Ländername | Italienische Republik, Repubblica Italiana |
Beste Reisezeit | Mai, Juni, Juli, September, Oktober |
Fläche | 301.338 km2 |
Hauptstadt | Rom |
Bevölkerung | 60.317.000 |
Sprache | Italienisch, Deutsch (in Südtirol), Slowenisch (in Friaul - Julisch Venetien), Französisch (in Aostatal) |
Religion | Römisch-Katholisch (mehrheitlich) |
Staats-/Regierungsform | Republik |
Staatsoberhaupt | Präsident der Italienischen Republik Sergio Mattarella (seit 02/2015, gewählt auf 7 Jahre) |
Regierungschef | Ministerpräsident Giuseppe Conte, vereidigt am 05.07.2019 |
Außenminister | Luigi Di Maio, Fünf-Sterne-Bewegung |
Währung | Euro |
Zeitzone | ME(S)Z |
Stromnetz | 230 V / 50 Hz |
Reiseadapter | C, F, L |
Kfz-Länderkennzeichen | I |
ISO-3166 | IT, ITA |
Internet-TLD | .it |
Landesvorwahl | +39 |
Website | http://www.italia.it/ |
Reisepass & Visum | Nicht notwendig |
Geeignet für | Kultur, Shopping, Meer, See, Wintersport, Feiern |
Ab 1000 v. Chr. | Hoch entwickelte Kunst und Technik der Etrusker |
8.-5. Jh. v. Chr. | Griechen gründen über 40 Städte in Süditalien |
4.-1. Jh. v. Chr. | Rom herrscht in ganz Italien und im Mittelmeerraum |
5. Jh. | Germanen, Langobarden, Vandalen und Hunnen dringen nach Italien ein |
11. Jh. | Die Normannen erobern Kampanien, Apulien, Sizilien |
14./15. Jh. | Herausbildung selbstständiger Herzogtümer, Stadt- und Seerepubliken, des Königreichs Neapel/Sizilien und des Kirchenstaats |
1556-1799 | Aufteilung Italiens unter Bourbonen, Habsburgern und Frankreich |
1848-71 | Italien vereint sich im Risorgimento zum Nationalstaat mit Rom als Hauptstadt |
1915 | Italien tritt gegen Österreich und Deutschland in den Ersten Weltkrieg ein |
1919 | Im Friedensvertrag von Versailles werden Italien nach dem Ersten Weltkrieg Südtirol, das Trentino, Triest und Istrien zugesprochen |
1922-1943 | Faschistische Diktatur unter Benito Mussolini |
1946 | Italien wird Republik |
1992-94 | Schmiergeldskandale, Mafiamorde, Zusammenbruch der traditionellen Parteien |
2008 | Rechtspopulist Silvio Berlusconi wird zum 3. Mal Regierungschef |
2009 | Schweres Erdbeben in den Abruzzen |
2012-2013 | Interimsregierung aus Wirtschaftsexperten soll Italiens Schuldenkrise beenden |
Via San Martino della Battaglia 4 | Tel. 06492131 | www.rom.diplo.de
Viale Liegi 32 | Tel. 068418212 | www.bmeia.gv.at
Via Barnaba Oriani 61 | Tel. 06809571 | www.eda.admin.ch
Notruf (Pronto Soccorso) gratis von jedem öffentlichen Telefon:
- Polizei Tel. 113
- Feuerwehr (Vigili del Fuoco) Tel. 115
- Notarzt, Rettungswagen Tel. 118
- Pannenhilfe Tel. 803116
- Europaweit gültige Notrufnummer Tel. 112
Internetcafés gibt es überall (2-6 Euro/Std.), in den größeren Städten finden sich zudem manche Cafés mit Wifi-Zugang, wie WLAN auf Italienisch genannt wird. Das gilt auch für die Mehrzahl der Hotels, von denen viele heute zumindest im Bar-, Rezeptions- und Loungebereich eine drahtlose Internetverbindung anbieten, manche gratis, manche über ein an der Rezeption zu erwerbendes Passwort. Dasselbe gilt für Warte- und Barbereiche an Flughäfen und auf den großen Bahnhöfen sowie an manchen Autobahnraststätten vor allem im Norden.
Die Stadtverwaltungen von Rom (www.romawireless.com), Mailand und Bologna treiben den Netzzugang in der Innenstadt und in öffentlichen Parkanlagen aktiv voran. Über www.wi-fi-italia.com und wi-fi.jiwire.com finden Sie Adressen.
Postämter sind im Allgemeinen Mo bis Fr 8.20 bis 13.20 Uhr, Sa bis 12.20 Uhr geöffnet. Das Porto für Briefe und Postkarten beträgt innerhalb Europas 75 Cent.
Die ehemaligen Vorwahlen sind fester Bestandteil der Rufnummer, man muss sie also auch bei Ortsgesprächen mitwählen, ebenso muss bei Anrufen aus dem Ausland die Null mitgewählt werden. Vorwahlen: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041. Vorwahl nach Italien: 0039
Unter www.teltarif.de/i/reise-itm.html erfahren Sie, wie Sie preiswerter in Italien mit dem Handy telefonieren, ob über Prepaidkarten bei Ihrem Netzbetreiber noch vor Reiseantritt oder ob über italienische Prepaidkarten, bei denen Sie die Kosten eingehender Anrufe sparen und für die Sie eine neue Rufnummer bekommen.
Karneval wird im piemontesischen Ivrea mit einer orgiastischen Orangenschlacht, in Venedig mit spektakulären Maskeraden, in Viareggio mit einem politsatirischen Wagenumzug gefeiert.
Ergreifende Osterprozessionen, besonders eindrucksvoll die Karfreitagsprozessionen in Taranto (Apulien) und Chieti (Abruzzen), außergewöhnlich am Ostersonntag die Wiederauferstehung in Sulmona (Abruzzen): La Madonna che Scappa in Piazza
Corsa dei Ceri in Gubbio (Umbrien): Große Votivgestelle werden im Laufschritt auf den Berg Ingino getragen - spektakulär!
Maggio Musicale Fiorentino: internationale Musikfestwochen in Florenz. www.maggiofiorentino.com
Fronleichnam: Prozessionen und bunte Blumenteppiche u. a. in Bolsena und Genzano bei Rom, in Spello (Umbrien) und in Campobasso (Molise).
Festival dei Due Mondi in Spoleto mit Theater-, Tanz- und Musikevents.
I Suoni delle Dolomiti: Auf Almwiesen unter den Dolomitengipfeln des Trentino suggestive Konzerte. www.isuonidelledolomiti.it
Heineken Jammin' Festival: internationale Rock- und Popgrößen heizen Anfang Juli in San Giuliano bei Venedig ein. www.venezia.net/heineken-jammin-festival
Neapolis Festival, Süditaliens wichtigstes Rock-Pop-Festival in Neapel Mitte Juli. www.neapolis.it
Die weltberühmten Opernfestspiele in der römischen Arena von Verona.
Ravello Festival: Vor der Kulisse der Costa Amalfitana hochkarätige Konzerte und vieles mehr. www.ravellofestival.com
Palio di Siena: Italiens berühmtestes - und aus Tierschutzgründen umstrittenes - Pferderennen auf der schönen Piazza.
Pescara Jazz und Umbria Jazz, unter den zahlreichen Jazzfestivals während des italienischen Sommers zwei der besten. www.pescarajazz.com und www.umbriajazz.com
Arezzo Wave Love Festival: Fünf Tage lang spielen im Stadion von Arezzo die besten Gruppen neuer Rock-Pop-Trends auf, ein Festival der Spitzenklasse. www.arezzowave.com
Im August, der Sommerhochzeit, eine Fülle von Events wie Schlemmerfesten und zu Ferragosto, dem 15. Aug., phantastische Feuerwerke.
Die Alternativszene trifft sich in der zweiten Augusthälfte zur Notte della Taranta im Salento in Apulien.
In der letzten Augustwoche beleben Buskers, erstklassige internationale Straßenmusiker, die Plätze Ferraras. www.ferrarabuskers.com
Trasporto della Macchina di Santa Rosa: Zu Ehren ihrer Schutzheiligen tragen am 3. Sept. 100 Männer einen 30 m hohen Turm durch die mittelalterlichen Straßen Viterbos.
Barcolana: Tausende von Segelbooten liefern sich am zweiten Oktoberwochenende im Golf von Triest an der oberen Adria die größte Amateurregatta Europas.
1. Jan. | Neujahr |
6. Jan. | Heilige Drei Könige |
März/April | Ostermontag |
25. April | Befreiung vom Faschismus |
1. Mai | Tag der Arbeit |
2. Juni | Tag der Republik |
15. Aug. | Mariä Himmelfahrt |
1. Nov. | Allerheiligen |
8. Dez. | Mariä Empfängnis |
25./26. Dez. | Weihnachten |
Vorgeschrieben sind Führerschein und Fahrzeugschein, empfohlen werden die grüne Versicherungskarte und eventuell ein Auslandsschutzbrief. Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften 50 km/h, ansonsten 90, auf Autobahnen 130 (bei Regen 110), auf Schnellstraßen 110 km/h. Auch tagsüber müssen Sie außerhalb von Ortschaften mit Abblendlicht fahren. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. Pflicht ist das Mitführen einer Warnweste für Fahrer und Beifahrer.
Autobahnen in Italien sind bis auf einige Streckenabschnitte im Süden mautpflichtig, Schnellstraßen (superstrade) sind gebührenfrei. Um Warteschlangen an den Mautstellen zu umgehen, kann man auch mit allen gängigen Kreditkarten schnell und bargeldlos passieren.
Viele Innenstädte sind verkehrsberuhigt, es gibt fast nur noch gebührenpflichtige Parkbuchten mit Automaten. Rubbeltickets und magnetische Parkkarten bekommt man an Kiosken und in Tabakläden. Immer häufiger kontrollieren Kameras die Straßenzugänge zu den verkehrsberuhigten Stadtkernen, Z. T. L. genannt (zona traffico limitato). Ihr Hotel hilft mit einem Fahrpass. Bei besonders hohen Smogwerten verhängen viele Städte für ihre Zentren ein tagweises Fahrverbot für Autos der Euro-Schadstoffklasse 1, 2 und manchmal auch 3 sowie für ältere Dieselwagen ohne Partikelfilter, was über große Displays auf den Zufahrtsstraßen kundgetan wird. Das Auto parkt dann in den Außenbereichen, es geht mit öffentlichen Verkehrsmittel weiter, in den meisten Fällen gibt es ein P+R-System. Die Mailänder Innenstadt ist als Umweltzone ausgeschrieben, die oben genannten Schadstoffklassen brauchen für ihre Einfahrt in die Stadt einen Ecopass, den man dort bekommt, wo auch die Fahrscheine für die öffentlichen Verkehrsmittel verkauft werden, z. B. in Tabacchi-Geschäften oder in den Parkhäusern (www.mailand.diplo.de). Man tankt super 95 senza piombo oder gasolio (Diesel). Die Tankstellen - außer auf der Autobahn - schließen über die Mittagszeit (12.30-15 Uhr) und am Sonntag, aber viele haben Tankautomaten, die Ihnen weiterhelfen.
