Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Jamaika

Steckbrief

Jamaika - Fakten

Ländername Jamaika, Jamaica
Beste Reisezeit Januar, Februar, März, April, Dezember
Fläche 10.991 km2
Hauptstadt Kingston
Bevölkerung 2.734.093
Sprache Englisch
Staats-/Regierungsform Parlamentarische Monarchie im Commonwealth
Staatsoberhaupt König Charles III. des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland (Amtsantritt 08.09.2022), in seiner Eigenschaft als König von Jamaica, vertreten durch Generalgouverneur Sir Patrick Linton Allen (seit 26.02.2009)
Regierungschef Premierminister Andrew Michael Holness (seit 03.03.2016), Jamaica Labour Party (JLP); letzte Wahl: 03.09.2020
Außenminister Kamina Johnson Smith, JLP (Senatorin, Mitglied des Oberhauses), seit 07.03.2016
Währung Jamaika-Dollar
Zeitzone UTC-5
Reiseadapter A, B
Kfz-Länderkennzeichen JA
ISO-3166 JM, JAM
Internet-TLD .jm
Landesvorwahl +1876
Website https://www.gov.jm/
Reisepass & Visum Notwendig
Geeignet für Meer, Feiern

Geographie

Als herausragender Abschnitt der amerikanischen Kordillere erheben sich die Blue Mountains im Osten bis auf 2256 m Höhe. Einen Großteil der Insel nehmen tertiäre Kalkgesteine ein, aus denen das Wasser diverse große Karstgebilde wie Poljen oder den Kegelkarst formte und ein abwechslungsreiches Relief schuf. Hohe Niederschläge ließen im Norden der Insel weite Sumpfgebiete entstehen.

Politik und Bevölkerung

Die ehemalige britische Kronkolonie ist seit 1962 unabhängig. Nach britischem Vorbild besitzt die konstitutionelle Monarchie im Commonwealth ein Repräsentantenhaus mit erstmals 63 (zuvor 60) gewählten Abgeordneten sowie einen Senat mit 21 ernannten Mitgliedern. Wahlen finden alle fünf Jahre statt. Die Bevölkerungsmehrheit stellen Schwarze und Mulatten, Nachkommen von Sklaven, mit rund 90 %. Hinzu kommen Inder, Chinesen und Weiße. Es gibt etwa 100 christliche Gruppierungen.

Geschichte und Kultur

Zu Beginn des 16. Jh. drängten die Spanier auf die Insel. Eingeschleppte Krankheiten und Kriege rafften die einheimische Bevölkerung dahin. Mitte des 17. Jh. eroberten die Briten Jamaika. Die einstige Pirateninsel wurde für die Plantagenwirtschaft (Zuckerrohr, Kakao) umgestaltet und 1866 in den Status einer Kronkolonie versetzt. Von hier stammt der von der Rastafari-Bewegung inspirierte Reggae, der bekannteste Interpret dieser Musik war Bob Marley.

