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Bienvenue en France – Impressionen der Bretagne

Eine Busrundreise von Mannheim über die Normandie in die Bretagne und zurück. Zwölf Tage lang durfte ich Teil der Erlebnisreise "Impressionen der Normandie und Bretagne" sein. Was wir auf dieser Reise gelernt und gesehen, erlebt und entdeckt, bewandert und bewundert haben, trage ich hier im Folgenden zusammen. Lernen Sie in diesem Teil die Impressionen der Bretagne kennen. Alle Eindrücke zur Normandie lesen Sie über diesen Link.


Erzogene Austern in Cancale

Au revoir la Normandie et bonjour la Bretagne! Mit dem Verlassen des Mont-Saint-Michel begaben wir uns auf den Weg in Richtung der bretonischen Hafenstadt Saint-Malo. Zuvor sollte es am Hafen in Cancale noch einmal besonders schmackhaft und deliziös werden. Schon die Römer erkannten in ihr einen wahren Genuss und Ludwig XIV. verspeiste sie nur zu gerne: die Auster.

Austernbänke an der Küste von Cancale, Frankreich I GebecoEntlang des Hafens konnten wir bei Ebbe bereits erste Blicke auf die zahlreichen Austernbänke erhaschen. Anders als bei uns in Deutschland, wo die Auster eine kostbare Delikatesse ist, gilt sie in Frankreich als Grundnahrungsmittel und ist kostengünstig an den Austernständen entlang des Hafens zu bekommen.

in der Hand eine Auster haltend am Hafen von Cancale, Frankreich I GebecoMit Blick auf das allmählich wiederkehrende Meereswasser machte unsere Gruppe es sich auf den Steinen am Hafen gemütlich und bekam jeweils eine Auster in die Hand. Eine wohlerzogene Auster wohlgemerkt, schließlich mussten diese vor dem Verzehr fest verschlossen sein. Nur eine Auster, die verschlossen ist, ist empfehlenswert zu essen. Ist die Auster bereits geöffnet, kann es sich um eine alte und ungenießbare Auster handeln.

Nach dem frischen Öffnen der Austern nahmen wir unsere Gabeln zur Hand, entfernten alles Unessbare, beträufelten sie mit etwas Zitronensaft und probierten die Meeresfrucht jede und jeder auf seine eigene Weise. Wie es uns schmeckte? Sicherlich war es an unseren Gesichtszügen leicht abzulesen, wer es mehr oder weniger vorzüglich gefunden hatte.


Farb- und Gezeitenspiel in Saint-Malo

Insel Bé vor Saint Malo, Frankreich I GebecoDer neue Tag begrüßte uns zunächst mit einem Wechselspiel aus Sonnen und Wolken in der Korsarenstadt Saint-Malo, das wir mit unseren Kameras entlang der Festungsmauer auf unseren Fotos einfangen konnten. In diesem Licht- und Schattenspiel versuchten wir das Grab des französischen Schriftstellers François-René de Chateaubriand auf der vorgelagerten Insel Grand Bé auszumachen. Chateaubriand, nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Steak, aus Saint-Malo stammend, war ein französischer Schriftsteller, Politiker und Diplomat und zählt heute zu einem der Begründer der literarischen Romantik in Frankreich.

Sonnenuntergang an der Küste von Saint Malo, Frankreich I GebecoSaint-Malo, im 12. Jahrhundert mit einer mächtigen Mauer vor den Normannen beschützt, im 16. Jahrhundert eine vierjährige Republik, Heimat von Korsaren, im 2. Weltkrieg von den Deutschen besetzt, zerstört und so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut.

Heute hat die Stadt einen der bedeutendsten Häfen an der bretonischen Nordküste und ist Schauplatz für einen der größten Gezeitenunterschiede Europas. Was für wundervolle Impressionen der Bretagne.

Nach zwei Nächten und einem herrlichen Sonnenuntergang verließen wir Saint-Malo und begaben uns mit dem Bus auf den Weg weiter in den Westen der Bretagne.


Zwischen Steil- und Granitküste

Cap Fréhel in der Bretagne, Frankreich I GebecoDen sechsten Tag der Busreise spürten wir einmal mehr, was es hieß, unterwegs in Frankreich zu sein: Bei Liedern wie "La vie en rose", "Je chante" oder "Un homme et une femme", die durch den Bus klangen, ließen wir Gedanken und Landschaften an uns vorbeiziehen. Am Kap Fréhel angekommen, genossen wir den sagenhaft schönen Ausblick entlang der Steilküste. Bei guter Sicht ist von hier aus sogar die Kanalinsel Jersey zu erkennen, die wir an diesem Tag in der Ferne zu erahnen meinten.