Eisenbahn (www.fsitaliane.it, www.trentitalia.com) und Bus sind relativ preiswert. Die Züge sind pünktlicher als ihr Ruf, jedoch häufig überfüllt. Die superschnellen neuen Züge Frecciarossa und Eurostar, die zunehmend die Normalzüge ersetzen, verbinden die großen Städte; sie sind erheblich teurer, und eine Platzreservierung ist obligatorisch. Eine Reihe lokaler Bahnen bringt Sie in kleine Dörfer und abgelegene Landschaften z. B. mit Trenord in die lombardischen Täler, mit der Vinschgauerbahn ins Südtiroler Vinschgautal, mit Ferrovie Sudest durch den Salento in Apulien. In vielen Lokalzügen darf man Fahrräder mitnehmen. Bahnfahrkarten müssen vor Besteigen des Zuges an den orangegelben Automaten im Bahnhof entwertet werden. Neben der italienischen Eisenbahn gibt es die schnelle, komfortable Privatbahn Italo (www.italo.it). Großstädte wie Rom, Mailand und Neapel haben U-Bahnen und dichte Busnetze.
Beim Anblick der salumerie, der Käseläden und Lebensmittelmärkte läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Das geniale Fundament der italienischen Küche aber ist die Pasta, die Nudel aus Wasser und Hartweizenmehl. Auf rund 250 verschiedene Pastaformen hat es die Phantasie und Kreativität der Italiener gebracht, allen voran die Spaghetti, "Teigschnürchen" in zahllosen Stärken. In Süditalien herrschen die maccheroni vor, breit oder schmal, glatt oder gerippt, auch tubetti, rigatoni oder penne genannt. Dann gibt es die eher norditalienischen Bandnudeln, tagliatelle, fettuccine oder pappardelle, schließlich Teigtaschen aus Eier- und Mehlteig in vielen Formen und mit verschiedenen Füllungen, ravioli, agnolotti, cappelletti, tortellini, tortelloni, cappellacci. Zu vielen Nudelgerichten gehört traditionell der geriebene Käse, parmigiano (Kuh, vornehmlich im Norden) oder Pecorino (Schaf, eher in Mittel- und Süditalien).
Ein Menü beginnt mit antipasti, den Vorspeisen wie Salami, Schinken, eingelegten Zwiebeln, Auberginen, Artischocken, Meeresfrüchten; dem folgt das primo (erster Gang), ein Nudelgericht, eine Suppe oder Risotto; das secondo (Hauptgang) ist Fleisch, geschmort, gegrillt, oder Fisch, auch oft nur gegrillt, und dazu Gemüse nach Wahl (contorno). Gemüse ist das Stichwort zum Süden, hier gedeihen besonders schmackhaft Tomaten, Auberginen, Artischocken, frische fave (grüne süße Saubohnen), kräftiges Blattgemüse wie cicorie, cime di rape, friarielli und broccoli. Den Abschluss bilden cremige Süßspeisen wie tiramisu, zabaione oder zuppa inglese sowie Gebäck, das man in süße Likörweine tunkt. Im Süden verwendet man für Süßspeisen gerne den milden Frischkäse ricotta.
Bei der Wahl des Restaurants helfen Begriffe wie ristorante, trattoria, osteria, locanda - Kategorien, die heute kaum noch etwas über die Art des Lokals aussagen - oft weniger als ein Blick auf Ambiente und Speisekarte und auf die anwesenden Gäste (sind es Italiener?). Die einst klassische Weinkneipe osteria nennt sich nun enoteca oder, international verständlicher, wine bar: Edle Tropfen im calice (Kelch) zu 2,50 bis 10 Euro das Glas, dazu Käse- und Wurstspezialitäten.
Zur Rechnung gehört das coperto, der Preis für Brot und Gedeck (zwischen 1 und 5 Euro), der stets auf der Speisekarte ausgezeichnet ist. Der Service, sofern nicht ausdrücklich als non compreso ausgeschrieben, ist im Preis inbegriffen. Die Restaurantküchen öffnen meist zwischen 12.30 und 14 Uhr und zwischen 19.30 und 22 Uhr. Pizzerien heizen meist bis Mitternacht ihre Öfen. Wen tagsüber der Hunger überfällt, der kann in einer Bar panini (belegte Brötchen), tramezzini (Toastsandwiches) und süße Teigstückchen bekommen. Und in den Städten wird nun oft zu Mittag ein rasches Tellergericht angeboten, ganz urban und unitalienisch. Einheimische gehen zu Mittag auch gern in ein Self Service oder in eine Rosticceria, wo man oft überraschend schmackhafte Lokalküche bekommt. Imbissstuben mit Pizza auf die Hand gibts überall, wie auch längst schon Kebab-Imbisse.
Italien ist wahrlich ein Weinland mit leckeren und unterschiedlichen Sorten. Neben internationalen Reben werden überall gebietstypische Rebsorten angebaut, selbst im alpinen Aostatal: Hier keltert man trockene Weiße ebenso wie gute Rote. Die besten Rotweine Italiens kommen aus dem Piemont, darunter der berühmte Barolo. Auf den Terrassenhängen Liguriens gedeihen vorwiegend frische Weißweine. Vorzügliche lombardische Weine kommen aus dem Oltrepò, der Franciacorta und der Valtellina. Die Emilia-Romagna produziert mehr Wein als jede andere Region Italiens. In Südtirol und im Trentino wird vorwiegend Rotwein gekeltert, im Friaul, besonders im Collio, gedeihen hervorragende Weißweine. Die Veneter sind die größten Weintrinker Italiens. Berühmt sind der weiße Soave, der rote Valpolicella und der Prosecco, besonders gut ist er aus der Gegend um Conegliano und Valdobbiadene.
In der Toskana liegt das berühmte Weinbaugebiet Chianti; der edle Brunello wächst bei Montalcino. Unter den Weinen Umbriens verdient vor allem der weiße Torgiano Beachtung. Als Begleiter zu Fischgerichten eignet sich der Verdicchio aus Jesi und Macerata in den Marken. In den Osterien und Trattorien im Latium trinkt man u. a. den weißen Frascati und die Weine der Castelli Romani. Aus den Abruzzen kommen der rote Montepulciano d'Abruzzo und der weiße Trebbiano d'Abruzzo, im Molise keltert man Biferno und Pentro.
Die Apulier sind zu Recht stolz auf ihre Roséweine. Der leicht moussierende rote Aglianico der Basilikata stammt noch von Reben ab, die die Griechen 400 v. Chr. in Süditalien anpflanzten. Der weiße Greco di Tufo wuchs schon in Pompeji; an den Lavahängen des Vesuvs nennt er sich Lacryma Christi. Kalabrien zeichnen kräftige Rotweine und hervorragende Dessertweine aus wie der Moscato di Saracena. Im Norden beschließt man ein üppiges Mahl mit dem Tresterschnaps grappa, im Süden hingegen mit dem fruchtigen Zitronenlikör limoncello.
Man sollte nicht zu knauserig sein, Trinkgeld (fünf bis zehn Prozent) bekommen nette Kellner in Restaurants und Cafés, Zimmermädchen, Kofferträger u. a.
Exquisites für Küche und Keller, schicke Mode und Accessoires oder Kunsthandwerk in lokaler Tradition: In Werkstätten, auf Märkten, in eleganten Geschäften zeigt sich der Geschmack der Italiener.
Kulinarische Leckerbissen sind das ideale Mitbringsel von einer Italienreise, z. B. kalt gepresstes Olivenöl (olio d'oliva extravergine). Oder Wein, den es in Weinhandlungen, direkt beim Winzer oder im örtlichen Supermarkt gibt. Dazu passen luftgetrocknete Salami, eingelegte Wildschweinwürste, ein dickes Stück Parmigiano-Reggiano, das man sich für die Reise luftdicht einschweißen lässt, getrocknete Steinpilze, Edelschinken wie der culatello, Balsamessig, Grappa … Aus dem Süden nimmt man sich den Zitronenlikör limoncello mit, getrocknete Tomaten und die vasetti mit eingelegtem Gemüse wie Auberginen und Artischocken in Essig oder Öl, vor allem aber die mediterranen Zwiebelchen lampascioni, eine Spezialität aus Apulien. Ein Souvenirtipp aus Kalabrien ist die 'nduja, eine scharf mit peperoncino gewürzte Wurst aus Schweinefleisch, lange haltbar und ideal als kräftiger Würzzusatz in der Nudelsauce.
Nicht zuletzt dem Tourismus ist es zu verdanken, dass die vielfältigen lokalen Handwerkstraditionen nicht ausgestorben sind. Auch junge Leute lernen wieder alte Handwerkstechniken, die sie mit neuen Designvorstellungen kombinieren; vor allem bei Glas und Keramik lassen sich schöne moderne Formen und Muster entdecken. Holzschnitzarbeiten gibt es z. B. im Südtiroler Grödner- oder Aostatal. Weltberühmt ist das mundgeblasene Glas von Murano. In Venedig floriert das Geschäft mit handgemachten Masken (aufgepasst, viele sind aus Taiwan und China!), aber auch mit marmoriertem Papier. In Fabriano und in Amalfi gibt es handgeschöpftes Papier. Für die schönsten Terrakottakübel fährt man nach Impruneta, rustikale mediterrane Keramik gibt es an der Amalfiküste in Vietri sul Mare oder in Apulien in Grottaglie. In Lecce ist man auf Heiligen- und Krippenfiguren aus Pappmaché spezialisiert, in Neapel sind sie aus Ton.
