"n mit Springböcken, Kudus und Oryxantilopen. Die riesigen Ländereien haben zwar Zäune, gleichen aus europäischer Sicht aber eher einer naturbelassenen Wildnis als einem vom Menschen beherrschten Agrarbetrieb. Das lässt sich auch daran erkennen, dass selbst Gepard und Leopard immer mal wieder ein Wörtchen bei der Bestandsentwicklung mitreden. Bei den Farmern stoßen die Raubkatzen damit auf ähnlich viel Gegenliebe wie die Wölfe bei Brandenburgs Schäfern. Hier wie dort versuchen Tierschutzorganisationen jedoch mit speziell trainierten Hunden, die Raub- von den Nutztieren fernzuhalten, damit es fu"r beide eine Zukunft gibt.

Kanniedood

Rugby-Nationalmannschaften rund um den Globus wählen häufig starke oder schnelle Tiere als Namensgeber. Die Engländer setzen beispielsweise auf drei Löwen, die Su"dafrikaner kommen als wendige Herde Springböcke daher. Namibias Team ist dagegennach einer Pflanze benannt – die zu allem Überfluss nur zwei Blätter hat: die Welwitschia. Inwieweit die extrem zähen und bis zu 2000 Jahre alten Wu"stenblumen den Spielstil der Mannschaft symbolisieren, sei der Analyse der Sportkommentatoren u"berlassen. Unu"bersehbar ist aber, dass die Welwitschia ein Paradebeispiel fu"r die Überlebenswunder in der Wu"ste ist. Durch extrem langsames Wachstum und Blätter, die kaum Verdunstung zulassen, hat sie sich an die lebensfeindliche Umgebung perfekt angepasst. Auf Afrikaans wird die Pflanze dafu"r mit dem Namen „Tweeblaarkanniedood“ geehrt, der so viel wie „Zweiblatt, das nicht totgehen kann“ bedeutet.

So widerständig sind längst nicht mehr alle Pflanzen in den trockenen Gebieten des Landes. Bei den Köcherbäumen, Wahrzeichen des namibischen Su"dens, haben Wissenschaftler in den vergangenen Jahren ein beängstigendes Massensterben beobachtet. Und auch die Flechtenfelder der nördlichen Namib, die schon mit ein paar Tropfen Morgentau auskommen, sind bedroht. Hier sind die Übeltäter leicht auszumachen: Ru"cksichtslose Möchtegern-Rallyefahrer hinterlassen mit ihren Offroadtouren innerhalb von Minuten Schäden, die fu"r Jahrhunderte sichtbar bleiben. „Kanniedood“ gilt eben nur, bis das gefährlichste Raubtier von allen auf den Plan tritt.

Wildnis

Es ist Abend, die untergehende Sonne hat den Etosha National Park in oranges Licht gehu"llt. Das Grillfeuer lodert schon, ein paar tiefrote Wildsteaks liegen bereit. Doch das Abendessen ist in diesem Moment keineswegs gesichert. Schakale haben sich ins Camp geschlichen und sind fest entschlossen, sich die Leckerbissen zu holen. Erst mit dem drohend geschwungenen Kamerastativ lassen sich die Räuber in die Flucht schlagen. Doch Moment, Raubtiere ja, aber Räuber? Die Frage, wer hier der Eindringling ist, taugt fu"r ausufernde Lagerfeuerphilosophie. Eines ist aber klar: Namibias Wildnis ist auf dem Vormarsch. Und damit sind längst nicht nur die Paviane, Schakale und Meerkatzen gemeint, die sich gern am gedeckten Tisch der Zweibeiner bedienen. Im wenig erschlossenen Nordwesten folgen Elefanten und Nashörner wieder ihren traditionellen Routen, die kein Zaun einengt, sondern Regenfälle und Nahrungsangebot vorschreiben. Dahinter steckt menschliche Methode: Namibias Regierung hat erkannt, welch ein Schatz die großen Wildtierbestände sind, insbesondere fu"r den Tourismus. Die gesamte Ku"stenregion des Landes besteht inzwischen aus Nationalparks, weite Teile des Inlands sind zu conservancies erklärt worden, in denen zwar weiter Menschen leben, Tiere und Pflanzen aber geschu"tzt werden. Hinzu kommt eine wachsende Zahl an privaten Reservaten. Die Natur kann sich so zuru"ckholen, was ihr einst genommen wurde. Pass nur auf, dass das nicht auch deine Steaks betrifft.

Bloss nicht!

Zu wenig Wasser mitnehmen

Die namibische Sonne trocknet nicht nur das Land erbarmungslos aus. Pack auf Wanderungen lieber zu viel Wasser ein. Auch im Auto sollte gerade in abgelegenen Gebieten immer reichlich Trinkwasser vorhanden sein.

Im Caprivizipfel baden

Die Sandstrände von Okavango und Sambesi sind teilweise sehr verlockend, doch selbst im klaren Wasser schaffen es Krokodile, sich unbemerkt zu nähern. Besser nichts riskieren!

Fahrkünste überschätzen

Mit zu viel Schwung ist schon mancher Urlauber im Straßengraben gelandet. Allradfahrzeuge sind kopflastiger als herkömmliche PKW, haben eine schlechtere Kurvenlage und ihr Bremsweg ist auf Schotterstraßen länger als der eines Golfs auf einer deutschen Autobahn.

Aussteigen

Trotz Verbot klettern Besucher des Etosha National Parks immer wieder aus dem Wagen. Fu"r Fotos ist das zwecklos, weil die Tiere vor Menschen mehr Scheu haben als vor Autos. Fu"r andere Probleme gibt es Toiletten in den Camps. Riskiere lieber nicht, plötzlich einem geschwächten Raubtier gegenu"berzustehen, fu"r das du leichte Beute bist.

Tankstellen auslassen

Weder die Entfernungen noch den Benzinverbrauch von Geländewagen darfst du in Namibia unterschätzen. Und auch wenn die Situation sich verbessert hat, kommt es immer noch vor, dass einer Tankstelle auf dem Land die Ware ausgeht.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Es gibt ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz sowie Eisenbahnverbindungen zwischen Windhuk und Swakopmund. Das Straßennetz ist gut ausgebaut; außer den Hauptverkehrsstraßen handelt es sich hauptsächlich um Schotterpisten. In Namibia herrscht Linksverkehr.

Übermüdung, ungewohnte Hitze, Höhenunterschiede und anstrengende Fahrten auf unbefestigten Straßen können gefährliche Erschöpfungszustände verursachen und das Unfallrisiko erhöhen.

Neben erhöhter Gefährdung durch kriminelle Übergriffe besteht das Risiko eines Verkehrsunfalls wegen unbeleuchtet abgestellter Fahrzeuge und Wildwechsel (Lebensgefahr).