Jamaika - Geschichte

ab 650 Einwanderung der Tainos
1494 Christoph Kolumbus landet auf seiner zweiten Reise am 5. Mai an der Nordküste Jamaikas
1510 In der Nähe von St. Ann’s Bay wird die erste Stadt der Insel, Sevilla la Nueva, gebaut
1535 Villa de la Vega, das spätere Spanish Town, löst Sevilla la Nueva als Hauptstadt ab
1655 Britische Truppen besetzen am 10. Mai die spanische Kolonie
1670 Spanien tritt Jamaika im Vertrag von Madrid an England ab
1692 Der Piratenhafen Port Royal versinkt am 7. Juni nach einem Erdbeben im Meer
1739 Nach mehr als 80 Jahren Rebellenkrieg schließen Briten und aufständische Maroons einen Friedensvertrag
1838 Die Abschaffung der Sklaverei wird auch für Jamaika verbindlich
1866 Jamaika wird britische Kronkolonie
1938 Wirtschaftsunruhen im Land führen zur Gründung von Parteien und Gewerkschaften
1962 England entlässt Jamaika am 6. August in die Unabhängigkeit. Sir Alexander Bustamente von der konservativen Arbeiterpartei JLP wird erster Premierminister
1976 Der sozialistische Regierungskurs der Nationalen Volkspartei PNP bringt das Land an den Rand eines Bürgerkriegs
1980 Die JLP gewinnt die Wahl und führt das Land auf einen prowestlichen Kurs zurück
1989 Die inzwischen gemäßigte PNP erhält die erneute Regierungsverantwortung
2006 Portia Simpson-Miller wird als erste Frau Regierungschefin
2007 Nach Jahrzehnten verliert die PNP die Macht wieder an die JLP
2011 Bei vorgezogenen Parlamentswahlen verliert die regierende Arbeiterpartei nach nur vier Jahren ihre absolute Mehrheit an die oppositionelle PNP
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Waterloo Road 10 | Kingston 10 | Tel. 0876 9266728 | www.kingston.diplo.de

Österreichisches Generalkonsulat

Round Hill Hotel and Villas | John Pringle Drive | Tel. 0876 9402404 | josef@roundhilljamaica.com

Honorarkonsulat der Schweiz

c/o Swiss Sores Ltd. | Habour Street 107 | Tel. 0876 9489656 | kingston@honorarvertretung.ch

Notruf

Feuerwehr, Ambulanz (Tel. 110) ; Polizei (Tel. 119). Hilfe und Informationen im Notfall erhalten sie unter der Tel. Tel. 991 9999.

Internet

Den Internetauftritt der Deutsch-Jamaikanischen Gesellschaft finden Sie unter www.deutsch-jamaikanische-gesellschaft.de. Hintergründig mit Leserforum informiert www.jamaika-online.de. Insidertipps für Individualreisende bietet www.carilat.de/index2.htm. Telefon- und Adressverzeichnis: www.jamaicayp.com.

Post

Poststationen existieren fast in jedem Ort (geöffnet Mo–Fr 9–17 Uhr), Briefkästen dagegen sind selten. Die Hotels übernehmen die Besorgung der Post und organisieren meist auch Briefmarken (Postkarte J$ 50, Brief J$ 70). Die Zustellung nach Übersee kann mehrere Wochen dauern.

Telefon & Handy

Die Vorwahlnummer von Jamaika ist Tel. 876. Für Telefonate nach Deutschland lautet die Vorwahlnummer 01149, nach Österreich 01143, in die Schweiz 01141. Wer sich teure Hotelzuschläge ersparen will, kann bei den zahlreichen Cable & Wireless-Filialen eine sogenannte Worldtalk-Telefonkarte erwerben, Preis pro Minute rund 0,25 Euro.

Alle europäischen Provider bieten Roaming an, der Preis pro Minute liegt bei etwa 1,80 Euro. Preiswerter für Vieltelefonierer ist es, sich zum Beispiel bei Digicel am Flughafen von Kingston oder Montego Bay eine neue SIM-Karte mit landeseigener Nummer zu kaufen (rund 16 Euro). Mit einer Flex-Karte (J$ 100, 200, 300 und 500) kann man dann für etwa 0,17 Euro/Min. mit Europa telefonieren.