Praktisch jede Ortschaft hat ihren Markt - dort finden Sie die moka zum Espressokochen, den Milchschäumer für den Cappuccino, die Käsereibe, den Trüffelhobel, den Mörser aus Marmor oder Olivenholz, das Essig-Öl-Set - alles Dinge, die längst auch zu Hause zu haben sind, aber in Italien gekauft, bekommen sie das Flair des Handfest-Typischen. In den großen Städten gibt es immer mehr Bauernmärkte unter dem Motto "Bio 0 km". Und auf den Wochenmärkten finden sich jede Art von Klamotten, darunter auch überraschend Hochwertiges zu gutem Preis.
Zunächst sind da die Läden der großen Modenamen wie Armani, Dolce & Gabbana, Prada, Versace, Max Mara, dann die weltberühmten Casualmarken wie Benetton, Stefanel und Diesel. Wer die hohen Preise nicht bezahlen möchte, der achte auf die Schlussverkäufe (saldi), die oft schon im Juni oder Juli beginnen. Oder man fährt in die Outletcenter, in denen Hunderte Läden auch die großen Marken führen. Wie Dörfer sind sie angelegt und nahe der Autobahnen, z. B. das mit über 170 Läden größte Serravalle Designer Outlet in Serravalle Scrivia bei Alessandria im Piemont (Via della Moda 1 | www.mcarthurglen.it), in der Lombardei bei Brescia in Rodengo Saiano das Franciacorta Outlet Village, in der Emilia-Romagna bei Fidenza das kunterbunte Fidenza Village, in der Toskana im Mugello das Barberino Designer Outlet, bei Rom das Designer Outlet Vastel Romano in antiker Kulisse. Unter dem Namen "Diffusione Tessile" verkauft die Marke Max Mara in großen Läden Hochwertiges aus der vorherigen Saison zum halben Preis: www.diffusionetessile.it. Schwieriger zu finden sind die Fabrikläden (spaccio aziendale) der Hersteller, mit Adressen helfen die Tourismusämter weiter oder der Schnäppchenführer "Fabrikverkauf Norditalien". Auf Italienisch gibt es den immer aktuellen "Lo Scopri-occasioni" für ganz Italien, auf Deutsch hilft www.factory-outlet-italy.com.
Lebensmittelgeschäfte sind werktags meist von 8.30 bis 13 und von 17 bis 19.30 Uhr geöffnet, alle anderen Läden, Boutiquen, Supermärkte und Warenhäuser öffnen normalerweise von 8.30 bis 12.30 und von 15.30 bis 19.30 Uhr. An einem Nachmittag in der Woche sind alle Geschäfte geschlossen. In Touristenorten bleiben Geschäfte und Boutiquen oft bis spät in die Nacht offen. Kirchen sind meist täglich von 8 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
agnello | Lamm im Ofen (al forno) oder als Kotelett vom Grill (alla griglia) |
arrosto di maiale/di cinghiale | Schweinebraten in ganz Italien beliebt, in Mittelitalien auch Wildschwein |
bollito misto | gekochte Fleischstücke: Rind, Zunge, Huhn, Kochwurst, dazu gibts grüne Kräutersauce (salsa verde) oder Senffrüchte (mostarda) |
brasato | in Rotwein geschmorter Rinderbraten, typisch für Norditalien, dazu gibt es den Maisgrießbrei Polenta |
(insalata) caprese | der klassische Sommerimbiss: Tomaten, Mozzarella (möglichst aus Büffelmilch), Basilikum |
coniglio | Kaninchenbraten, den man fast überall bekommt |
fritto misto di pesce | panierte, frittierte Fische, Tintenfischringe, Meeresfrüchte |
gnocchi | ganz kleine Klößchen aus Kartoffelmehl, wie Pasta als primo mit einem sugo serviert |
insalata di frutti di mare | mit Zitrone, Olivenöl, Knoblauch und Petersilie angemachte Meeresfrüchte wie klein geschnittene Tintenfische, Kraken, Muscheln |
ossobuco | Beinscheiben von Kalb oder Rind in Tomatensauce geschmort, typisch für die Lombardei |
pesce alla griglia | frischer Fisch vom Grill: Goldbrasse (dorata), Zahnbrasse (dentice), Seebarsch (spigola), Barben (triglie), Scholle (sogliola), Sardinen und Makrelen (pesce azzurro) |
(alla) pizzaiola | in Tomatensud gedünstet, typisch für den Süden |
porchetta | mit Kräutern gewürztes und am Spieß gebratenes krosses Spanferkel |
spaghetti alle vongole/allo scoglio | Spaghetti mit Venusmuscheln bzw. mit Meeresfrüchten |
zabaione | luftig-lockere, süße Weinschaumcreme, ursprünglich aus dem Piemont |
Längst hat der Latin Lover Glanz eingebüßt, und der kosmopolitischen Jugend an den italienischen Stränden ringt er allenfalls ein Grinsen ab. Vielleicht war die ganze Sache auch nur eine Wunschvorstellung, der die Italiener selbst und alle anderen liebend gern auf den Leim gegangen sind. Dabei ist es ein italienisches Mädchen, dem seit Jahrhunderten die romantischen Liebesphantasien aus aller Welt gelten: die tragische Liebesheldin Julia, Romeos Geliebte aus Verona - heute auch im Internet zu erreichen: www.julietclub.com, mit einem alljährlichen Preis für den schönsten Liebesbrief. Ganz im Zeichen der Liebe steht auch der hochromantische Aufenthalt in Verona zum Valentinstag: www.veronainlove.it. Vielleicht liegt es ja an der italienischen Sprache, in der es sich so schön schmachten lässt. So sind auch die besten Troubadoure immer noch Italiener: der melancholische Paolo Conte für die Damen und der knackige Eros Ramazzotti für die Mädchen.
Die schnelle Fortbewegung entspricht dem Temperament der Italiener, nur sie konnten ein so schnittiges Auto wie den feuerroten Ferrari aus Modena erfinden. Motorradfans schwören auf die italienische Kultmarke Ducati aus Bologna und kleine Mädchen auf den unschlagbaren Rennfahrer Valentino Rossi. Und wie rasende Schwärme flitzen die Vespafahrer durch die engen Gassen der italienischen Städte. Trotz hoher Autobahngebühren und Verkehrschaos in den Städten macht den Italienern Autofahren immer noch Spaß, spritzig und wendig tun sie es, aber auch ungeduldig und aggressiv. Das schüchtert fremde Autofahrer zunächst ein. Da heißt es dann: hinein in den Strom und auf die Reaktionsschnelligkeit der anderen vertrauen. Der Spaß ist längst an seine Grenzen gestoßen, denn die einst für Italien typische Unfallstatistik - viel Blechschaden und wenig Verkehrstote - stimmt so nicht mehr. Wegen Smog machen die großen Städte immer öfter ihre Zentren dicht, auch für Autos von Touristen. Dagegen kann man heute in so gut wie allen Stadtzentren des Landes Fahrräder ausleihen, meist in Bahnhofsnähe. Umweltbewusstsein nimmt also im italienischen Straßenverkehr Fahrt auf; auch das Autofahren mit schadstoffarmem Flüssiggas ist sehr verbreitet, Carsharing ist kein Fremdwort mehr, und Taxiunternehmen setzen auf das Hybridauto Prius.
Die Bar öffnet in aller Herrgottsfrühe mit dem Duft frischer cornetti (Hörnchen) und cappuccini. Im Lauf des Tages schauen Hausfrauen, Schulkinder, Arbeiter, Angestellte, Passanten herein. Am Nachmittag planen die Jugendlichen hier ihr abendliches Vergnügungsprogramm, und die Alten spielen endlos Karten. Dann schlägt die Stunde des Aperitifs, in den Städten ein Höhepunkt des Tages. Auf den Dörfern kehren die Männer nach dem Abendessen zum letzten Plausch zurück. Im Sommer beobachtet man vor der Bar das Treiben auf der Piazza. Mal nüchtern bis schäbig, mal kitschig aufgemotzt, immer häufiger richtig schick, ist die Bar das zweite Zuhause der Italiener und auch jedem Fremden ganz unverbindlich zugänglich.
Es gibt sie noch, die italienische Familie. Sie lebt aber nicht mehr als großer patriarchalischer Generationenbund unter einem Dach, sondern hat sich in Single- und Kleinfamilienhaushalte aufgelöst. Hinzu kommt der im einstmals so kinderfreundlichen Italien verblüffende Geburtenrückgang, mit statistisch kaum mehr als einem Kind pro Familie ein europäischer Minusrekord. Heute helfen die Einwanderer aus Afrika, Asien und Osteuropa, dass Italien nicht völlig überaltert. Die Familie existiert aber nach wie vor als Verbund gegenseitiger Hilfe bei Arbeitslosigkeit, Arbeitsbeschaffung und Wohnungsnot, bei der Altenbetreuung und fehlenden Kindergartenplätzen. In der Verwandtschaft findet man auch Handwerker, den Arzt, den Anwalt und einen günstigen Pelzmantel. Das mag zum Teil erklären, warum viele Italiener bei den hohen Preisen und oft niedrigen Löhnen über ihre Verhältnisse leben können - und weshalb viele Jugendliche sich den Auszug in eine eigene Wohnung kaum leisten können.
Unter den vielen Künstlergenies, die Italien hervorgebracht hat, gebührt dem Maler und Baumeister Giotto di Bondone (1266-1337), Sohn eines Bauern aus einem Dorf bei Florenz, ein besonderer Platz. In der Zeit mächtiger Städte wie im Florenz des 13./14. Jhs. entwickelt Giotto einen neuen Malstil, fern vom Schematischen der byzantinischen Kunst des Mittelalters: Perspektive, farbliche Nuancierung, Bewegung, menschliche Charakterisierung - kurz: Realismus. Seine Malerei wird damit zum Ausgangspunkt für die Entwicklung einer typisch italienischen Maltradition, die aus dem "internationalen" Mittelalter herausführt. In den Uffizien in Florenz kann man sehr schön dieses Neue sehen, beim Vergleich der "Maestà" des Giotto mit der des Cimabue, des Lehrers Giottos und noch eine Generation älter. Hauptwerke Giottos sind die Fresken in der Cappella degli Scrovegni in Padua und die Fresken zum Leben des heiligen Franziskus in der Oberkirche von Assisi.