Es muss stets mit gefährlichen Überholmanövern des Gegenverkehrs auch in nicht einsehbaren Streckenabschnitten gerechnet werden. Taxis führen zur Aufnahme von Passagieren oft plötzliche und völlig unberechenbare Fahrmanöver durch.

Lokale Mietwagenfirmen statten Mietwagen in der Regel mit einem "Tracker" aus, der es erlaubt, die gefahrene Strecke und Geschwindigkeit des Fahrzeugs jederzeit nachprüfen zu können. Schon bei geringfügiger Geschwindigkeitsübertretung erlischt bei einigen Mietwagenfirmen bzw. Versicherungen jeglicher Versicherungsschutz.

Versicherungen lokaler Mietwagenfirmen haben im Schadensfall die Beweislast des Öfteren umgekehrt und vom Versicherten den Nachweis verlangt, nicht fahrlässig gehandelt zu haben. Hier kann es zu weitreichenden Folgen und sogar zum Haftbefehl kommen.

  • Vermeiden Sie Überlandfahrten bei Dunkelheit.
  • Seien Sie bei Fahrten auf Schotterpisten besonders vorsichtig.
  • Fahren Sie direkt nach Ankunft am Flughafen keine weiten Strecken mit einem Mietwagen.
  • Leisten Sie bei Verkehrsdelikten keine Sofortzahlung von Bußgeldern, sondern bei der nächstgelegenen Polizeistation.
  • Bei Anmietung von Fahrzeugen und Abschluss von Versicherungen prüfen Sie genau die vollständigen Vertragsbedingungen und hinterfragen Sie Unklarheiten.
  • Mieten Sie Fahrzeuge möglichst nur von einem Autovermieter, der Mitglied der namibischen Vereinigung der Autovermieter - CARAN - ist.
  • Kontrollieren Sie Bremsen und Reifenzustand vor Fahrtantritt auf ihre Zuverlässigkeit sowie das Vorhandensein von Werkzeug und Wagenheber.
  • Führen Sie aufgrund häufiger Reifenpannen auf Schotterpisten möglichst zwei Reserveräder mit.

Die namibische Regierung hat in den Nationalparks im Norden Namibias die offiziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei intensiviert.

Die Grenze zu Angola ist an verschiedenen Stellen gar nicht oder nur durch einen niedrigen Drahtzaun markiert. Wer die Grenze (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die namibische oder angolanische Grenzpolizei, Geldbuße und/oder Haftstrafe rechnen.

  • Erkundigen Sie sich bei Einfahrt in einen Nationalpark ausdrücklich nach Aktivitäten der Anti Poaching Units (APU) und eventuell nach gesperrten Wegen.
  • Verhalten Sie sich im Fall eines Zusammentreffens mit Einheiten der APU, welche nicht immer in Uniformen auftreten, zurückhaltend.
  • Seien Sie im Grenzbereich vorsichtig und überschreiten Sie diese nicht.

Es ist entweder der internationale Führerschein erforderlich, der stets in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist, oder zumindest eine amtliche Übersetzung des deutschen Führerscheins in die englische Sprache mitzuführen.

Offen gelebte Homosexualität gilt in Namibia als unerwünschtes Verhalten. Während einvernehmliche gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Frauen straflos sind, sind sie zwischen Männern, jedoch ausschließlich in Form des Analverkehrs, durch das Sodomie-Verbot unter Strafe gestellt. Gerichtsverfahren wegen Sodomie zwischen zwei männlichen erwachsenen Personen hat es allerdings seit 1990 nicht gegeben.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden weder im Wege der eingetragenen Partnerschaft noch im Rahmen einer gleichgeschlechtlichen Ehe anerkannt.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Es gibt besondere Bestimmungen für den Besitz von und Handel mit Edelsteinen, Waffen, Munition und dergleichen sowie den Handel mit Drogen.

Landeswährung ist der namibische Dollar (NAD). Daneben wird im Alltag auch der südafrikanische Rand (ZAR) als Zahlungsmittel akzeptiert. Beide Währungen sind im Verhältnis 1:1 aneinandergekoppelt. Geldabhebungen sind mit allen gängigen Kreditkarten sowie Debitkarten (Girocard, Maestro) möglich.

  • Lassen Sie sich Bankkarten für den Gebrauch im südlichen Afrika freischalten.
  • Behalten Sie aufgrund zahlreicher Betrugsfälle möglichst während des gesamten Zahlungsvorgangs Ihre Karte im Auge, verlangen Sie in Restaurants ein mobiles Kartenlesegerät oder begleiten Sie das Personal zur Kasse.

Im Februar 2024 wurde neben den u.g. Regionen auch für Oshakati, Oshikuku, Outapi und Opuwo ein erhöhtes Malariarisko bekannt gegeben.

  • Schützen Sie sich insbesondere in der Dämmerung und nachts konsequent vor Mückenstichen. Benutzen Sie regelmäßig Mückenschutzmittel und tragen Sie entsprechende Kleidung. Verwenden Sie nachts Bettnetze, siehe Schutz vor Insekten.
  • Lassen Sie sich bzgl. weiterer Schutzmaßnahmen individuell ärztlich beraten.

Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.

Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet oder Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit eines Gelbfiebergebiets müssen alle Personen ab einem Alter von neun Monaten eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Namibia selbst ist kein Gelbfiebergebiet.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Dengue-Viren werden durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. In Namibia gibt es keine ausreichenden Daten über die Verbreitung von Dengue-Fieber, es wird jedoch ein geringes Risiko vermutet. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. Komplikationen sind bei Reisenden sehr selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Norden und Nordosten des Landes (Sambesi/Caprivi-Streifen, Kavango-West, Kavango-Ost, Ohangwena). im Nordosten der Distrikte Oshikoto,Otjozondjupa, Omaheke den Städten Grootfontein und Tsumeb besteht von Mai bis Oktober ein mittleres Risiko, von November bis April ein hohes Risiko. Ein mittleres Risiko besteht ganzjährig in den restlichen nördlichen Regionen einschl. Kunene, Omusati, Oshana sowie in den südlichen Anteilen von Oshikoto, Otjozondjupa, Omaheke und dem Etosha Nationalpark. Ein geringes Risiko besteht im Rest des Landes (Ausnahmen s.o./u.). Als malariafrei gelten Windhuk, die Küste, die Namib-Wüste und die Gebiete um und südlich von Mariental. Der Anteil an Malaria tropica (P. falciparum) beträgt über 99%. Eine Karte der Risikogebiete stellt die zur Verfügung.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.

  • Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
  • Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.