Fernsehen & Radio

Television Jamaika (TVJ) strahlt ein inselweites Fernseh- und Radioprogramm aus. Der zweite Privatsender ist CVM Television. Eine Reihe von US-Fernsehprogrammen und die Deutsche Welle sind über Satellit zu empfangen. Großer Beliebtheit erfreut sich der Radiosender IRIE FM (107.9) aus Ocho Rios, der ausschließlich Reggae spielt.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Freitag und Samstag sind die Ausgehtage auf Jamaika. Abends werden lässig-schicke Kleider angezogen, und los gehts. Zuerst zum Lieblings-Jerk-Stand und viel später dann in die Diskothek, zu einer Strandparty oder einem Reggae-Konzert. Wer es ruhiger mag, flaniert umher und geht mit Freunden essen. Der Sonntag gehört der Familie. Man isst ausgiebig miteinander, fährt an den Strand, lacht, scherzt und vergnügt sich. Lebhaft geht es Weihnachten zu. Selbst Jamaikaner, die schon lange im Ausland leben, versuchen, die Festtage auf der Insel zu verbringen. Am 25. Dezember trifft sich die Familie zum Frühstück. Nach dem Kirchgang werden die Geschenke verteilt. Abends steigen Raketen auf, und die ganze Nacht ist Partytime.

Feste & Veranstaltungen

Januar

Am 6. Januar wird mit dem Maroon Festival in Accompong die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der Regierung Jamaikas und den Maroons gefeiert. Nach den Zeremonien gibt es ein großes Straßenfest.

Einwöchiges Jazz und Bluesfestival mit namhaften internationalen Künstlern in den Touristenzentren. www.jamaicajazzandblues.com

Februar

Am 6. Februar, dem Geburtstag Bob Marleys, wird in verschiedenen Orten zu seinen Ehren der Bob Marley Birthday Bash gefeiert.

Beim Fi Wi Sinting in Hope Bay, Portland, dreht sich alles um das afrikanische Kulturerbe Jamaikas. www.fiwisinting.com

April/Mai

Beim Jamaica Cricket Festival treffen die besten Teams der Welt aufeinander; inselweite Konzerte begleiten das Event.

Der Bacchanal Jamaica findet meistens Ende April/Anfang Mai statt. Mehrere Tage lang spielen dann Calypso- und Soca-Bands, farbenprächtig kostümierte Musiker und Tänzer paradieren durch Kingston, Montego Bay, Negril und Ocho Rios. www.bacchanaljamaica.com

Mai

Das Treasury Beach Bread Basket Festival bietet künstlerische, gastronomische, musikalische und literarische Aktivitäten. www.treasurebeach.net/BreadBasketFestival

Juni

Beim Ocho Rios Jazz Festival jazzen Künstler aus aller Welt eine Woche lang von morgens bis abends: Jazz total. www.ochoriosjazz.com

An der Wiege des Jerk, am Boston Beach, stellen Jerk-Food-Köche aus ganz Jamaika ihre Würz- und Grillfertigkeiten unter Beweis. www.portlandjerkfestival.com

Juli/August

Das Reggae Sumfest in Montego Bay ist eine Institution im Festkalender. Auf dem fünf Tage und Nächte dauernden Sum(mer)fest treten die meisten der derzeitigen Reggae-Stars auf. www.reggaesumfest.com

Independence Day (6. Aug.): Die Unabhängigkeit wird mit einer aufwendigen Parade in der Hauptstadt Kingston offiziell gefeiert.

Oktober

Echt deutsche Weißwürste und Leberkäse gibt es auf dem Oktoberfest, veranstaltet von der Jamaica German Society.

Dezember

Seit 2000 findet am ersten Samstag des Monats der Reggae Marathon in Negril statt. Gestartet wird – auch über die halbe Distanz – bereits in den frühen Morgenstunden. Anmeldung und Informationen unter www.reggaemarathon.com.

Feiertage

1. Januar New Year's Day(Neujahr)
23. Mai Labour Day (Tag der Arbeit)
1. August Emancipation Day (Emanzipationstag)
6. August Independence Day (Unabhängigkeitstag)
3. Montag im Oktober National Heroes Day (Tag der Nationalhelden)
25. Dezember Christmas Day (Weihnachten)
26. Dezember Boxing Day (2. Weihnachtstag)
Mobilität vor Ort