Italien ist zu über 90 Prozent römisch-katholisch. Und mitten in seiner Hauptstadt lebt der Papst, oberster Hirte der Katholiken, in seinem Kleinstaat, dem Vatikan. Vor allem im Süden nehmen die Priester nach wie vor erheblichen Einfluss auf Politik und Wahlen. Derweil hält man sich im Volk an die Heerschar der unzähligen Heiligen in der Hoffnung auf ihren Beistand im Lebenskampf. Etwas ganz Besonderes ist Neapels Stadtheiliger San Gennaro: Im Mai und im September treffen sich die Gläubigen in seiner Kirche und beten so lange, bis sich sein Blut verflüssigt. Und Zulauf von Millionen Verehrern erhält der kürzlich heiliggesprochene Wunderheiler Padre Pio (1887-1968) in seinem Wallfahrtsort San Giovanni Rotondo in Apulien.
Den Italienern fällt es schwer, ihr Land als "gelobtes Land" für Einwanderer wahrzunehmen. Zu stark verwurzelt ist ihre Vorstellung, aus Italien könne man nur auswandern, um anderswo nach Chancen zu suchen. Tatsächlich emigrierten von 1876 bis 1976 sage und schreibe 24 Mio. Italiener in alle Welt. Doch wie jede große Industrienation ist das Land längst Ziel von Hoffnungssuchenden aus aller Welt geworden, wie übervolle Boote vor den süditalienischen Küsten immer wieder deutlich vor Augen führen: 7,5 Prozent der Bevölkerung Italiens stammt heute aus Rumänien, Albanien, aus Afrika, Pakistan, China. Ohne sie sind die Wirtschaft und das soziale Gefüge Italiens nicht mehr vorstellbar, die Einwanderer betreuen die Alten und Kinder Italiens, betreiben Tante-Emma-Läden und Marktstände, arbeiten in den Krankenhäusern, Trattoriaküchen, bei der Müllabfuhr. Die Fabriken des Nordens und die Tomatenfelder des Südens könnten ohne die afrikanischen Arbeiter dicht machen bzw. lägen brach.
Allein in Italien erwirtschaftet die Mafia jährlich rund 100 Mia. Euro, vor allem mit Schutzgelderpressung, Subventionserschleichung, Drogen und neuerdings bei der Müllentsorgung. Dass sie längst über die Grenzen Italiens hinaus operiert, ist in Deutschland mit den Morden in Duisburg 2006 wieder einmal deutlich geworden. Immer wieder gibt es Fahndungserfolge bei einst "unberührbaren" Bossen, auch die Zivilgesellschaft bemüht sich: So macht die Bewegung Addiopizzo ("Tschüs Schutzgeld") in Sizilien auf auch für Touristen relevante Betriebe wie Restaurants und Hotels aufmerksam, die sich den Schutzgelderpressungen mutig entgegenstellen; in Kalabrien tritt die Bewegung Ammazzatecitutti ("Tötet uns alle") mit öffentlichen Aktionen für ein stärkeres Legalitätsbewusstsein ein. Unter dem Label Libera Terra werden Öl, Wein und Pasta verkauft, die heute biologisch auf ehemaligem, konfiziertem Mafialand angebaut und produziert werden (www.liberaterra.it). Dennoch: Nicht umsonst wird die Mafia piovra, Krake, genannt, der ständig neue Fangarme nachwachsen.
So vielfältig das Land, so reich seine Musikszene. Aus dem Norden kommen unglaublich populäre Altrocker wie Vasco Rossi, Zucchero, Ligabue und Gianna Nannini. Genua steht für die Tradition der Liedermacher, die berühmtesten sind Gino Paoli und der verstorbene, aber nach wie vor kultig verehrte Fabrizio De André. Im Süden hat sich eine eigene Musikrichtung entwickelt, eine Mischung aus den Rhythmen der traditionellen Volksmusik - allen voran die pizzica taranta aus Apulien - und modernem Sound. Vorreiter waren Teresa De Sio und Edoardo Bennato, ihre jungen Erben sind Gruppen wie Sud Sound System. Und Jazz, Pop und neapolitanischen Dialekt mischt Pino Daniele. Wer nach den klassischen canzoni napolitane sucht, sollte sich Roberto Murolo anhören. Und in den italienischen Charts? Die jungen Italienerinnen und Italiener hören melodiösen Pop von Gruppen wie Subsonica, Le Vibrazioni und Negroamaro. Eigenwillige Popbarden sind Tiziano Ferro, Sergio Cammariere, Simone Cristicchi sowie - auf weiblicher Seite - Carmen Consoli, Laura Pausini, Giorgia und die junge Malika Ayane. Viele dieser Künstler kann man auf den zahlreichen sommerlichen Festivals und Piazza-Events im Land live erleben.
Ihre kulinarischen Traditionen sind den Italienern mindestens ebenso wichtig wie ihre kunsthistorischen Schätze. Das zeigt der Erfolg der 1986 ins Leben gerufenen Vereinigung, die mit ausgewiesenen Speiselokalen, in denen man sorgfältig zubereitete lokale Spezialitäten bekommt, mit Geschmackskampagnen und Gastronomiemärkten gegen den industriellen Massengeschmack anzukämpfen begann. Anfangs fast ein wenig belächelt, hat Slow Food heute längst unter Beweis gestellt, dass guter Geschmack und die bewusste Nahrungsauswahl aus der nahen Umgebung und von lokalen Produzenten eng verknüpft ist mit Naturschutz und sozialem Bewusstsein. Mittlerweile gibt es Slow-Food-Anhänger in über 130 Ländern (Infos zu Veranstaltungen, Märkten und Messen in Italien unter www.slowfood.it).
Italien ist ein Land der Sprachenvielfalt. Zum Italienischen und dessen Dialekten kommen zehn weitere eigenständige Sprachen: im Friaul und in den Dolomitentälern Ladinisch, Deutsch in Südtirol (hier gleichberechtigt neben dem Italienischen) und im Trentino. In einigen Dörfern in Sizilien und Süditalien wird Albanisch gesprochen, Erbe albanischer Siedler aus dem 14. Jh. In Apulien und Kalabrien haben sich in einigen Dörfern griechische Sprachreste erhalten. In den nordostitalienischen Grenzprovinzen von Triest, Görz und Udine spricht man Slowenisch, Serbokroatisch in einigen Dörfern im süditalienischen Molise. In Alghero auf Sardinien hat Katalanisch überlebt wie auch das Frankoprovenzalische in den nordwestlichen Regionen Aostatal und Piemont. Französisch ist sogar zweite Amtssprache im Aostatal. Und kein Dialekt, sondern eine eigene Sprache ist das Sardische. Der heute noch hoch verehrte und viel zitierte Nationaldichter Dante Alighieri aus Florenz (1265-1321) legte mit seiner "Göttlichen Komödie" in 15000 Versen die Grundlage für das Hochitalienische. Im 20. Jh. haben Schule und Fernsehen dafür gesorgt, dass sich die vielsprachigen Italiener untereinander verstehen.
In der zweiten Hälfte des 20. Jhs. hat sich Italien von einem bäuerlichen Agrarland zu einer hoch entwickelten Industrienation gewandelt. Im Dienstleistungsbereich dominiert der Tourismus. Wichtige Industriezweige sind der Maschinenbau, die Verpackungsindustrie sowie die Nahrungsmittelherstellung, aber auch traditionelle Bereiche wie die Textil- und die Schuhindustrie sind bedeutend für Italiens Wirtschaft. Diese profitieren von den Impulsen der weltweit renommierten italienischen Modedesigner, aber auch von einer bislang erfolgreichen Struktur der italienischen Wirtschaft, für die hoch spezialisierte Klein- und Mittelbetriebe, oft in Familienhand, charakteristisch sind. Sie residieren hauptsächlich in Nord- und Mittelitalien und sind als flexible Zulieferer wichtige Stützpfeiler der wenigen Großbetriebe, auch diese oft in Familienhand - siehe Ferrero (Nutella, Kinder), Benetton, Barilla und Fiat. Es kriselt jedoch: Produktionsverlagerung in Billiglohnländer ist auch in Italien ein Thema, Bürokratisierung, Staatsverschuldung und Steuerlast drücken, es fehlt an Investitionen in Bildung und Forschung, entsprechend schlecht sind die Chancen für junge Leute: Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosenquote von 10 Prozent beträgt 36 Prozent. Auch hinkt der Süden trotz jahrzehntelanger Subventionen stark hinterher. Ein großes Problem: die verbreitete Schattenwirtschaft, die Schwarzarbeit. Doch zahlreiche Reformen wurden zuletzt Erfolg versprechend in die Wege geleitet.
Besonders auf Brief- und Handtaschen in öffentlichen Verkehrsmitteln sollten Sie gut aufpassen. Auch trägt man beim Stadtbummel die Handtasche und den Fotoapparat grundsätzlich an der zur Hauswand gerichteten Seite, nie zur Straßenseite. Am sichersten sind Brust- und Bauchtaschen. Im Hotel sollten Sie nach bewachten Garagen fragen.
Wer beim Kauf von gefälschter Markenware - z. B. Gucci-, Prada- oder Louis-Vuitton-Taschen - erwischt wird, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.
Italienische Kellner und Gastbetriebe haben wenig Verständnis dafür, dass bei einer Gruppe von Gästen jeder für sich bezahlt. Egal, wie viel oder wie wenig einer gegessen hat, unter Italienern wird die Gesamtrechnung am Ende durch die Zahl derer geteilt, mit denen man gemeinsam gegessen hat.
Sie werden in Italien - besonders im Süden - einem anderen Zeitgefühl begegnen. Das führt häufig dazu, dass man mit organisatorischer Effizienz nicht weit kommt und oft scheinbar sinnlos warten muss. Dafür haben die Menschen aber viel mehr Zeit, was zu netten Begegnungen und manchmal wundersamen Lösungen von Problemen führen kann.
Betreten Sie ein Restaurant, steuern Sie nicht gleich auf einen Tisch zu. Der Ober wird Ihnen einen Tisch zuweisen. Sie können Ihre Wünsche äußern, die gern berücksichtigt werden, sofern der betreffende Tisch nicht reserviert ist.
Bitte nicht in Shorts oder mit nackten Schultern Kirchen besuchen, erst recht nicht während des Gottesdienstes.
In vielen Fällen empfiehlt es sich, vorher nach dem Preis zu fragen, z. B. vor einer Taxifahrt, bei der Zimmerbestellung, vor Inanspruchnahme einer Autowerkstatt oder wenn man das toskanische Steak, die fiorentina, oder Fisch bestellt, deren Preise häufig pro 100 g (etto) ausgezeichnet sind.