Namibia gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV-Prävalenz der Welt. Besonders bei sexuellen Kontakten, Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht ein hohes Ansteckungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. In den letzten Jahren ist es wiederholt, v.a. im dichtbesiedelten Norden des Landes und in den Armenvierteln von Windhuk, zu einer Häufung von Cholerafällen gekommen Reisende sind in Regel davon nicht betroffen. Eine Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Wie in allen tropischen Ländern kommen auch in Namibia eine Reihe teilweise gefährlicher Giftschlangen vor, deren Biss schwere Körperschäden, auch mit Todesfolge, bewirken kann. Insgesamt sind Schlangenbisse jedoch ungewöhnlich und erfolgen selten unprovoziert. Des Weiteren kommen einige giftige Spinnen- und Skorpionarten vor.

  • Laufen Sie nachts nicht mit unbedeckten Beinen umher, da viele Schlangen nachtaktiv sind.
  • Greifen Sie nicht in Erdlöcher oder -spalten, unter Steine bzw. Reisig und ähnlich unübersichtliches Material.
  • Schütteln Sie vor Benutzung Bettdecken und -laken, Kleidungsstücke, Schuhwerk sowie Kopfbedeckungen aus.

Die nach der Malaria häufigste fieberhafte Infektionskrankheit nach Aufenthalt in afrikanischen Nationalparks ist das afrikanische Zeckenbissfieber (African tick-bite fever). Der Erreger, Rickettsia africae, wird durch z.T. sehr stechaggressive Zecken bei ungeschütztem Aufenthalt in Gras- und Savannenlandschaften übertragen. Die Erkrankung ist durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und später durch einen Hautausschlag (Exanthem) gekennzeichnet. Charakteristisch ist die blutverkrustete Einstichstelle (Eschar), die oft zunächst nicht bemerkt wird. Doxyzyclin zur Behandlung ist gut wirksam.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von durch Zecken übertragenen Erkrankungen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Zeckenstichen.

Diese seltene hämorrhagische Viruserkrankung tritt sporadisch in Namibia auf. Das Virus wird hauptsächlich durch Zecken der Gattung Hyalomma oder durch Kontakt zu Fleisch oder Blut infizierter Tiere übertragen, kann es auch durch engen Kontakt zu Infizierten in Gesundheitseinrichtungen zur Erkrankung kommen. Die Infektion geht mit hohem Fieber, ausgeprägtem Krankheitsgefühl und Blutungsneigung einher.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von durch Zecken übertragenen Erkrankungen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Zeckenstichen.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit rohem Fleisch.

Gelegentlich kommt es im Nordosten/Caprivi wie in anderen tierreichen Gebieten des südlichen Afrikas zu Ausbrüchen der Tierseuche Anthrax (Milzbrand). Insbesondere Flusspferde und Büffel wie auch Nutztiere sind betroffen. Bei direktem Kontakt kann der Erreger auch für Menschen gefährlich sein (v.a. Farmarbeiter).

  • Halten Sie sich bei Safaris von toten Tieren fern.

Die UV-Strahlung in Namibia ist sehr hoch. Zum Schutz von Haut und Augen sind Sonnenschutz wie bedeckende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sunblocker mit hohem Lichtschutzfaktor daher unbedingt erforderlich.

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit der in Europa nicht immer vergleichbar, auf dem Lande kann sie technisch und apparativ problematisch sein, auch die hygienischen Standards sind nicht immer ausreichend. In Windhuk und den größeren Städten gibt es eine gute ambulante und stationäre Versorgung im privaten Sektor, ähnlich wie in Deutschland.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab. Selbstfahrer sollten mit ihren Autovermietern anhand der geplanten Reiseroute die Notwendigkeit eines Abschlusses einer Kurzzeitversicherung zur Rettung nach einem Verkehrsunfall abklären.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die .

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Wed, 05 Jun 2024 16:00:00 +0200
(Unverändert gültig seit: Wed, 05 Jun 2024 16:11:02 +0200)

Letzte Änderungen: Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Sicherheit

Terrorismus

Innenpolitische Lage

Die politische Lage in Namibia gilt als stabil.

  • Meiden Sie Demonstrationen.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Kriminalität

Grundsätzlich ist Namibia ein sicheres Reiseland. Allerdings können Eigentumsdelikte in ganz Namibia vorkommen, insbesondere in Windhuk und in abgelegenen Gebieten. Auch bewaffnete Raubüberfälle werden vermehrt registriert, Touristenunterkünfte (auch Campingplätze) sind hiervon nicht ausgenommen.
In Windhuk ereignen sich Raubüberfälle vor allem an Sonn- und Feiertagen, wenn die Straßen menschenleer sind, so z.B. auf Spaziergänger im Stadtrandgebiet wie Farm Windhuk, Avis Damm und Lovers Hill, aber auch mitten in der Innenstadt.
Nach Übernahme eines Mietwagens wurden Reisende vereinzelt bereits vom Flughafen gezielt bis zu ihrer Unterkunft verfolgt, durch Ablenkungen (z.B. Hinweis auf einen angeblichen technischen Defekt) zum Anhalten gebracht und ausgeraubt. Dabei wurden auch schon Fahrzeuge mit Regierungskennzeichen benutzt.
Ein erhöhtes Überfall- bzw. Diebstahlsrisiko besteht in Taxis, in denen sich außer dem Fahrer bereits andere Personen befinden.
Touristen sind aufgrund der mitgeführten Kameraausstattung, etc. bevorzugte Opfer von Raubüberfällen; die Zahl der Kreditkartenbetrugsfälle bei Touristen ist nicht unerheblich.

  • Verriegeln Sie Fahrzeugtüren immer, behalten Sie Wertsachen auch auf Busreisen im Blick und lassen Sie sie in Fahrzeugen auch während der Fahrt nicht sichtbar liegen.
  • Halten Sie nur an Tankstellen und belebten Rastplätzen an, an denen sich auch andere Personen befinden. Im Notfall rufen Sie die Polizei unter 10111.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf und führen Sie Kopien von Pass und Visum an anderer Stelle Ihres Gepäcks mit sich, speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Verstauen Sie Ihr Gepäck in sicherer Umgebung in Ihrem Kofferraum.
  • Lassen Sie Ihre Wertsachen auch in Ihrer bewachten Unterkunft bzw. auf bewachten Campingplätzen nicht offen liegen. 
  • Nutzen Sie keine Taxis, in denen sich weitere Fahrgäste befinden und lassen Sie keine unbekannten Fahrgäste ins Taxi zusteigen.
  • Nehmen Sie Wertsachen stets im Handgepäck mit und lassen Sie sich nicht überreden, es im aufzugebenden Gepäck zu befördern.
  • Geben Sie bei Kartenzahlungen Ihre Kreditkarte nicht aus der Hand.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.

Natur und Klima

Besonders in den Frühlingsmonaten der südlichen Hemisphäre kann es aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen zu Buschbränden kommen. Mit einer Beeinträchtigung der Infrastruktur auch in Tourismusgebieten muss in diesen Fällen gerechnet werden.