Auto

Es herrscht wie in England Linksverkehr. Gewöhnungsbedürftig sind die Verkehrskreisel in großen Städten. Vorsicht bei der Einfahrt, wer sich im Kreisverkehr befindet, hat Vorfahrt. Die Hauptstraße rund um die Insel ist überwiegend von sehr guter Qualität, ebenso die Straßen in den Städten. Im Landesinnern muss dagegen mit katastrophalen Verhältnissen gerechnet werden. Nachtfahrten sollten Sie vermeiden, Straßenbeleuchtung oder Markierungen gibt es selten, viele Fahrzeuge fahren zudem ohne Licht, und es muss mit unvorhersehbaren Hindernissen gerechnet werden. Höchstgeschwindigkeit: in Ortschaften 50 km/h (30 mph), außerhalb 80 km/h (50 mph). Nur wichtige Straßen verfügen über eine hinreichende Ausschilderung. Ortsschilder fehlen im Land fast gänzlich. Allerdings findet man an Schulen und Kirchen den entsprechenden Ortsnamen.

Busse

Mehrmals täglich fahren zwischen Kingston und Ocho Rios sowie Montego Bay klimatisierte „Knutsford Express“-Reisebusse (www.knutsfordexpress.com) – wochentags vier Mal täglich, am Wochenende drei Verbindungen (Kingston – Montego Bay rund 19 Euro). Ansonsten verkehren auf den Fernstraßen und in den größeren Städten private, meistens überfüllte Busse in unregelmäßigen Abständen. Über den Fahrpreis sollten Sie sich vor dem Einsteigen erkundigen (www.jutatoursjamaica.com). Kingston und Umgebung verfügt inzwischen über einen gut ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz. Die Mehrzahl der gelben Busse startet im Half Way Tree Transportation Center. Über die Routen und Haltestellen können Sie sich auch im Internet (www.jutc.com) informieren. Der Preis beträgt innerstädtisch J$ 80 pro Busstrecke.

Taxi

Die Juta ist ein konzessionierter Zusammenschluss von Transportunternehmen. Die Taxis dieser Organisation haben Fixpreise in US-Dollar und sind an Flughäfen und in großen Hotels präsent. Eine Fahrt vom Flughafen Montego Bay nach Negril kostet etwa 80 US$, nach Ocho Rios rund 100 US$. Darüber hinaus gibt es aber noch eine große Zahl an PKWs, die eine Lizenz zur Personenbeförderung besitzen. Man erkennt sie am roten Nummernschild mit dem P-Schild. Bevor Sie die Fahrt antreten, sollten Sie unbedingt den Preis aushandeln.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Sie qualmen vor allem nachmittags und bis in den Abend hinein und am Wochenende den ganzen Tag. In ihrem Innern brutzelt und räuchert gleichzeitig scharf mariniertes Schweine- und Hähnchenfleisch. Jerk pork und jerk chicken, allgemein Jerk Food genannt, sind eine echt jamaikanische Spezialität. Abends sind die Tonnen oft beliebte Treffpunkte, auch für solche, die gerade kein Geld für einen Hähnchenschenkel haben. Gewürzt mit Pfeffer, allspice (Piment oder Jamaika-Pfeffer genannt), Zimt, Muskat sowie Kräutern gart das Fleisch langsam auf Piment- und Süßholz über einem Holzkohlefeuer und nimmt so den unverwechselbaren Geschmack an. Zuerst von den Maroons in Erdmulden zubereitet, breitete sich das Gericht von Osten her über die ganze Insel aus. Boston Bay bei Port Antonio gilt unumstritten als Jerk-Hochburg. Jede Stadt besitzt neben den Straßenständen mindestens ein Jerk Centre, eine Art Imbissrestaurant. Man bestellt am Schalter diegewünschte Gewichtsmenge in Pfund. Wer es richtig scharf mag, probiert noch eine der Saucen, die oft nach einem Geheimrezept hausgemacht sind. Bei den meisten Jerk Centres stehen Tische und Bänke für den sofortigen Verzehr bereit. So eine Mahlzeit ist rustikal, preiswert, schmackhaft und typisch jamaikanisch – gegessen wird mit den Fingern.