Rosa Granitküste bei Perros-Guirec in der Bretagne, Frankreich I GebecoNach einem Zwischenhalt am Plage de Trestraou erreichten wir schließlich am Nachmittag die Côte de Granit Rose, die Rosa Granitküste bei Perros-Guirec. Besonders rund um den kleinen Ort Ploumanac’h wirken die massiven Felsformationen wie von Riesenhand gestapelt und laden zum Fantasieren ein. Über den Hut Napoleons, einem Totenschädel bis hin zu einer Venusmuschel und zweier sich umarmender Menschen kann den eigenen Ideen freien Lauf gelassen werden, was die Felsen wohl darstellen mögen. An diesem Küstenabschnitt können sowohl Wanderfreudige wie auch Spaziergehende eindrucksvolle Augenblicke sammeln und zum Beispiel am Leuchtturm von Men Ruz innehalten.

Ein Korb mit rosafarbenen Zwiebeln in Roscoff in der Bretagne, Frankreich I GebecoGegen Abend erreichte unsere Gruppe schließlich die kleine französische Gemeinde Roscoff. Bereits beim Hineinfahren in den kleinen Ort entdeckten wir am Wegesrand zahlreiche Felder, auf denen der Anbau einer ganz speziellen Delikatesse betrieben wird: die rosafarbenen Zwiebeln. Mit ihrem mild-süßen Aroma und der zartrosa Schale sind sie nicht nur kulinarisch etwas Besonderes, sondern auch Teil einer langen Tradition. Ab dem späten 18. Jahrhundert zogen die sogenannten „Johnnies“, die bretonischen Zwiebelbauern, mit ihren Zwiebelzöpfen über den Ärmelkanal, um sie in England zu verkaufen. Ihrem Einsatz verdanken die Zwiebeln von Roscoff ihren internationalen Ruf.


Umfriedete Pfarrbezirke

Umfriedeter Pfarrbezirk in Saint Thégonnec in der Bretagne, Frankreich I GebecoAn diesem Tag sollten zunächst die umfriedeten Pfarrbezirke in Saint Thégonnec und Guimiliau unsere nächsten Ziele sein. Das Besondere an ihnen: Die Anlagen werden von einer Mauer umschlossen, die das Gelände vom weltlichen Raum abgrenzen. Im Zentrum eines jeden Pfarrbezirks steht die Kirche, davor erhebt sich der Kalvarienberg. Das Beinhaus komplementiert den Bezirk.

In Saint Thégonnec wurde uns die Entscheidung selbst überlassen: Betraten wir den geistlichen Raum durch das kunstvoll gestaltete Triumphtor, das den Übergang in den heiligen Bezirk symbolisiert und durch das die Verstorbenen getragen wurden. Oder betraten wir den Raum über den kleinen Mauervorsprung gleich daneben, wie es für die Lebenden bestimmt war. Die Meinungen teilten sich und so ging jeder seines selbst gewählten Weges durch das Tor oder über den Mauerabsatz.

Küstenabschnitt mit naturgeformten Felsen in Meneham in der Bretagne, Frankreich I GebecoNach einer Mittagspause in Saint-Pol-de-Léon und der Bewunderung eines der größten Menhire des Landes Men Marz führte uns unser Weg mit dem Bus weiter nach Meneham. Vorbei an den strohgedeckten Häusern im Herzen des Pays Pagan genossen wir den Nachmittagsausklang mit Blick auf die naturgeformten Felsen.


Westlichste Punkte Frankreichs: Pointe du Van

Kap der Pointe du Van in der Bretagne, Frankreich I GebecoAm achten Tag unserer Reise verließen wir Roscoff und nahmen mit dem Bus Fahrt in Richtung einer der westlichsten Punkte Frankreichs auf: das Kap am Pointe du Van.

Da auf unserem Weg die Gemeinde Douarnenez lag, bekamen wir die Legende von der versunkenen Stadt Ys zu hören, die einst hier vor Douarnenez versunken sein soll. Ys, wo Prunk und Reichtum an der Tagesordnung gestanden haben sollen. Eines Tages soll die Königstochter Dahut von König Gradlon auf Geheiß ihres Liebhabers, der sich als der Teufel heraustellte, den Schlüssel zur Stadt Ys gestohlen haben, woraufhin die Schleusen geöffnet und die Stadt vom Meer verschlungen worden sein soll. Nur Gradlon selbst habe fliehen können und soll den Fluten entkommen sein, als er seine sündige Tochter vom Pferd stieß.

Schließlich waren wir angekommen: am Pointe du Van, einer der vielen schönen Impressionen der Bretagne. Dieser ist zwar nicht der westlichste aber einer der westlichsten Punkte Frankreichs. Im Gegensatz zum westlichsten Punkt, dem Pointe du Raz, liegt dieser Küstenabschnitt etwas abgelegener mit wilder Natur ringsherum und grandiosen Klippen, die hoch über dem Atlantik thronen. An diesem Vormittag begrüßte uns dieser "Endabschnitt Frankreichs" von seiner sonnigsten und blühendsten Seite.