Insbesondere Gebiete im Norden Namibias zwischen der Etosha-Pfanne und der angolanischen bzw. sambischen Grenze können in der Regenzeit von Januar bis April von Überschwemmungen betroffen sein. Straßen können dann nur eingeschränkt nutzbar sein.

Trockenflussbetten im ganzen Land können sich in der Regenzeit unter Umständen in kürzester Zeit zu reißenden Flüssen entwickeln.

  • Erkundigen Sie sich vor Reisen z.B. beim namibischen Tourismusbüro oder landeskundigen Reiseveranstaltern.
  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen.
  • Befolgen Sie Anweisungen lokaler Behörden.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Es gibt ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz sowie Eisenbahnverbindungen zwischen Windhuk und Swakopmund. Das Straßennetz ist gut ausgebaut; außer den Hauptverkehrsstraßen handelt es sich hauptsächlich um Schotterpisten. In Namibia herrscht Linksverkehr.

Übermüdung, ungewohnte Hitze, Höhenunterschiede und anstrengende Fahrten auf unbefestigten Straßen können gefährliche Erschöpfungszustände verursachen und das Unfallrisiko erhöhen.

Neben erhöhter Gefährdung durch kriminelle Übergriffe besteht das Risiko eines Verkehrsunfalls wegen unbeleuchtet abgestellter Fahrzeuge und Wildwechsel (Lebensgefahr).

Es muss stets mit gefährlichen Überholmanövern des Gegenverkehrs auch in nicht einsehbaren Streckenabschnitten gerechnet werden. Taxis führen zur Aufnahme von Passagieren oft plötzliche und völlig unberechenbare Fahrmanöver durch.

Lokale Mietwagenfirmen statten Mietwagen in der Regel mit einem „Tracker" aus, der es erlaubt, die gefahrene Strecke und Geschwindigkeit des Fahrzeugs jederzeit nachprüfen zu können. Schon bei geringfügiger Geschwindigkeitsübertretung erlischt bei einigen Mietwagenfirmen bzw. Versicherungen jeglicher Versicherungsschutz.

Versicherungen lokaler Mietwagenfirmen haben im Schadensfall die Beweislast des Öfteren umgekehrt und vom Versicherten den Nachweis verlangt, nicht fahrlässig gehandelt zu haben. Hier kann es zu weitreichenden Folgen und sogar zum Haftbefehl kommen.

  • Vermeiden Sie Überlandfahrten bei Dunkelheit.
  • Seien Sie bei Fahrten auf Schotterpisten besonders vorsichtig.
  • Fahren Sie direkt nach Ankunft am Flughafen keine weiten Strecken mit einem Mietwagen.
  • Leisten Sie bei Verkehrsdelikten keine Sofortzahlung von Bußgeldern, sondern bei der nächstgelegenen Polizeistation.
  • Bei Anmietung von Fahrzeugen und Abschluss von Versicherungen prüfen Sie genau die vollständigen Vertragsbedingungen und hinterfragen Sie Unklarheiten.
  • Mieten Sie Fahrzeuge möglichst nur von einem Autovermieter, der Mitglied der namibischen Vereinigung der Autovermieter - CARAN – ist.
  • Kontrollieren Sie Bremsen und Reifenzustand vor Fahrtantritt auf ihre Zuverlässigkeit sowie das Vorhandensein von Werkzeug und Wagenheber.
  • Führen Sie aufgrund häufiger Reifenpannen auf Schotterpisten möglichst zwei Reserveräder mit.

Besuch von Nationalparks im Norden und Grenzgebiet zu Angola

Die namibische Regierung hat in den Nationalparks im Norden Namibias die offiziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei intensiviert.

Die Grenze zu Angola ist an verschiedenen Stellen gar nicht oder nur durch einen niedrigen Drahtzaun markiert. Wer die Grenze (auch nur für wenige Meter) illegal überschreitet, muss mit der Festnahme durch die namibische oder angolanische Grenzpolizei, Geldbuße und/oder Haftstrafe rechnen.

  • Erkundigen Sie sich bei Einfahrt in einen Nationalpark ausdrücklich nach Aktivitäten der Anti Poaching Units (APU) und eventuell nach gesperrten Wegen.
  • Verhalten Sie sich im Fall eines Zusammentreffens mit Einheiten der APU, welche nicht immer in Uniformen auftreten, zurückhaltend.
  • Seien Sie im Grenzbereich vorsichtig und überschreiten Sie diese nicht.

Führerschein

Es ist entweder der internationale Führerschein erforderlich, der stets in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig ist, oder zumindest eine amtliche Übersetzung des deutschen Führerscheins in die englische Sprache mitzuführen.

LGBTIQ

Offen gelebte Homosexualität gilt in Namibia als unerwünschtes Verhalten. Während einvernehmliche gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Frauen straflos sind, sind sie zwischen Männern, jedoch ausschließlich in Form des Analverkehrs, durch das sog. Sodomie-Verbot unter Strafe gestellt. Gerichtsverfahren wegen Sodomie zwischen zwei männlichen erwachsenen Personen hat es allerdings seit 1990 nicht gegeben.

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden weder im Wege der eingetragenen Partnerschaft noch im Rahmen einer gleichgeschlechtlichen Ehe anerkannt.

Rechtliche Besonderheiten

Es gibt besondere Bestimmungen für den Besitz von und Handel mit Edelsteinen, Waffen, Munition und dergleichen sowie den Handel mit Drogen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der namibische Dollar (NAD). Daneben wird im Alltag auch der südafrikanische Rand (ZAR) als Zahlungsmittel akzeptiert. Beide Währungen sind im Verhältnis 1:1 aneinandergekoppelt. Geldabhebungen sind mit allen gängigen Kreditkarten sowie Debitkarten (Girocard, Maestro) möglich.

  • Lassen Sie sich Bankkarten für den Gebrauch im südlichen Afrika freischalten.
  • Behalten Sie aufgrund zahlreicher Betrugsfälle möglichst während des gesamten Zahlungsvorgangs Ihre Karte im Auge, verlangen Sie in Restaurants ein mobiles Kartenlesegerät oder begleiten Sie das Personal zur Kasse.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise ändern sich häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Namibias sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:

Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein und noch mindestens zwei freie Seiten enthalten. Sie müssen in einwandfreiem Zustand sein, d.h. weder beschädigt (beispielsweise eingerissen, geknickt, selbst „repariert" oder auch versehentlich gewaschen) noch durch Verschmutzung schwer leserlich sein.

In der letzten Zeit kam es in Einzelfällen zu Problemen mit den Einreisebehörden am Flughafen und an den Grenzen auf dem Landweg, da die Gültigkeitsdauer von Einreisesichtvermerken willkürlich festgelegt wurde.

Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen zum Teil von den staatlichen Regelungen ab.

  • Achten Sie bei der Einreise auf die Übereinstimmung von erteilten Aufenthaltserlaubnissen mit dem Reisezeitraum, siehe auch Visum.