Vor allem im Süden kommt man vorbei an Gärten mit Bäumen voller Feigen, Zitronen und Orangen. Auch wenn sie einem fast in den Mund fallen, sollte man der Versuchung widerstehen. Oft trifft man jemanden: beim Bauernhaus, beim Arbeiten in den Plantagen - fragen Sie! In der Regel sind die Menschen stolz auf ihre Erzeugnisse und schenken Ihnen dann gern ein paar Früchte.
Italien wendet das Schengen-Abkommen an, Grenzkontrollen sollen nur noch ausnahmsweise durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen werden Reisende auf dem Luftweg bei Ein- und Ausreise jedoch verstärkt kontrolliert, Flugreisen nach Deutschland sind meist nur mit einem Reisepass/Personalausweis bzw. einem von den deutschen konsularischen Vertretungen in Italien ausgestellten Passersatzdokument möglich.
Die Verkehrswege können aufgrund von Maßnahmen im Zusammenhang zur Eindämmung von beeinträchtigt sein, siehe Aktuelles.
Neben einem Inlandsflugnetz bestehen Eisenbahn- und Busverbindungen. In Rom und Mailand gibt es U-Bahnen. Mit Behinderungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr muss im Falle von Streiks gerechnet werden.
Am 3. August 2020 wurde die neue "San Giorgio"-Brücke in Genua offiziell eröffnet. Die Brücke ist als Teil der Autobahn A10 die wichtigste Verbindung zum und vom Hafen von Genua.
Die meisten italienischen Autobahnen und viele Tunnel sind mautpflichtig. Mailand, Bologna und Palermo erheben eine City-Maut. Die Bezahlung erfolgt in bar, mit Bank- oder Kreditkarte, einer (bei Automobilclubs erhältlichen) Viacard oder einem Telepass. Informationen bietet hierzu auch Autostrade per l'Italia.
Der italienische Straßenverkehr ist sehr lebhaft und dicht. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung werden nicht immer eingehalten. Es ist daher auch an grünen Ampeln oder Zebrastreifen besondere Vorsicht geboten.
In vielen Städten gibt es Fahrverbote bzw. Fahrteinschränkungen zur Reduzierung der Luftverschmutzung oder auch verkehrsberuhigte Zonen, sogenannten ZTL, zone a traffico limitato. Besonders gekennzeichnete Bus- und Taxispuren dürfen von privaten PKW nicht genutzt werden.
Die Promillegrenze beträgt 0,5, für Fahrer mit weniger als drei Jahren Fahrpraxis bzw. unter 21 Jahren 0,0.
Auf Autobahnen und außerhalb geschlossener Ortschaften ist das Mitführen von Warnwesten in Signalfarben sowie auch tagsüber die Einschaltung des Abblendlichts gesetzlich vorgeschrieben.
In den Kreis einfahrende Fahrzeuge haben grundsätzlich Vorfahrt, wobei dies in der Praxis nicht immer beachtet wird. In Ermangelung von Hinweisschildern, die die Vorfahrt eindeutig regeln, gilt wie an Kreuzungen die Rechts-vor-Links Regel. Farbliche Markierungen weisen Parkbeschränkungen aus, nur weiße Linien erlauben kostenloses Parken.
Auf vielen Straßen gilt im Winter die Pflicht, Winterreifen (M+S-Kennung) zu benutzen, jedoch gibt es keine einheitliche Regelung.
Bei Wohnsitzverlegung nach Italien müssen Fahrzeuge innerhalb von 60 Tagen umgemeldet werden, sonst droht die Konfiszierung des Fahrzeugs.
Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung werden mit empfindlichen Strafen geahndet. Bußgelder fallen in der Regel deutlich höher aus als in Deutschland und werden auch - notfalls durch ein Inkassounternehmen - eingetrieben.
Gerechtfertigte Bußgeldbescheide können vor Ort bezahlt werden, auf der Polizeidienststelle. Die Zustellung an den Inlandswohnort ist mit einem Gebührenaufschlag verbunden.
Der deutsche Führerschein ist ausreichend.
Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten, die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.
In Italien führen in jüngster Zeit verschiedenste Verstöße gegen die öffentliche Ordnung zu teilweise empfindlichen Geldstrafen und Verweisen, Verbote sollten entsprechend respektiert werden.
Beihilfe zu illegaler Einreise ist in Italien mit Haftstrafen sowie Bußgeld belegt. Bei Mitnahme von Anhaltern wird daher zu besonderer Vorsicht geraten.
Das italienische Waffenrecht ist streng und aufgrund zahlreicher Gesetze und anderweitiger Regelungen komplex. Grundsätzlich ist das Mitführen von Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen, Messern (auch kleine bzw. Taschenmesser), Schlagstöcken aller Art, Taser, Pfefferspray verboten bzw. nur mit behördlicher Erlaubnis (z. B. Europäischer Feuerwaffenpass) oder unter strengen Auflagen möglich. Auch Gegenstände, die keine Waffen sind, aber als solche verwendet werden können ("armi improprie", z. B. Schraubenzieher), können unter Umständen mit Auflagen versehen werden (z. B. adäquate/verschlossene Aufbewahrung). Verstöße können strafrechtlich geahndet werden.
Weitergehende Informationen können bei den Carabinieri oder bei der Polizia di Stato angefordert werden.
In Rom verhängt die Stadtverwaltung zum Schutz der Denkmäler teilweise drakonische Strafen, die schon für einen Griff ins Wasser des Trevi-Brunnens oder für Picknick auf der Spanischen Treppe ausgesprochen werden können. Nähere Informationen bietet TurismoRoma.
Die Mitnahme von Sand an den Stränden ist in Italien untersagt.
In Sardinien ist jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kiesel oder Quarzgestein, auch nur in kleinster Menge, gesetzlich verboten. Bei Nichtbeachtung dieser gesetzlichen Norm werden Sanktionen in Höhe von 500 Euro bis 3.000 Euro verhängt.
Die Obergrenze für Barzahlungen in Italien wurde zum 1. Juli 2020 von 3.000,- Euro auf 2.000,- Euro herabgestuft. In ganz Italien sind somit Bargeldzahlungen nur noch bis zu einem Höchstbetrag von 1999,99,- Euro erlaubt. Ab dem 1. Januar 2022 beträgt die Höchstgrenze 1.000,- €.
Auch Touristen sind davon betroffen, wenn diese z. B. gebuchte Unterkünfte oder Mietwagenrechnungen und Ähnliches begleichen wollen. Rechnungen, die über diesen Betrag hinausgehen, können nur noch mit Kreditkarte, EC-Karte oder per Überweisung beglichen werden. Nähere Informationen erteilt die deutsche Botschaft in Rom.
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Erkrankung, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, zur Pandemie erklärt.
Die hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.
Bei Einreise nach Italien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.
Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .
Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Zuletzt wurden Fälle von Chikungunya-Fieber 2017 aus Italien (Region Lazio in und um Rom sowie Städte Anzio, Latina und Guardavalle Marina) gemeldet. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Merkblatt Chikungunya-Fieber.
Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine durch Zugvögel verbreitete, von tagaktiven Mücken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. In den Sommermonaten kann es in Italien zu saisonalen Ausbrüchen kommen; aktuelle Fallzahlen bietet das ECDC. Die Infektion verläuft überwiegend klinisch unauffällig, in seltenen Fällen können jedoch schwere neurologische Symptome auftreten. Eine Schutzimpfung oder spezifische Behandlung existiert nicht, siehe Merkblatt West-Nil-Fieber.
Das im Norden saisonal vorkommende Phlebotomusfieber wird durch kleine Sandfliegen / Phlebotomen übertragen und verursacht v.a. Kopf- und Gliederschmerzen.
Allen Reisenden wird eine Expositionsprophylaxe empfohlen. Speziell sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
Es besteht in Italien für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
Letzte Änderungen: Aktuelles (Einreise, Reiseverbindungen, Beschränkungen im Land)
Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
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- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz
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Letzte Änderungen:
Aktuelles (Einreise, Reiseverbindungen, Beschränkungen im Land)
Die Ausbreitung von COVID-19 führt weiterhin zu Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr und Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens.
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Italien wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt.
Italien ist von COVID-19 besonders stark betroffen. Landesweit beträgt die Inzidenz mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage, weshalb ganz Italien als Risikogebiet eingestuft wurde.
Aktuelle und detaillierte Zahlen bietet das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Derzeit gilt in Italien der Notstand.
Aus Ländern der Europäischen Union (auch aus Deutschland) sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz ist die Einreise nach Italien grundsätzlich gestattet, siehe Beschränkungen im Land. Die Einreise aus Drittländern ist beschränkt. Für Einreisen und Transit von Großbritannien und Nordirland sowie für Reisende, die sich in den letzten 14 Tagen in Drittländern oder Großbritannien und Nordirland aufgehalten haben, gelten bis auf weiteres gesonderte Vorschriften. Detaillierte Informationen bieten die Webseite Viaggiare Sicuri und das italienische Außenministerium.
Bei Einreisen aus allen Ländern der EU (Schengen und Schengen assoziierte Länder) ist die Vorlage einer Einreiseerklärung und eines negativen PCR- oder Antigen-Tests erforderlich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Wer kein negatives Testergebnis vorweisen kann, muss sich in Quarantäne begeben. Viele Fluggesellschaften verlangen vor Beförderung die Vorlage eines negativen COVID-19-Tests. Die Einreise muss dem zuständigen italienischen Gesundheitsamt am Aufenthaltsort in Italien (Dipartimento di prevenzione del'azienda sanitaria locale) angezeigt werden.
Bei COVID-19-Symptomen oder Kontakt mit Infizierten kann von den italienischen Gesundheitsbehörden eine 14-tägige Quarantäne angeordnet werden. Weitere Informationen bietet das italienische Gesundheitsministerium in englischer Sprache.
Für alle Reisenden gilt – auch bei Einreise über einen EU/Schengen-Staat–die Regelung, dass beim Einstieg in ein Transportmittel (Flugzeug, Bus, Zug oder Fähre) dem Beförderer die Einreiseerklärung übergeben und ihm eine Prüfung der gemachten Angaben ermöglicht werden muss. Sie ist auch in deutscher Sprache (als Ausfüllhilfe) verfügbar. Die Beförderer müssen vor dem Einstieg die Körpertemperatur der Reisenden prüfen und bei Fieber oder unvollständig ausgefüllter Einreiseerklärung den Einstieg verweigern. Die Beförderer müssen einen Mindestabstand von einem Meter zwischen den Passagieren gewährleisten. An Flughäfen und Häfen, aber auch bei der Einreise im Überlandverkehr werden Gesundheitskontrollen mit Temperaturmessungen durchgeführt.