Kleine, lokale Restaurants bereiten originale Hausmannskost zu. Die Einrichtung ist schlicht bis spartanisch, das Menü oft mit Kreide auf einer Tafel notiert. Das kostspieligste Gericht auf den Speisekarten ist meist lobster, gemeint sind allerdings immer Langusten, die in der Schonzeit von Mai bis Juli aber nicht verkauft werden dürfen.

Mehrgängige Menüs sind in einfachen Gaststätten nicht üblich. Das Hauptgericht wird mit Beilagen auf einem Teller serviert, vorweg oder gleichzeitig eine Tasse Fleisch- oder Fischbrühe, tea genannt, oft im Preis eingeschlossen. Es besteht meist aus einem Fleischgericht wie curry goat, stew beef (eine Art Gulasch), gekochtem oder gebratenem Fisch mit rice and peas (Reis mit roten Bohnen, die oft in Kokosmilch gegart wurden) und plantain (Kochbanane). Einige wenige Restaurants im Land haben inzwischen eine Art „Nouvelle Cuisine von Jamaika“ mit landestypischen Produkten und verfeinerter Zubereitung auf der Grundlage traditioneller Rezepte kreiert.

Die meisten einfachen Restaurants öffnen früh. Unter Geschäftsfreunden ist es durchaus beliebt, sich zu einem gemeinsamen Frühstück zu treffen. Während in den Hotels Brot, Butter, Eier, gebratener Speck, frische Säfte und Früchtekörbe zur Auswahl stehen, lieben die Jamaikaner eine kräftige Grundlage für den Tag. Zu einem typischen Frühstück gehört das Nationalgericht auf den Tisch: ackee and saltfish. Als Beilage werden callaloo serviert, in Öl frittierte Johnny cakes, gebackene Kochbananen und Fleisch- und Fischgerichte. Dazu trinken die Jamaikaner Tee oder Blue Mountain Coffee, kräftig gesüßt und verdünnt mit dickflüssiger Kondensmilch. Den Hunger zwischendurch stillen hot patties, mit Fleisch oder Gemüse gefüllte, würzige Teigtaschen, die in Bäckereien und Schnellimbissrestaurants verkauft werden. Vegetarier werden sich in den von Rastafaris geführten Lokalen mit I-tal-Küchen wohlfühlen, in denen kein Fleisch, meist aber sehr wohlFischgerichte serviert werden.

Das tropische Klima und würzig-scharfe Speisen machen durstig. Erfolgreicher als mit Softdrinks lässt sich eine trockene Kehle mit dem Fruchtwasser einer Kokosnuss bekämpfen, die an den Straßen angeboten wird. Nachdem die Nuss ausgetrunken wurde, benutzt man ein Stückchen Schale als Löffel, um das Fruchtfleisch auszukratzen: einfach köstlich! Wer es kräftiger mag, greife zu einem kühlen Red Stripe, so heißt die einheimische Biermarke. Der Blue Mountain Coffee zählt zu den besten Kaffeesorten der Welt. Leider ist nicht aller Kaffee, der auf Jamaika ausgeschenkt wird, wirklich Blue Mountain Coffee.

Jamaika-Rum ist neben Reggae wohl das bekannteste Exportgut. Zwei Grundtypen gibt es: den braunen, der mehr oder weniger lange in Holzfässern reift, und den weißen, ungelagerten, der so stark ist, dass Jamaikaner ihn meist mit ein wenig Wasser verdünnen.

Es lohnt sich, in den Bars zum Beispiel nach einem V/X zu fragen. Der ist allerdings viel zu schade, um in einer Cola ertränkt zu werden. Wenn Sie einen weißen Overproof bestellen, mit etwas Wasser oder Eis und Limone, dann kann es sein, dass ein Funke Anerkennung in den Augen des Barkeepers aufflackert – Jamaikaner trinken fast ausschließlich den starken weißen Rum.