Weiterreise nach Südafrika mit Kinderreisepässen

Bei der Weiterreise mit Kindern nach Südafrika sind die geltenden Einreisebestimmungen unbedingt zu beachten, da ansonsten die Einreise durch die südafrikanischen Grenzbeamten verwehrt wird. Weitere Informationen bieten die Reise- und Sicherheitshinweise Südafrika - Reisedokumente.

Bitte beachten Sie bei einer geplanten Weiterreise mit Kindern nach Südafrika unbedingt die dortigen Reise- und Sicherheitshinweise.

Visum

Deutsche können für kurzfristige Aufenthalte von bis zu 90 Tagen im Jahr zu ausschließlich touristischen Zwecken ohne Visum einreisen. Ein gebührenfreier Einreisestempel (Visitors' Entry Permit) wird bei Ankunft an allen offiziellen Grenzübergängen erteilt.

Ein „Visitors' Entry Permit" kann für einen Zeitraum bis zu max. 90 Tagen erteilt werden. In der Regel wird er auf eine Einreise beschränkt, sowie auf den Zeitraum des tatsächlich beabsichtigten Aufenthalts, der sich aus dem Rückflugdatum ergibt. Eine Überziehung der Aufenthaltsgenehmigung kann zur Verhängung drastischer (Haft-) Strafen führen. Falls sich während des Aufenthalts die Notwendigkeit zur Verlängerung ergibt - z. B. im Krankheitsfall - sollte unbedingt rechtzeitig eine Verlängerung des Visums beim Innenministerium (Ministry of Home Affairs and Immigration) beantragt werden. Hier wird eine Gebühr erhoben.

In allen anderen Fällen - auch für Geschäftsreisen oder unbezahlte Tätigkeiten wie Praktika, Studienaufenthalte, Freiwilligendienste o. ä. ist ein Visum erforderlich, das frühzeitig vor Einreise beantragt werden muss. Journalisten benötigen für eine Tätigkeit in Namibia ein Arbeitsvisum, sowie unter Umständen eine beim namibischen „Ministry of Information and Communication Technology" nach der Einreise einzuholende Akkreditierung.

Ansprechpartner für diesbezügliche Fragen und Anträge ist die Botschaft der Republik Namibia.

Einreise via Südafrika

Bei der Einreise nach Namibia von Südafrika aus gelten besondere Einreisebestimmungen. Jedes Überziehen eines Visums führt zur Erklärung zur unerwünschten Person und zu einer Einreisesperre. Für die Ein- und Durchreise mit minderjährigen Kindern sind das Mitführen einer internationalen Geburtsurkunde, aus der die Eltern ersichtlich sind, sowie gegebenenfalls einer Einverständniserklärung des nicht begleitenden Elternteils oder eines Nachweises des alleinigen Sorgerechts erforderlich. Detaillierte und verbindliche Informationen bietet die zuständige südafrikanische Auslandsvertretung.

Minderjährige

Unter Verweis auf die Einreisebestimmungen benachbarter Länder ist es derzeit gängige Praxis an namibischen Grenzkontrollstellen, bei der Ein- und Ausreise minderjähriger Kinder die Sorgerechtslage zu prüfen. Personen unter 18 Jahren müssen neben dem Reisepass eine Geburtsurkunde vorweisen können, in der die Eltern aufgeführt sind.

Erforderlich ist eine internationale Geburtsurkunde bzw. gegebenenfalls eine beglaubigte englische Übersetzung.

Unbegleitete minderjährige Kinder benötigen zur Ein- und Ausreise die Zustimmung beider Elternteile („Affidavit" in englischer Sprache), dass das Kind alleine reisen darf. Die beglaubigten Kopien der Reisepässe beider Elternteile müssen dem Affidavit angeheftet werden.
Reist ein Minderjähriger nicht in Begleitung beider sorgeberechtigter Elternteile, muss außerdem nachgewiesen werden, dass der nicht anwesende Elternteil entweder mit der Reise einverstanden ist (eidesstattliche Versicherung "Affidavit", Passkopie und Kontaktdaten des nicht anwesenden Elternteils) bzw. dass die Einverständniserklärung nicht erforderlich ist (gerichtlicher Beschluss über alleiniges Sorgerecht oder Sterbeurkunde oder Negativbescheinigung des deutschen Jugendamts, wenn die minderjährige Person in Deutschland wohnhaft ist).

Personen, die mit Minderjährigen reisen, welche nicht ihre eigenen Kinder sind, müssen neben der vollständigen Geburtsurkunde des Kindes eidesstattliche Versicherungen, Passkopien und die Kontaktdaten beider sorgeberechtigter Eltern bzw. des gesetzlichen Vertreters des Kindes vorlegen.

Alleinreisende Minderjährige müssen darüber hinaus bei Einreise ein Bestätigungsschreiben einschließlich Kontaktdaten und Wohnanschrift, eine Passkopie und gegebenenfalls eine Kopie der namibischen Aufenthaltserlaubnis derjenigen Person vorlegen, zu welcher der Minderjährige in Namibia reisen soll.

Eidesstattliche Versicherungen bedürfen der Beglaubigung durch einen „Commissioner of oaths" (in Namibia), einen Notar oder eine namibische Auslandsvertretung.

Es wird dringend empfohlen, englischsprachige Erklärungen, Urkunden bzw. Übersetzungen vorzulegen. Kurzfristige Änderungen der Bestimmungen oder abweichende Auslegungen durch einzelne Dienststellen können nicht ausgeschlossen werden. Detaillierte und verbindliche Informationen sind beim namibischen Ministry of Home Affairs and Immigration oder der für den Wohnort zuständigen namibischen Auslandsvertretung erhältlich.

Einfuhrbestimmungen

Die Einfuhr der Landeswährung ist bis zu einem Betrag von 50.000 USD möglich, muss ab einem Betrag von 5.000 NAD jedoch bei Einreise deklariert werden.
Die Ausfuhr ist für Touristen auf den Betrag begrenzt, der eingeführt wurde.
Für Reisen zwischen den Mitgliedern der Southern African Customs Union SACU (Botsuana, Eswatini, Lesotho, Namibia und Südafrika) gibt es keine Beschränkungen. 

Jagdwaffen müssen bei der Einreise an einem speziell eingerichteten Schalter im Gepäckabholbereich des Flughafens vorgezeigt werden. Die Nummer der Waffen wird in ein dort ausliegendes Antragsformular eingetragen. Aufgrund des Antrags wird dann sofort eine zeitlich begrenzte Waffenlizenz für Namibia erteilt. Die Einfuhr von Faustfeuerwaffen ist nicht gestattet.