Die Durchreise durch Italien ist aus den EU-/Schengen-Staaten bis zu 36 Stunden ohne Einschränkungen möglich. Zur Durch- bzw. Weiterreise durch Österreich und durch die Schweiz sind die Transitbestimmungen dieser Länder zu beachten.
Es gibt Einschränkungen im internationalen Flug-, Zug-, Bus-, Fährverkehr. Auch für Autoreisende in Italien gelten gewisse Einschränkungen. Hinweise dazu bietet das italienische Außenministerium in seinen FAQs (Punkt 16).
Mit dem Zug sind Reisen zwischen Deutschland und Italien sowohl über Österreich als auch über die Schweiz möglich. Bei Zugreisen durch die Schweiz in Richtung Italien kann es zu Ausfällen oder Behinderungen kommen. Aktuelle Informationen zu den Zugverbindungen bieten die Fahrplaninformationen der Deutschen Bahn bzw. der Schweizer Bundesbahnen (SBB).
Verschiedene Busunternehmen haben angekündigt, ihre geplanten Fahrten in den kommenden Wochen reduzieren oder stornieren zu wollen. Der Betrieb von Kreuzfahrtschiffen ist unter Auflagen wieder möglich.
In ganz Italien bestehen Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit.
Es gilt bis auf weiteres das Verbot, innerhalb Italiens in andere Regionen zu reisen, triftige Gründe bilden die Ausnahme.
Die Polizeibehörden können daher die Einreise nach Italien untersagen, wenn sich das angegebene Endziel der Reise in einer anderen Region befindet als dort, wo die Einreise stattfindet, und die Reise nicht aus triftigem Grund (Arbeit, Gesundheit, absolute Dringlichkeit oder dauerhafte Rückkehr zu Wohnort/Wohnsitz/Wohnung) erfolgt.
Für ganz Italien wurde bis auf weiteres eine Ausgangssperre von täglich 22 bis 5 Uhr verhängt. Derzeit ist einmal täglich ein Privatbesuch mit maximal zwei Personen erlaubt.
Regionen und autonome Provinzen werden in drei Kategorien eingeteilt - rot, orange, gelb - entsprechend drei Risikoszenarien, für die spezifische restriktive Maßnahmen vorgesehen sind. Weitere Informationen zu den Maßnahmen bietet das italienische Gesundheitsministerium (nur in englischer Sprache).
Für die roten Zonen, ist die Ein- und Ausreise grundsätzlich verboten, auch innerhalb der Regionen sind Bewegungen von einer Provinz oder Gemeinde in andere grundsätzlich untersagt (ausgenommen arbeitsbedingte Gänge, gesundheitlich (u.a.) bedingte Notfälle, bei Notwendigkeit des Vorzeigens einer entsprechenden Selbsterklärung). Geschäfte (ausgenommen Lebensmittelläden, Kioske, Tabakläden und Apotheken) müssen schließen, Bars und Restaurants dürfen nur noch Abhol- bzw. Lieferservice bis 22 Uhr anbieten.
Es ist erlaubt, an den eigenen Erstwohnsitz zurückzukehren. Dies ist in einer Selbsterklärung (auf Italienisch) darzulegen.
Kulturelle und soziale Veranstaltungen an öffentlichen oder privaten Orten sind ausgesetzt. Museen, Kinos und Theater sind geschlossen. Tanzveranstaltungen aller Art sind sowohl in Innenräumen als auch im Außenbereich bis auf weiteres ausgesetzt. Sportveranstaltungen sind grundsätzlich ausgesetzt. Fitnessstudios, Schwimm- und Thermalbäder sowie Wellnesszentren sind geschlossen.
Diese Maßnahmen gelten zunächst bis zum 5. März 2021.
Die Lifte und Bahnen in den Skigebieten bleiben für den Amateursport vorerst bis zum 15. Februar 2021 geschlossen.
Eine Übersicht über die Regelungen und Maßnahmen bietet die italienische Regierung.
Ein Mund-Nasen-Schutz ist in ganz Italien im öffentlichen Raum grundsätzlich vorgeschrieben. Eine Maske ist daher stets mitzuführen. Kinder unter 6 Jahren sind von der Maskenpflicht ausgenommen. Verstöße gegen die Tragepflicht können mit hohen Geldstrafen geahndet werden. Es gelten Abstandsregeln von 1-2 Metern zwischen Personen. Es werden häufig Temperaturmessungen (meist mit Stirn-Scannern) vor dem Betreten von Einrichtungen (z.B. Behörden, Geschäften, usw.) durchgeführt. Bei zu hoher Temperatur wird der Zutritt verwehrt und unter Umständen auch die staatliche Gesundheitsbehörde zur Veranlassung weiterer Maßnahmen informiert. Für den Zutritt zu vielen Einrichtungen ist Händedesinfektion mit dem dort zur Verfügung gestellten Desinfektionsmittel Pflicht.
Die Behörden empfehlen zusätzlich die Nutzung der Tracing App Immuni. Nähere Informationen sind beim italienischen Gesundheitsministerium (Ministero della Salute) unter der aus Italien anwählbaren Hotline-Nr. 1500 erhältlich.
Die einzelnen Regionen und Kommunen in Italien können in Abhängigkeit des Infektionsgeschehens individuelle Regeln erlassen. Reisende sollten sich daher in den Zielregionen nach abweichenden Regelungen erkundigen insbesondere zu ggf. erforderlichen Registrierungen vor Einreise.
Die italienischen Sicherheitsbehörden haben in allgemeiner Form auf die Gefahr terroristischer Anschläge hingewiesen und ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Eine erhöhte Gefährdung durch Terrorismus auch an religiösen Stätten kann nicht ausgeschlossen werden.
Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle kommen vor allem in Touristenzentren und an Stränden vor.
Mit Trickbetrug werden Touristen durch Hinweise auf eine angebliche Reifenpanne, Anrempeln, auch z.B. mit Beschmutzen der Kleidung durch Eis, Pizza u.ä. abgelenkt und dann durch Komplizen beraubt. Besonders auf den Bahnstrecken vom Flughafen Rom-Fiumicino in die Innenstadt, in den Bahnhöfen selbst und in Bussen, hier insbesondere der Linien 40, 62 und 64, sind vermehrt Fälle gemeldet worden, wie auch aus allen größeren Städten und deren touristische Mittelpunkte, wie die Hauptbahnhöfe in Mailand und Neapel, belebte Metrostationen und in Neapel die Buslinien R2, 152 und 202, die das Zentrum mit dem Bahnhof verbinden.
Autoeinbrüche kommen häufig vor. Es werden immer wieder Fahrzeuge und Wohnmobile mit komplettem Inhalt gestohlen. In jüngster Zeit treten Diebstähle verstärkt auch in Strandnähe auf, z.B. in Ostia und Fregene bei Rom sowie Einbrüche in Mailänder Parkhäusern, wie insbesondere im ATM-Parkhaus nahe der Metrostation Lampugnano.
Taschen oder Fotoapparate werden von vorbeifahrenden motorisierten Zweirädern entrissen, in Neapel auch wertvolle Uhren und Schmuck.
Italien liegt in einer seismisch sehr aktiven Zone, weshalb es häufiger zu zum Teil schweren Erdbeben kommt.
Zwischen August 2016 und Januar 2017 führte eine Serie schwerer Erdbeben der Stärken zwischen 5,0 und 6,5 in Marken und Umbrien zu zahlreichen Todesopfern und erheblichen Schäden.
Mehrere Vulkane in Italien sind immer wieder aktiv.
Die phlegräischen Felder in Kampanien werden als Supervulkan eingestuft und zeigen immer wieder Veränderungen, die in der Vergangenheit auch zu Evakuierungsmaßnahmen führte. Der Vesuv in unmittelbarer Nähe bei Neapel ist zuletzt 1944 ausgebrochen und steht unter Beobachtung.
Der Ätna auf Sizilien ist der aktivste Vulkan Europas und zeigte jüngst wie auch der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel leichtere Eruptionen, die teilweise Unterbrechungen im Flugverkehr nach sich ziehen.
Im Norden herrscht mitteleuropäisches, im Zentrum und Süden mediterranes Klima.
In den Wintermonaten besteht in den Bergen Norditaliens häufig die Gefahr von Lawinen und Erdrutschen.
Bei Tauwetter besteht insbesondere in Norditalien die Gefahr von Überschwemmungen.
Venedig ist zur Hochwasserzeit (Acqua alta) regelmäßig von Überschwemmungen betroffen, so dass einige Plätze und Gassen unpassierbar werden.
Auch in Rom kann es nach Starkregen zu Überschwemmungen kommen.
Im Mittelmeer kann es insbesondere von August bis November zu vereinzelten schweren Herbststürmen bis hin zu sogenannten Medicanes kommen. In der Folge sind Überschwemmungen und Erdrutsche sowie erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen möglich.
Vor allem in den Sommermonaten kommt es in Italien aufgrund der herrschenden klimatischen Bedingungen immer wieder zu Busch- und Waldbränden und in der Folge zu Verkehrs und Luftqualitätsbeeinträchtigungen.
Italien wendet das Schengen-Abkommen an, Grenzkontrollen sollen nur noch ausnahmsweise durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen werden Reisende auf dem Luftweg bei Ein- und Ausreise jedoch verstärkt kontrolliert, Flugreisen nach Deutschland sind meist nur mit einem Reisepass/Personalausweis bzw. einem von den deutschen konsularischen Vertretungen in Italien ausgestellten Passersatzdokument möglich.
Die Verkehrswege können aufgrund von Maßnahmen im Zusammenhang zur Eindämmung von COVID-19 beeinträchtigt sein, siehe Aktuelles.
Neben einem Inlandsflugnetz bestehen Eisenbahn- und Busverbindungen. In Rom und Mailand gibt es U-Bahnen. Mit Behinderungen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr muss im Falle von Streiks gerechnet werden.
Am 3. August 2020 wurde die neue „San Giorgio"-Brücke in Genua offiziell eröffnet. Die Brücke ist als Teil der Autobahn A10 die wichtigste Verbindung zum und vom Hafen von Genua.
Die meisten italienischen Autobahnen und viele Tunnel sind mautpflichtig. Mailand, Bologna und Palermo erheben eine City-Maut. Die Bezahlung erfolgt in bar, mit Bank- oder Kreditkarte, einer (z.B. bei Automobilclubs erhältlichen) Viacard oder einem Telepass. Informationen bietet hierzu auch Autostrade per l'Italia.