Natürlich wird Rum auch zu diversen Cocktails gemixt, doch pur ist er einfach am besten. Für Schleckermäuler hat Jamaika einige sehr delikate Liköre zu bieten: Neben den bewährten Varianten mit Rum ist Tia Maria der berühmteste, er schmeckt nach Kaffee.

Zum Abschluss sei ein stärkender „Zaubertrank“ erwähnt, auf den Jamaikaner schwören. Irish Moss ist ein durch und durch gesundes Getränk aus gekochten Meeresalgen. Es wird mit gesüßter Kondensmilch und Muskatnuss gemixt und als Vorbereitung für eine Liebesnacht getrunken.

Trinkgeld

Wenn der Service nicht extra ausgewiesen ist, sollten Sie ein Trinkgeld von 10 bis 15 Prozent geben.

Einkaufen und Shoppen

Die Geschäfte öffnen im Allgemeinen von Montag bis Freitag um 8.30 oder 9 Uhr und schließen gegen 16.30 bzw. 17 Uhr. Manche sind auch am Samstagvormittag geöffnet, dafür ist dann ein Nachmittag in der Woche, häufig der Donnerstag, geschlossen. Märkte haben meistens montags bis samstags von 6 bis 18 Uhr geöffnet. Dabei werden die offiziellen Feiertage strikt eingehalten.

Delikatessen

Blue Mountain Coffee

Wer per Internet den Kaffee aus den Hochlagen der Blauen Berge in Deutschland bestellt, muss rund 50 Euro pro Pfund (454 g) bezahlen. Vor Ort liegt der Preis zwischen 10 und 20 Euro. Aber Achtung: In den Supermärkten in Jamaika wird nur selten die beste, erste Qualität verkauft.

Kakao

Nachdem er über Jahrzehnte eher ein Schattendasein führte, erfreut sich der jamaikanische Kakao immer größeren Zuspruchs. Und der hohe Weltmarktpreis macht den Anbau für die Erzeuger wieder attraktiv. Besonders in den Randgebieten der Blue Mountains ernten Bauern naturbelassenen Kakao und stellen dort nicht nur Kakaokugeln her, die in Milch langsam zu einer hervorragenden Trinkschokolade aufgekocht werden, sondern liefern auch den Rohstoff für die ersten Chocolatiers (www.chocolatedreams.com.jm) in Kingston, die z. B. mit karibischem Gelee gefüllte Pralinen anbieten.

Saucen für Jerk Food

Verfeinern sie das schlichte heimische Grillhähnchen zu einem jerk chicken. Die am Straßenrand verkaufte hausgemachte Sauce sorgt für die entsprechende Würze. Die beste gibt es in Boston Bay. Aber auch in den Regalen der Supermärkte finden Sie eine große Auswahl an originalen Jerk-Saucen zum Marinieren.

Markt & Flohmarkt

Craft Markets

Ganze Armeen hölzerner Gesellen sind am Straßenrand aufmarschiert: geschnitzte Köpfe mit Dreadlocks, Hähne und Fische, bunt bemalt oder glänzend lackiert. Sie begegnen Ihnen auf der ganzen Insel, vor allem auf den Handwerkermärkten, den sogenannten Craft Markets, in den Touristenorten. Dort werden auch Korbwaren und andere Souvenirs angeboten – sie sind allesamt nicht besonders originell und zigfach kopiert. Wer Geduld hat, findet Ausgefallenes wie schön gearbeitete, schlichte Holzschalen, skurrile Skulpturen oder filigran verzierte Kalebassen, die auch als Rasseln oder Umhängetäschchen dienen.