Ein gültiger Jagdschein des Heimatlandes ist nicht erforderlich: Ausländische Jäger dürfen nur zusammen mit einem namibischen, staatlich lizenzierten Jagdführer bzw. Berufsjäger jagen. Dieser beschafft für die Jäger die nötige Jagderlaubnis vom namibischen Ministerium für Umwelt und Tourismus. 

Bei der Ausfuhr von Antiquitäten und Souvenirs sind die Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) zu beachten. Produkte aus in Annex I zu diesem Übereinkommen aufgeführten Tieren dürfen nicht aus Namibia ausgeführt werden. Dies gilt auch, wenn sie in Schmuck oder Kleidung eingearbeitet sind (z. B. Elefantenhaarschmuck). Eine Ausfuhr von Produkten aus Tieren, die in Annex II aufgeführt sind, kommt möglicherweise mit einer entsprechenden Genehmigung in Frage. Hierüber sollten sich Reisende vor dem Kauf durch Rückfrage bei den namibischen Behörden oder beim deutschen Zoll vergewissern. Die Erteilung einer Ausfuhrgenehmigung aus Namibia beinhaltet nicht automatisch die Einfuhrgenehmigung nach Deutschland. Nähere Informationen bietet CITES.

Gesundheit

Aktuelles

Im Februar 2024 wurde neben den u.g. Regionen auch für Oshakati, Oshikuku, Outapi und Opuwo ein erhöhtes Malariarisko bekannt gegeben.

  • Schützen Sie sich insbesondere in der Dämmerung und nachts konsequent vor Mückenstichen. Benutzen Sie regelmäßig Mückenschutzmittel und tragen Sie entsprechende Kleidung. Verwenden Sie nachts Bettnetze, siehe Schutz vor Insekten.
  • Lassen Sie sich bzgl. weiterer Schutzmaßnahmen individuell ärztlich beraten.

Impfschutz

Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.

Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet oder Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit eines Gelbfiebergebiets müssen alle Personen ab einem Alter von neun Monaten eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Namibia selbst ist kein Gelbfiebergebiet.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. In Namibia gibt es keine ausreichenden Daten über die Verbreitung von Dengue-Fieber, es wird jedoch ein geringes Risiko vermutet. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. Komplikationen sind bei Reisenden sehr selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Norden und Nordosten des Landes (Sambesi/Caprivi-Streifen, Kavango-West, Kavango-Ost, Ohangwena). im Nordosten der Distrikte  Oshikoto,Otjozondjupa, Omaheke inkl. den Städten Grootfontein und Tsumeb besteht von Mai bis Oktober ein mittleres Risiko, von November bis April ein hohes Risiko. Ein mittleres Risiko besteht ganzjährig in den restlichen nördlichen Regionen einschl. Kunene, Omusati, Oshana sowie in den südlichen Anteilen von Oshikoto, Otjozondjupa, Omaheke und dem Etosha Nationalpark. Ein geringes Risiko besteht im Rest des Landes (Ausnahmen s.o./u.). Als malariafrei gelten Windhuk, die Küste, die Namib-Wüste und die Gebiete um und südlich von Mariental. Der Anteil an Malaria tropica (P. falciparum) beträgt über 99%. Eine Karte der Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria).
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz. 

Je nach Reiseprofil ist neben der notwendigen Expositionsprophylaxe zudem eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Hierfür sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Atovaquon-Proguanil, Doxycyclin, Mefloquin) auf dem deutschen Markt erhältlich.

  • Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner.
  • Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird empfohlen.

HIV/AIDS

Namibia gehört zu den Ländern mit der höchsten HIV-Prävalenz der Welt. Besonders bei sexuellen Kontakten, Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht ein hohes Ansteckungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. In den letzten Jahren ist es wiederholt, v.a. im dichtbesiedelten Norden des Landes und in den Armenvierteln von Windhuk, zu einer Häufung von Cholerafällen gekommen Reisende sind in Regel davon nicht betroffen.  Eine Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Gifttiere

Wie in allen tropischen Ländern kommen auch in Namibia eine Reihe teilweise gefährlicher Giftschlangen vor, deren Biss schwere Körperschäden, auch mit Todesfolge, bewirken kann. Insgesamt sind Schlangenbisse jedoch ungewöhnlich und erfolgen selten unprovoziert. Des Weiteren kommen einige giftige Spinnen- und Skorpionarten vor.

  • Laufen Sie nachts nicht mit unbedeckten Beinen umher, da viele Schlangen nachtaktiv sind.
  • Greifen Sie nicht in Erdlöcher oder -spalten, unter Steine bzw. Reisig und ähnlich unübersichtliches Material.
  • Schütteln Sie vor Benutzung Bettdecken und -laken, Kleidungsstücke, Schuhwerk sowie Kopfbedeckungen aus.

Afrikanisches Zeckenbissfieber

Die nach der Malaria häufigste fieberhafte Infektionskrankheit nach Aufenthalt in afrikanischen Nationalparks ist das afrikanische Zeckenbissfieber (African tick-bite fever). Der Erreger, Rickettsia africae, wird durch z.T. sehr stechaggressive Zecken bei ungeschütztem Aufenthalt in Gras- und Savannenlandschaften übertragen. Die Erkrankung ist durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und später durch einen Hautausschlag (Exanthem) gekennzeichnet. Charakteristisch ist die blutverkrustete Einstichstelle (Eschar), die oft zunächst nicht bemerkt wird. Doxyzyclin zur Behandlung ist gut wirksam.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von durch Zecken übertragenen Erkrankungen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Zeckenstichen.

Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber

Diese seltene hämorrhagische Viruserkrankung tritt sporadisch in Namibia auf. Das Virus wird hauptsächlich durch Zecken der Gattung Hyalomma oder durch Kontakt zu Fleisch oder Blut infizierter Tiere übertragen, u.U. kann es auch durch engen Kontakt zu Infizierten in Gesundheitseinrichtungen zur Erkrankung kommen. Die Infektion geht mit hohem Fieber, ausgeprägtem Krankheitsgefühl und Blutungsneigung einher.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von durch Zecken übertragenen Erkrankungen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Zeckenstichen.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit rohem Fleisch.

Anthrax

Gelegentlich kommt es im Nordosten/Caprivi wie in anderen tierreichen Gebieten des südlichen Afrikas zu Ausbrüchen der Tierseuche Anthrax (Milzbrand). Insbesondere Flusspferde und Büffel wie auch Nutztiere sind betroffen. Bei direktem Kontakt kann der Erreger auch für Menschen gefährlich sein (v.a. Farmarbeiter).

  • Halten Sie sich bei Safaris von toten Tieren fern.

Weitere Gesundheitsgefahren

Die UV-Strahlung in Namibia ist sehr hoch. Zum Schutz von Haut und Augen sind Sonnenschutz wie bedeckende Kleidung, Hut, Sonnenbrille und Sunblocker mit hohem Lichtschutzfaktor daher unbedingt erforderlich.