Der italienische Straßenverkehr ist sehr lebhaft und dicht. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung werden nicht immer eingehalten. Es ist daher auch an grünen Ampeln oder Zebrastreifen besondere Vorsicht geboten.
In vielen Städten gibt es Fahrverbote bzw. Fahrteinschränkungen zur Reduzierung der Luftverschmutzung oder auch verkehrsberuhigte Zonen, sogenannten ZTL, zone a traffico limitato. Besonders gekennzeichnete Bus- und Taxispuren dürfen von privaten PKW nicht genutzt werden.
Die Promillegrenze beträgt 0,5, für Fahrer mit weniger als drei Jahren Fahrpraxis bzw. unter 21 Jahren 0,0.
Auf Autobahnen und außerhalb geschlossener Ortschaften ist das Mitführen von Warnwesten in Signalfarben sowie auch tagsüber die Einschaltung des Abblendlichts gesetzlich vorgeschrieben.
In den Kreis einfahrende Fahrzeuge haben grundsätzlich Vorfahrt, wobei dies in der Praxis nicht immer beachtet wird. In Ermangelung von Hinweisschildern, die die Vorfahrt eindeutig regeln, gilt wie an Kreuzungen die Rechts-vor-Links Regel. Farbliche Markierungen weisen Parkbeschränkungen aus, nur weiße Linien erlauben kostenloses Parken.
Auf vielen Straßen gilt im Winter die Pflicht, Winterreifen (M+S-Kennung) zu benutzen, jedoch gibt es keine einheitliche Regelung.
Bei Wohnsitzverlegung nach Italien müssen Fahrzeuge innerhalb von 60 Tagen umgemeldet werden, sonst droht die Konfiszierung des Fahrzeugs.
Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung werden mit empfindlichen Strafen geahndet. Bußgelder fallen in der Regel deutlich höher aus als in Deutschland und werden auch - notfalls durch ein Inkassounternehmen - eingetrieben.
Gerechtfertigte Bußgeldbescheide können vor Ort bezahlt werden, z.B. auf der Polizeidienststelle. Die Zustellung an den Inlandswohnort ist mit einem Gebührenaufschlag verbunden.
Der deutsche Führerschein ist ausreichend.
Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten, die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.
In Italien führen in jüngster Zeit verschiedenste Verstöße gegen die öffentliche Ordnung zu teilweise empfindlichen Geldstrafen und Verweisen, Verbote sollten entsprechend respektiert werden.
Beihilfe zu illegaler Einreise ist in Italien mit Haftstrafen sowie Bußgeld belegt. Bei Mitnahme von Anhaltern wird daher zu besonderer Vorsicht geraten.
Das italienische Waffenrecht ist streng und aufgrund zahlreicher Gesetze und anderweitiger Regelungen komplex. Grundsätzlich ist das Mitführen von Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen, Messern (auch kleine bzw. Taschenmesser), Schlagstöcken aller Art, Taser, Pfefferspray usw. verboten bzw. nur mit behördlicher Erlaubnis (z. B. Europäischer Feuerwaffenpass) oder unter strengen Auflagen möglich. Auch Gegenstände, die keine Waffen sind, aber als solche verwendet werden können („armi improprie", z. B. Schraubenzieher), können unter Umständen mit Auflagen versehen werden (z. B. adäquate/verschlossene Aufbewahrung). Verstöße können strafrechtlich geahndet werden.
Weitergehende Informationen können bei den Carabinieri oder bei der Polizia di Stato angefordert werden.
In Rom verhängt die Stadtverwaltung zum Schutz der Denkmäler teilweise drakonische Strafen, die z.B. schon für einen Griff ins Wasser des Trevi-Brunnens oder für Picknick auf der Spanischen Treppe ausgesprochen werden können. Nähere Informationen bietet TurismoRoma.
Die Mitnahme von Sand an den Stränden ist in Italien untersagt.
In Sardinien ist jede Art von Veränderung der Sandstrände oder die Mitnahme von Sand, Kiesel oder Quarzgestein, auch nur in kleinster Menge, gesetzlich verboten. Bei Nichtbeachtung dieser gesetzlichen Norm werden Sanktionen in Höhe von 500 Euro bis 3.000 Euro verhängt.
Die Obergrenze für Barzahlungen in Italien wurde zum 1. Juli 2020 von 3.000,- Euro auf 2.000,- Euro herabgestuft. In ganz Italien sind somit Bargeldzahlungen nur noch bis zu einem Höchstbetrag von 1999,99,- Euro erlaubt. Ab dem 1. Januar 2022 beträgt die Höchstgrenze 1.000,- €.
Auch Touristen sind davon betroffen, wenn diese z. B. gebuchte Unterkünfte oder Mietwagenrechnungen und Ähnliches begleichen wollen. Rechnungen, die über diesen Betrag hinausgehen, können nur noch mit Kreditkarte, EC-Karte oder per Überweisung beglichen werden. Nähere Informationen erteilt die deutsche Botschaft in Rom.
Ein- und auch Durchreisebestimmungen können aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 derzeit abweichen, siehe Aktuelles.
Einreise- und Einfuhrbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen zur Einfuhr von Waren erhalten Sie nur direkt bei den Vertretungen Ihres Ziellandes.
Die Zollbestimmungen für Deutschland können Sie auf der Webseite des deutschen Zolls und per App "Zoll und Reise" finden oder dort telefonisch erfragen.
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
Wichtig: Für Weiterreisen mit der Fähre von italienischen Häfen aus ist zu beachten, dass jeder Reisende (auch Kinder egal welchen Alters) ein gültiges Reisedokument benötigt.
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Italien ist Vertragspartei des Europäischen Übereinkommens über die Regelung des Personenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten des Europarates vom 13.12.1957. Reisedokumente außer dem vorläufigen Personalausweis dürfen daher grundsätzlich seit höchstens einem Jahr abgelaufen sein. Es wird jedoch empfohlen nur mit gültigem Ausweis nach Italien zu reisen.
Alleinreisende Personen unter 15 Jahren sollten eine amtlich beglaubigte Einverständniserklärung der Eltern/Erziehungsberechtigten mitführen.
Die Ein- und Ausfuhr von Waren unterliegt den Bestimmungen der Europäischen Union. Der Grundsatz keiner Warenkontrollen schließt Stichprobenkontrollen im Rahmen der polizeilichen Überwachung der Grenzen und der polizeilichen Kontrolle des grenzüberschreitenden Verkehrs nicht aus.
Bei der Ein- und Ausreise nach und von Italien muss eine Bargeldmenge, die den Betrag von 10.000,- Euro übersteigt, deklariert werden.
Für Reisen mit bestimmten Heimtieren (Hunde, Katzen, Frettchen) in Länder der Europäischen Union mit Ausnahme von Irland, Großbritannien, Malta und Finnland, wo abweichende Bestimmungen gelten, ist ein EU-Heimtierausweis erforderlich. Er dient u. a. als Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist.
Einen Musterausweis sowie weitergehende Informationen bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Erkrankung COVID-19, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, zur Pandemie erklärt.
Die WHO hat im Januar 2019 das Verzögern oder Auslassen von Impfungen zur Bedrohung der globalen Gesundheit erklärt. Insbesondere der fehlende Impfschutz gegen Masern birgt bei international steigenden Fallzahlen ein hohes Risiko.
Bei Einreise nach Italien sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben.
Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.
Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Zuletzt wurden Fälle von Chikungunya-Fieber 2017 aus Italien (Region Lazio in und um Rom sowie Städte Anzio, Latina und Guardavalle Marina) gemeldet. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Merkblatt Chikungunya-Fieber.
Beim West-Nil-Fieber handelt es sich um eine durch Zugvögel verbreitete, von tagaktiven Mücken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. In den Sommermonaten kann es in Italien zu saisonalen Ausbrüchen kommen; aktuelle Fallzahlen bietet das ECDC. Die Infektion verläuft überwiegend klinisch unauffällig, in seltenen Fällen können jedoch schwere neurologische Symptome auftreten. Eine Schutzimpfung oder spezifische Behandlung existiert nicht, siehe Merkblatt West-Nil-Fieber.
Das im Norden saisonal vorkommende Phlebotomusfieber wird durch kleine Sandfliegen / Phlebotomen übertragen und verursacht v.a. Kopf- und Gliederschmerzen.
Allen Reisenden wird eine Expositionsprophylaxe empfohlen. Speziell sollte auf folgende Punkte geachtet werden:
Es besteht in Italien für alle Personen, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung bei Ärzten, Zahnärzten und in Krankenhäusern, die vom ausländischen gesetzlichen Krankenversicherungsträger zugelassen sind. Als Nachweis ist die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) bzw. eine Ersatzbescheinigung vorzulegen. Beide Dokumente erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:
Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.
Für Staatsangehörige der EU- und EFTA-Länder gilt die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC). Die EHIC regelt die Versorgung und Kostenrückerstattung beim Krankheitsfall für EU- und EFTA-Staatsbürger.
In der EHIC ist kein Rücktransport nach einer schweren Erkrankung oder einem Unfall im Ausland enthalten. Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen diese Leistung nicht anbieten. Einen Rücktransport bezahlen nur private Reiseversicherungen. Es wird deshalb empfohlen für die Dauer des Aufenthalts eine Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen, die Risiken abdeckt, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
Aushelfender Träger ist die italienische Krankenkasse Azienda Sanitaria Locale (ASL) des Nationalen Gesundheitsdienstes. Anschriftenverzeichnisse von Vertragsärzten liegen in den ASL-Niederlassungen in sehr vielen Städten aus. Kostenlose Behandlung ist ausschließlich beim Vertragsarzt gewährleistet. Im Allgemeinen muss man jedoch einen Teil der Arzneimittelkosten selbst tragen. Außerhalb der Dienstzeiten sollte man sich an den Guardia medica noturna e festiva wenden, der in größeren Orten eingerichtet ist.
In Italien gibt es zahlreiche Kurbäder, die teilweise aus der Römer-Zeit stammen. Die bekanntesten sind: Abano Terme und Montegrotto Terme (Venetien), Acqui Terme (Piemont), Chianciano und Montecatini Terme (Toskana), Fiuggi (Latium), Porretta Terme und Salsomaggiore Terme (Emilia-Romagna), Sciacca (Sizilien) und Sirmione (Lombardei). In Meran (Südtirol) wird eine spezielle Traubenkur angeboten.