Mode

Irie Fashion

Schrill, mit Mut zur Farbe und ungewöhnlichen Stoffkombinationen und Schnitten erregen Mann und Frau Aufmerksamkeit. Einige junge jamaikanische Modedesigner haben sich das zu Herzen genommen: In kleinen Ateliers entsteht die Irie Fashion von Cooyah Designs, Cath A Fire, Lee’s und Collectables. Trendsetterläden sind jedoch Fehlanzeige – allerdings finden sich rund Half Way Tree eine Reihe von Modegeschäften, die die neueste Mode führen. Reggae- und Rastafans können sich von Kopf bis Fuß in die äthiopischen Farben Rot, Gold und Grün kleiden, inklusive passender Accessoires wie gehäkelte Wollmützen, Gürtel und Taschen.

Musik & Video

Brandaktuelle Reggaemusik können Sie in Profiqualität in den zahlreichen Plattenläden im Land kaufen oder auch als CDs von ungewisser Qualität bei Straßenhändlern erstehen.

Delikatessen Tabak, Wein & Spirituosen

Das Flaggschiff der einheimischen Rumproduktion ist sicherlich der 10 Jahre gereifte V/X Jamaica Rum. Von besserer Qualität und entsprechend teurer sind der 12 Jahre alte „Reserve“, der „21 Year Old“ und dann, als absolutes Spitzenprodukt, der 30 Jahre gereifte „Master Blender’s Legacy“. Der vollmundige Geschmack eines älteren Jahrgangs hält die Erinnerung an Jamaika intensiv aufrecht.

FKK & Oben ohne

An Touristenstränden in den Ferienzentren Jamaikas wird topless toleriert. Einige Hotelanlagen Superclubs (www.hedonismresorts.com) in Negril und Couples Resorts (www.couples.com) bieten auch separate Nacktbadebereiche für ihre Gäste an. Das N-Resort (www.n-resort.com) in Falmouth ist eine sogenannte „Nude“-Hotelanlage.

SpeisenGetränke

ackee and saltfish gekochte Ackeefrüchte mit kleinen Brocken Stockfisch
bammy in Fett gebackenes Fladenbrot aus Maniokwurzelmehl, auch kassava genannt
breadfruit Brotfrucht. Sie wird zuerst gekocht und dann vorzugsweise geröstet. Sehr sättigend
callaloo spinatähnliches Blattgemüse, eine Art Mangold
cho cho birnenförmiges, weichstacheliges Gemüse
curry goat Ziegenragout mit vielen Knochenstückchen in Currysauce
escoveitch fish gebackener Fisch mit eingelegtem Gemüse
Festival leicht süßliche, in Fett ausgebackene Teigwaren aus Maismehl. Beliebt als Beilage zu Jerk Food
janga Suppe aus Flusskrebsen
Johnny cakes frittierte Teigbällchen
lobster Langusten klassisch oder pikant mit Curry zubereitet
peppered shrimps in einer scharfen Brühe gekochte Flusskrabben
Pickapeppa Sauce (Jamaica Hell Fire) scharfe Würzsauce
pumpkin soup Kürbissuppe mit Corned Beef und Yams-Wurzeln
rundown würziger Makreleneintopf, in Kokosmilch gegart
Solomon Grundey scharf gewürzter, eingelegter Hering
stam and go knackig gebratene Kabeljaustücke
sorrel das dunkelrote Getränk wird aus Blüten gewonnen und schmeckt erfrischend süßlich-herb
Tia Maria der berühmte, nach Kaffee schmeckende Likör
ting Limonade auf der Basis von Grapefruit
Stichworte

Bevölkerung

„Out of many, one people“, aus vielen ein Volk, beschwört als Motto die nationale Einheit. Die rund 2,8 Mio. zumeist dunkelhäutigen Jamaikaner haben viele ethnische und kulturelle Wurzeln. Nach der Ausrottung der Urbewohner, der Tainos, leben heute überwiegend Nachfahren der aus Westafrika verschleppten Sklaven auf der Insel. Sie vermischten sich mit Einwanderern aus Europa, Ostindien, China und Vorderasien.