Luftverschmutzung

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit der in Europa nicht immer vergleichbar, auf dem Lande kann sie technisch und apparativ problematisch sein, auch die hygienischen Standards sind nicht immer ausreichend. In Windhuk und den größeren Städten gibt es eine gute ambulante und stationäre Versorgung im privaten Sektor, ähnlich wie in Deutschland.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab. Selbstfahrer sollten mit ihren Autovermietern anhand der geplanten Reiseroute die Notwendigkeit eines Abschlusses einer Kurzzeitversicherung zur Rettung nach einem Verkehrsunfall abklären.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch / Französisch sprechende Ärzte. Die medizinische Versorgung in den städtischen Bereichen liegt weit über dem afrikanischen Durchschnitt. In allen größeren Orten findet man Krankenhäuser und Apotheken. Die Ärzte stehen im Telefonbuch unter "Medical Practioners".

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden. Medikamente gegen Durchfall, Fieber und Schmerzen sowie Verbandstoff, Pflaster und Wunddesinfektion sollten unbedingt mitgenommen werden. Serum gegen Schlangenbisse und Skorpionstiche sollte u. U. mitgeführt werden.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und Reiserückholversicherung wird dringend empfohlen.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Essen & Trinken 5 -
Malaria 3 -
Typhus & Polio 4/ Ja -
Cholera 2 -
Gelbfieber 1 -

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von 6 Tagen aus einem der von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebiete kommen. Es wird ebenfalls keine Impfbescheinigung verlangt, wenn in einem Land der Infektionszone zwischengelandet wurde, und dort der Transitraum nicht verlassen wurde bzw. der Aufenthalt im Transit mehr als 12 Stunden gedauert hat. Personen, die auf Verlangen keine Gelbfieber-Impfbescheinigung vorlegen können, müssen sich einer 6-tägigen Quarantäne unterziehen oder werden ins Herkunftsland zurückgeschickt.
Bei Kindern unter 9 Monaten und Frauen im ersten Drittel einer Schwangerschaft wird nicht auf einer Impfbescheinigung bestanden.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. 

[3] Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Norden und Nordosten des Landes (Sambesi/Caprivi-Streifen, Kavango-West, Kavango-Ost, Ohangwena). im Nordosten der Distrikte Oshikoto, Otjozondjupa, Omaheke inkl. den Städten Grootfontein und Tsumeb besteht von Mai bis Oktober ein mittleres Risiko, von November bis April ein hohes Risiko. Ein mittleres Risiko besteht ganzjährig in den restlichen nördlichen Regionen einschl. Kunene, Omusati, Oshana sowie in den südlichen Anteilen von Oshikoto, Otjozondjupa, Omaheke und dem Etosha Nationalpark. Ein geringes Risiko besteht im Rest des Landes. Als malariafrei gelten Windhuk, die Küste, die Namib-Wüste und die Gebiete um und südlich von Mariental. Seit Februar 2024 besteht ein erhöhtes Malariarisiko auch für Oshakati, Oshikuku, Outapi und Opuwo.

Über 99 % vorherrschende gefährlichere Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) soll chloroquinresistent sein und tritt im Kawango- und Kunene-Tal sowie im Caprivi-Streifen auf. In den übrigen von Malaria betroffenen Gebieten tritt die weniger gefährliche Plasmodium vivax (Malaria tertiana) auf.
Für die Malariaprophylaxe sind generell langärmelige Kleidung und Mückenschutzmittel empfohlen. In den hohen Risiko-Regionen Kawango-, Kunene-Tal, im Caprivi-Streifen ganzjährig und in den übrigen nördlichen Gebieten von November bis Juni sollte man medikamentös einer Malaria-Infektion vorbeugen. Eine Notfallmedikation empfiehlt sich von Juli bis Oktober in den nördlichen Gebieten.

[4] Eine Impfung gegen Thypus wird empfohlen. 

[5]
Größtes Infektionsrisiko stellen Darminfektionen dar. Die für alle tropischen Länder geltenden Hygieneregeln (z. B. Vorsicht bei Genuss von Nahrungsmitteln und Leitungswasser) sollten sorgfältig beachtet werden. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Unpasteurisierte Milch sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch sollten nicht konsumiert werden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr und Kauf von Lebensmitteln aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird gewarnt.

Gesundheitszeugnis

Für Langzeitaufenthalte wird ein HIV-Test verlangt.

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden. 

Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen, v.a. im Caprivi-Streifen vor. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt besonders an den Küstengebieten vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz. 

Die UV-Strahlung ist sehr hoch und kann zu Hautschäden führen. Sonnenschutz durch hautbedeckende Kleidung und Sonnenschutzmittel (LSF > 20) ist daher unbedingt erforderlich.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen. Touristen und besonders Schwangere sollten sich zur Vermeidung einer Infektion mit Hepatitis E häufig die Hände waschen, besonders nach Toilettengängen oder nachdem Geld angefasst wurde, sowie auf eine strenge Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene achten (kein rohes, schon geschältes Obst und Gemüse, kein unzureichend gegartes Fleisch, keine Rohmilchprodukte etc.).

HIV/Aids ist weit verbreitet und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.

Örtliche Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis (so genannte "epidemischen Hirnhautentzündung") kommen landesweit vor. Besonders während extremer Trockenheit muss mit einem höheren Krankheitsaufkommen gerechnet werden. Für Risiko-Reisende ist Impfschutz empfohlen.

Die durch die Tse-Tse-Fliege übertragene Schlafkrankheit tritt sehr selten bei Reisenden auf, sporadisch im Norden (Caprivi-Streifen). Es empfehlen sich sorgfältige Mücken-Schutzmaßnahmen.

Tollwut kommt landesweit vor. Hauptüberträger sind Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Türkei Ja Ja Ja
Andere EU-Länder Ja 1 Ja
Schweiz Ja Nein Ja
Österreich Ja Nein Ja
Deutschland Ja Nein Ja

Reisepassinformationen

Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss mindestens 6 Monate über den Aufenthalt hinaus gültig sein und mindestens 3 freie Seiten enthalten.

Hinweis: Der Reisepass muss in einwandfreiem Zustand sein.

Visainformationen

Allgemein erforderlich, ausgenommen sind u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für einen touristischen Aufenthalt ( keine Vertragsabschlüsse, keine unbezahlte Tätigkeiten wie Praktika, Studienaufenthalte, Freiwilligendienste, keine Anmietung von Räumen, Bankgeschäfte o. Ä.) von bis zu 3 Monaten, die bei der Einreise gebührenfrei eine "Visitors Entry Permit" erhalten:

EU-Länder und Schweiz ([1] Ausnahmen: Staatsangehörige von Bulgarien, Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Rumänien, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und Zypern benötigen ein Visum, das diese Staatsangehörigen (außer von Malta und Zypern) bei der Ankunft an den Grenzposten Katima Mulilo, Ngoma, Impalila Island und Trans-Kalahari, Oshikango, Mohembo, Oranjemund, Ariamsvlei und Noordoewer sowie am Walvis Bay Flughafen, am Hafen Walvis Bay und am Hosea Kutako Flughafen.