Weitere Informationen zu Kurbädern in Italien ist auch vom Italienischer Verband der Kurbäder- und Heilwasserindustrien, La Federterme, erhältlich.
In ländlichen Gebieten ist das Leitungswasser z. T. nicht trinkbar, »Acqua Non Potabile« bedeutet »Kein Trinkwasser«. Im Zweifelsfall abgefülltes Wasser trinken, vor allem zur Umgewöhnung zu Beginn des Aufenthaltes. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Gesundheitszeugnis erforderlich |
---|---|---|
Essen & Trinken | - | - |
Malaria | Nein | - |
Typhus | Nein | - |
Cholera | Nein | - |
Gelbfieber | Nein | - |
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Landesweit besteht von April bis Oktober das Übertragungsrisiko von Borreliose/Lymekrankheit durch Zecken v.a. in Gräsern, Sträuchern und im Unterholz. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von April bis Oktober in der ländlichen Umgebung um Trient und Florenz durch Zecken übertragen. Gegen diese Krankheit ist eine Impfung möglich.
Hepatitis A und Hepatitis B kommen landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen, besonders bei Reisen in die südlichen Landesteile. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt vor allem in den Sommermonaten an der Küste und auf den Mittelmeerinseln vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel.
Das von Sandfliegen übertragene Phlebotomusfieber (Toskanafieber) kommt saisonal im Norden Italiens vor. Insektenschutz und lange, helle Kleidung wird als Prophylaxe empfohlen.
Ebenfalls Insektenschutz und lange Kleidung schützen vor der, durch Mücken übertragbaren Infektion Kala Azar. Diese kommt vor allem in Süditalien und auf den Mittelmeerinseln vor.
Das von Mücken übertragene West-Nil-Fieber kommt in Italien in den Sommermonaten vor. Eine Schutzimpfung gibt es nicht, es empfiehlt sich ein wirksamer Mückenschutz.
Titel | Pass erforderlich | Visum erforderlich | Rückflugticket erforderlich | Personalausweis/Identitätskarte |
---|---|---|---|---|
Türkei | Ja | 1 | Ja | - |
Andere EU-Länder | Nein | Nein | Nein | Ja |
Schweiz | Nein | Nein | Nein | Ja |
Österreich | Nein | Nein | Nein | Ja |
Deutschland | Nein | Nein | Nein | Ja |
U. a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder können mit einem gültigem Personalausweis/Identitätskarte einreisen:
EU-Länder und Schweiz.
Allgemein erforderlich, muss noch mindestens 3 Monate über das Visum hinaus gültig sein, wenn der Reisende kein EU-Bürger ist. Reisepässe von EU- und EFTA-Bürgern müssen während des Aufenthalts gültig sein.
Italien ist Unterzeichner und Anwender der EU-Rechtsakte (Schengener Abkommen). Diese Bestimmungen gelten auch für San Marino und Vatikanstadt.
Achtung: Seit dem 21. Dezember unterliegen alle Einreisenden ohne triftigen Reisegrund einer Quarantänepflicht, die nicht mit einem negativen COVID-Test aufgehoben werden kann.
Allgemein erforderlich, ausgenommen sind Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder:
(a) EU-Länder und Schweiz.
(b) [1] Staatsangehörige der Türkei für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen, die eine noch mindestens 3 Monate über den geplanten Aufenthalt hinaus gültige Aufenthaltsgenehmigung für ein Schengen-Land besitzen.
Deutsche: Personalausweis oder maschinenlesbarer Kinderreisepass oder eigener Reisepass.
Österreicher: Personalausweis oder eigener Reisepass.
Schweizer: Identitätskarte oder Reisepass.
Türken: Eigener Reisepass.
Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Achtung: Alleinreisende Minderjährige unter 15 Jahren sollten eine amtlich beglaubigte Einverständniserklärung der Eltern/Sorgeberechtigten mitführen. Alleinreisende italienische Minderjährige unter 15 Jahren müssen eine Einverständniserklärung der Eltern / Sorgeberechtigten mit sich führen.
Hinweis: Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen z.T. von den staatlichen Regelungen ab.
Seit dem 27. Juni 2012 benötigen Kinder für Reisen in das Ausland (auch innerhalb der EU) ein eigenes Reisedokument (Reisepass / Kinderreisepass). Eintragungen von Kindern in den elterlichen Reisepass sind nicht mehr möglich.
Sittiche und Papageien aus allen Ländern (pro Person max. 2 große Papageien oder 4 kleinere) benötigen ein Gesundheitszeugnis, das bestätigt, dass das Herkunftsland des Vogel frei von der Papageienkrankheit ist oder dass das Tier 6 Monate lang vor der Einreise unter staatlicher Quarantäne stand. Eine Einfuhrgenehmigung wird nicht benötigt, wenn die Vögel vom Halter begleitet werden.
Für andere Kleintiere (z.B. Hamster, kleine Fische, Schildkröten und Kanarienvögel) bestehen keine Vorschriften. Es können maximal 5 Kleintiere ohne Formalitäten eingeführt werden.
Kurzfristiger Aufenthalt: Zwischen 2 und 10 Arbeitstagen.
Längerfristiger Aufenthalt: Mehrere Monate.
Einreisevisum: 3 Monate Aufenthalt vom Tag der Ausstellung.
Transitvisum: Maximal 5 Tage (Einreisetag zählt mit).
EU-Bürger und Schweizer, die sich länger als drei Monate in Italien aufhalten möchten, müssen entweder über ein Einkommen verfügen oder über ausreichende finanzielle Mittel bei Erwerbslosigkeit oder studieren sowie eine gültige Krankenversicherung vorweisen können. Außerdem müssen sie sich bei ihrem zuständigen Einwohnermeldeamt melden.
Ansonsten visumpflichtige Reisende, die aus einem Nicht-Schengenland innerhalb von 48 Std. in ein anderes Nicht-Schengenland weiterreisen, den Transitraum nicht verlassen und über gültige Dokumente für die Weiterreise verfügen, benötigen kein Transitvisum.
Einreise-, Transitvisum.
Anfragen an die zuständige konsularische Vertretung (s. Kontaktadressen).
Je nach Nationalität, Grund und Dauer des Aufenthalts unterschiedlich. Nähere Angaben erteilen die zuständigen konsularischen Vertretungen. (s. Kontaktadressen).
Schengen-Visum:
(a) Reisedokument (z. B. Reisepass), das mindestens 3 Monate über die Visumgültigkeit hinaus gültig ist, sowie Kopien der ersten vier Seiten des Reisepasses. Der Reisepass muss innerhalb der letzten zehn Jahre ausgestellt worden sein.
(b) Ggf. alle Dokumente im Original, die den Zweck (z. B. Einladung von Privatpersonen oder Firmen, ärztliches Attest und Terminvereinbarung beim behandelnden Arzt oder in einem Krankenhaus) und die Bedingungen des geplanten Aufenthalts (z. B. Hotelreservierung) rechtfertigen.
(c) Dokumente, die beweisen, dass der (eingeladene) Ausländer über ausreichende Mittel zur Bestreitung der Kosten für Aufenthalt und Rückreise sowie für eventuelle Kosten für seine ärztliche Versorgung verfügt, ggf. in Form einer Kostenübernahmeverpflichtung.
(d) Dokument, das beweist, dass der Ausländer auf individueller oder kollektiver Grundlage Inhaber einer die Kosten für die Rückführung aus ärztlichen Gründen, die dringende ärztliche Behandlung und/oder Krankenhausversorgung deckenden gültigen Auslandsreisekrankenversicherung ist. Grundsätzlich muss der Antragsteller eine Versicherung im Wohnsitzstaat abschließen. Wenn der Gastgeber eine Versicherung für den Antragsteller abschließt, so muss er dies im eigenen Wohnsitzstaat tun. Die abgeschlossene Versicherung muss für das gesamte Gebiet der Schengen-Staaten und für die ganze Dauer des Aufenthalts gelten. Die Versicherung muss eine minimale Deckung von 30.000 € aufweisen.
(e) Visumgebühr.
(f) 1 biometrisches Passbild.
(g) 1 ausgefülltes Antragsformular.
Reiseschecks, Schecks und Fremdwährungen können bei Banken, an Bahnhöfen, auf Flughäfen sowie in vielen großen Hotels gewechselt werden (dort jedoch oft zu einem ungünstigeren Wechselkurs).
1 Euro = 100 Cents. Währungskürzel: €, EUR (ISO-Code). Banknoten gibt es in den Werten 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro, Münzen in den Nennbeträgen 1 und 2 Euro, sowie 5, 10, 20 und 50 Cents.
Hinweis: Italien prägt seit 2018 keine 1- und 2-Cent-Münzen mehr. Preise müssen zu den nächsten 5 Cent aufgerundet werden. 1- und 2-Cent-Münzen aus anderen EU-Ländern werden in Italien akzeptiert.
Für Reisende innerhalb und von außerhalb der EU bestehen keine Beschränkungen für die Einfuhr oder Ausfuhr von Landes- und Fremdwährungen, aber es besteht Deklarationspflicht von Barmitteln ab einem Gegenwert von 10.000 € (auch Reiseschecks, anderen Währungen oder auf Dritte ausgestellte Schecks).
Diners Club, Mastercard, Visa und alle gängigen internationalen Kreditkarten werden angenommen. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Bargeldzahlungen sind ab einer Summe von 1.000 € verboten. Rechnungen ab 1.000 € können nur mit Kreditkarte, EC-Karte oder per Überweisung bezahlt werden.
Mo-Fr 08.30-13.30 und 15.00-16.00 Uhr, z. T. auch Samstag vormittags.
Die folgenden Artikel dürfen bei Einreise aus Nicht-EU-Ländern zollfrei nach Italien eingeführt werden:
200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak;
1 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt über 22% oder 2 l Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von höchstens 22% oder Schaumwein;
4 l Tafelwein;
16 l Bier;
Geschenke/sonstige Waren bis zu einem Gesamtwert von 430 € (Flug- und Seereisen) bzw. 300 € (Reisen mit der Bahn/dem Auto); Kinder unter 15 Jahren generell 150 €.
Tabakwaren und Alkohol können nur von Personen ab 17 Jahren eingeführt werden.
Für lebendes Geflügel, Fleisch und Fleischerzeugnisse besteht im Reiseverkehr ein generelles Einfuhrverbot aus Drittländern (ausgenommen aus den Färöer, Grönland, Island, Liechtenstein und der Schweiz).
Copyright und Haftungsausschluss