Malerische Städte Concarneau und Pont-Aven

Concarneau Hafen in der Bretagne, Frankreich I GebecoMittags legten wir einen Zwischenhalt in der lebhaften Hafenstadt Concarneau an der Südküste der Bretagne ein. Vor allem bekannt für ihre mittelalterliche Festung lädt die Altstadt zum Flanieren durch die kleinen Gassen ein. Entlang der alten Stadtmauer spazierten wir am Hafen entlang und genossen die herrliche Aussicht auf das Meer.

Literarisch bekannt geworden ist Concarneau vor allem durch die Krimireihe um Kommissar Georges Dupin des deutschen Autoren Jörg Bong, der unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec schreibt und Dupin vor allem in der Bretagne rund um diese kleine Hafenstadt ermitteln lässt. Ein kleiner Fotostopp durfte da natürlich nicht an dem berühmten Café fehlen, wo es sich Dupin schmecken lässt.

Pont-Aven in der Bretagne, Frankreich I GebecoVon dort aus fuhr uns der Bus in das wortwörtlich malerische Städtchen Pont-Aven. Malerisch, denn auf der Suche nach malerischen Motiven zog es Mitte des 19. Jahrhunderts Maler wie Robert Wylie und später auch Paul Gauguin nach Pont-Aven und fanden dort nicht nur Inspiration, sondern auch eine Gemeinschaft junger Künstler. Gemeinsam entwickelte sich so ein neuer Stil jenseits des Impressionismus: bekannt unter der "École de Pont-Aven".

Beim Flanieren entlang des Flusses Aven spürten wir der künstlerischen Atmosphäre dieses Ortes nach und blieben an der einen oder anderen Stelle stehen, um uns Kopien Gauguins anzuschauen, die in der Stadt an kleinen Infotafeln angebracht sind.


Die berühmten Steine bei Carnac und Locmariaquer

Alignement von Ménec in Carnac in der Bretagne, Frankreich I Gebeco Am neunten Tag standen unter anderem die berühmten Megalithfelder von Ménec in Carnac auf dem Programm, die wir von Josselin aus ansteuerten. Teilweise 5.000 Jahre alt sind die Steine, die wie Pilze aus dem Boden zu sprießen scheinen. In elf Reihen sind heute mehr als 1.000 Steine aneinandergereiht. Einer Legende nach soll der Papst auf ein römisches Herr gestoßen sein und dieses im Zuge der Flucht vor ihnen in Stein verwandelt haben. Heute sollen die in Stein verwandelten Soldaten in ewiger Reihung an diesem Ort als Symbol der Mahnung stehen. Wahrheit oder Mysterium? In jeden Fall wurden wir an diesem Vormittag von den Steinreihen in den Bann gezogen.

Megalith bei Locmariaquer in der Bretagne, Frankreich I GebecoEin Stein bzw. gleich vier Steinteile erwarteten uns an diesem Tag in der Megalithenstätte von Locmariaquer: der Grand Menhir Brisé. Heute liegt der einst rund 20 hohe Megalith in vier Teilen zerbrochen am Boden. Die Größe des Steines zeigt einmal mehr, wie hoch entwickelt die neolithischen Gesellschaften in der Bretagne gewesen sein müssen. Sie hatten nicht nur komplexe religiöse Vorstellungen, sondern müssen auch beeindruckende technische Fähigkeiten besessen haben, denke man an den Transport und das Aufrichten dieses und der gesamten Steinreihen in dieser Region.


Genuss am Golfe du Morbihan

Golfe du Morbihan in der Bretagne, Frankreich I GebecoDie Halbinsel Quiberon ist über einen nur wenige Meter breiten Damm mit dem Festland verbunden und befindet sich zwischen dem wildem Atlantik und dem geschützten Golf von Morbihan. An der Ostküste lassen sich feine lange Sandstrände, ruhiges Wasser und charmante Badeorte wie Quiberon-Stadt finden. Genau der passende Ort, um sich an diesem Tag ein kleines Päuschen zu gönnen und die Sonnenstrahlen und das Rauschen des Wassers zu genießen.


Abschied nehmen von der Bretagne

Am zehnten Tag ging es für unsere Gruppe mit Zwischenhalt in Vannes in das Herz und die Hauptstadt der Bretagne: nach Rennes. Auf einem gemeinsamen Stadtrundgang erkundeten wir die Stadt, die an Lebendigkeit aufgrund der zahlreichen Studierenden kaum zu übertreffen ist.

Mit Verlassen der bretonischen Hauptstadt verabschiedeten wir uns am elften Tag von der Bretagne und nahmen mit dem Bus Fahrt zurück Richtung Mannheim über Chartres und Troyes auf. Am zwölften Tag kamen wir mittags mit einem Rucksack voll Impressionen aus der Normandie und Bretagne zurück in Mannheim an.

Auf dieser Gebeco Reise waren wir unterwegs

Impressionen der Normandie und Bretagne
12 TageErlebnisreise
Frankreich

Impressionen der Normandie und Bretagne

  • Weltkulturerbe auf dem Mont-Saint-Michel
  • Menhire in Carnac und Umgebung
  • Komfortable Busreise ab und bis Mannheim
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ab € 2.795exkl. Anreise

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