Hinweis: Die tatsächlich genehmigte Aufenthaltsdauer variert und ist bei der Einreise sofort zu prüfen ggf. zu reklamieren.

Einreise mit Kindern

Hinweis: Alle Reisedokumente müssen mindestens zwei freie Seiten enthalten und in einwandfreiem Zustand sein.

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern. Minderjährige unter 18 Jahren müssen bei der Ein- und Ausreise eine internationale Geburtsurkunde oder eine beglaubigte Übersetzung in englischer Sprache der Geburtsurkunde mit sich führen. In der Geburtsurkunde müssen beide Eltern aufgeführt sein. Bei Einreise von minderjährigen Kindern mit nur einem Elternteil oder ohne Eltern/Sorgeberechtigte wird eine beglaubigte Einverständniserklärung (eidesstattliche Versicherung („affidavit“) der nicht anwesenden Eltern/ Erziehungsberechtigten in englischer Spache gefordert, die u. a. die Reisepassnummer des Minderjährigen enthalten muss. Außerdem müssen eine Passkopie und die Kontaktdaten des nicht anwesenden Elternteils vorgelegt werden. Auch ein alleiniges Sorgerecht muss ggf. nachgewiesen werden. Beglaubigungen müssen von einem namibischen Notar oder Auslandsvertretung stammen.

Allein reisende Minderjährige müssen bei Einreise außerdem die Kontaktdaten ihres Aufenthaltsorts in Namibia angeben sowie ein Bestätigungsschreiben und eine Passkopie und ggf. eine Kopie der Aufenthaltserlaubnis der einladenden Person vorlegen. 

Einreise mit Haustieren

Für die Einfuhr von Hunden und Katzen gelten strenge Bestimmungen. Haustiere sind in namibischen Naturschutzgebieten und -reservaten nicht gestattet.
Anträge für Einfuhrgenehmigungen und weitere Informationen sind bei den Botschaften von Namibia erhältlich. 

Bearbeitungsdauer

Abhängig von der Art des Visum, Touristenvisum ca. 2 Wochen (5 Tage für Normalbearbeitung und 2 Tage für Expressausstellung in Berlin). Anfragen an die konsularischen Vertretungen (s. Kontaktadressen).

Genehmigungsschreiben für Geschäftsreisende (wird vom Innenministerium in Windhoek ausgestellt): 7 Konsulararbeitstage.

Gültigkeit

Touristenvisum: Bis zu 3 Monaten. Eine Verlängerung (max. 90 Tage) ist möglich und sollte rechtzeitig beim Innenministerium (Ministry of Home Affairs, Cohen Building, Casino Street, Private Bag 13200. NA-Windhoek. Tel: (061) 292 21 11) beantragt werden. Achtung: Wer seine Aufenthaltsdauer überschreitet (auch unabsichtlich), muss mit drastischen Strafen rechnen.

Aufenthaltsverlängerung

Eine Verlängerung des Visums kann beim Innenministerium (Adresse s. Gültigkeitsdauer) oder bei der zuständigen namibianischen Vertretung beantragt werden.

Visaarten und Kosten

U.a. Einreise- und Transitvisum.

Kosten

Deutschland, Österreich und Schweiz
Die folgenden Visagebühren gelten für visumpflichtige Staatsangehörige, die bei der Ausreise aus Namibia eine mindestens 6 Monate gültige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland, Österreich oder die Schweiz haben.

Touristenvisum: 80 € (einmalige Einreise), 130 € (zweimalige Einreise);

Geschäftsvisum: 105 €;

Express-Visum: 220 €;

Visum bei der Ankunft: 1600 N$.

Antrag erforderlich

Touristen-Visum

(a) 2 Antragsformulare.
(b) 3 Passfotos.
(c) Reisepass, der mindestens sechs Monate über den Aufenthalt hinaus gültig ist und mindestens zwei freie Seiten enthält.
(d) Rückflugticket (Kopie).
(e) Gebühr (per Überweisung).

(f) Unterkunftsnachweis.

(g) ausreichende finanzielle Mittel, die mittels der letzten drei Bankauszüge nachgewiesen werden müssen.

(h) im Falle einer privaten Unterkunft: schriftliche Einladung und eine Kopie des Personalausweises des Einladenden.
 

Bei postalischer Beantragung ist ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beizulegen.

Alle Dokumente müssen ins Englische übersetzt werden.

Geld

Geldwechsel

Geld kann in Banken und Wechselstuben umgetauscht werden, am einfachsten werden US-Dollar getauscht.

Währung

1 Namibia-Dollar = 100 Cent. Währungskürzel: N$, NAD (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 200, 100, 50, 20 und 10 N$. Münzen in den Nennbeträgen von 5 und 1 N$ sowie 50, 10 und 5 Cents. Der Namibia-Dollar ist an den Südafrikanischen Rand gebunden, der ebenfalls in Namibia als gültige Währung akzeptiert wird.

Devisenbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährung ist ab einem Gegenwert von 5.000 N$ deklarationspflichtig. Die Landeswährung darf nur bis zu einem Gegenwert von 50.000 US$ eingeführt werden. Die Ausfuhr der Landeswährung ist bis in Höhe der eingeführten, deklarierten Beträge gestattet.

Bei Reisen zwischen den SACU-Staaten Botsuana, Namibia, Lesotho, Südafrika und Swasiland bestehen keinerlei Ein- und Ausfuhrbeschränkungen.

Kreditkarten

Gängige Kreditkarten wie Visa, Mastercard, American Express und Diners Club werden akzeptiert. Tankstellen akzeptieren nur Bargeld. Es kann auch an Geldautomaten mit der Kreditkarte (vor allem Visa und Maestro) Geld abgeholt werden. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
 

Reiseschecks

Reiseschecks werden in der Regel in Namibia nicht mehr akzeptiert.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 09.00-15.30 Uhr, Sa 08.30-12.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können zollfrei nach Namibia eingeführt werden:

200 Zigaretten und 20 Zigarren und 250 g Tabak (Personen ab 18 J.);
2 l Wein und 1 l Spirituosen (Personen ab 18 J.);
50 ml Parfüm und 250 ml Eau de Toilette;
Geschenke im Wert bis zu 5.000 N$ (jedoch keine Fernsehgeräte).

Quellenangaben
  • Marco Polo - Namibia, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2023-12, 2020-11, 2013-08, 2008-07
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Namibia - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 04.09.2024 (Unverändert gültig seit: 05.06.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 04.09.2024 (Unverändert gültig seit: 05.06.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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