Cricket

Im 16. Jh. in England entstanden, ist Cricket neben dem Fußball das Lieblingsballspiel der Jamaikaner. Zu Beginn des 20. Jhs. bot dieser Sport die einzige Möglichkeit für einen farbigen Jamaikaner, Anerkennung in der Kolonialgesellschaft zu erlangen und Geld zu verdienen. Das Spiel erinnert entfernt an Baseball.

Es wird von zwei Mannschaften gespielt (je elf Spieler). Die Schlagpartei besteht aus neun Spielern und zwei Schlägern. Die Schlagpartei übernimmt die Verteidigung der beiden Tore (wickets), die 20,11 m voneinander entfernt stehen. Der Schlagmann (batsman) versucht, den Ball weit ins Feld zu schlagen, um mit dem anderen Schlagmann am anderen Tor möglichst oft den Platz zu tauschen, denn dieser run gibt Punkte. Der Werfer (bowler) der Fangpartei, zu der außer ihm noch ein Torwächter und neun Spieler zählen, darf sechs Würfe auf das gegnerische Tor werfen, dann wird er abgelöst. Der Fänger hinter dem Tor und die neun Feldspieler versuchen, durch Würfe auf das Tor die Schläger der Gegenpartei auszuschlagen. Eine Runde ist beendet, wenn zehn batsmen ausgeschlagen sind, dann wechseln die Parteien.

Die Spiele finden von Januar bis August am Wochenende statt und dauern mehrere Stunden.

Dancehall

Dancehall entstand in den Diskos der Insel. Talker oder Chatter sprachen während der Musik übers Mikrofon. In dem rhythmischen Sprechgesang sehen viele Jamaikaner einen Vorläufer des Rap. Der Mic Chatter oder Deejay – nicht zu verwechseln mit dem Plattenaufleger – hatte die Aufgabe, mit Hilfe seines Mikrofons einen Dance aufzubauen. Dancehall thematisiert den Alltag in den Ghettos, Sexualität, Gewalt und die kleinen und großen Lieben des Lebens.

Fauna

Fledermäuse sind weit verbreitet, die Vogelwelt ist vielfältig inklusive einer Reihe von endemischen, also nur hier vorkommenden Arten. Der Nationalvogel Doctor Bird (Trochilus polytmus) gehört zu den Schwalbenschwanzkolibris und bekam seinen Namen angeblich, weil er mit dem Schnabel Nektar aus Blumen zieht und an einen Arzt erinnert, der mit einer Pipette hantiert. Und der große Truthahnbussard wurde John Crow getauft. Seine Schwanzfedern sollen den Rockschößen der Soutane eines gleichnamigen Pfarrers geähnelt haben. Tagsüber flattern Schmetterlinge umher, nachts leuchten die fireflies, Glühwürmchen. Im Süden sind einige manatis (Seekühe) und Krokodile zu Hause – heute streng geschützt.

Flora

Flamboyant (seine Blüten erinnern an ein Flammenmeer), Bougainvillea und Hibiskus setzen dem üppigen Grün der Vegetation leuchtende Farbtupfer auf. Ursprünglich bedeckte Wald fast die ganze Insel. Die Tainos nannten die Insel Xaymaca, Land des Waldes und des Wassers. Heute sind weniger als 25 Prozent Jamaikas bewaldet.

Zum Schutz des Baumbestands wurde 1992 der Blue Mountain National Park eingerichtet. Mit weit ausladenden Ästen spendet der Baumwollbaum (ceiba) Schatten. Er kann bis zu 300 Jahre alt werden. Am Pimentbaum wächst der Jamaikapfeffer, auch Nelkenpfeffer genannt, der zugleich nach Zimt, Muskatnuss und Pfeffer schmeckt. Der Ackee tree trägt das ganze Jahr über rote Früchte, die erst geschält und gekocht genießbar werden und Nationalspeise sind.

Die Nationalblume Jamaikas ist Lignum Vitae, die fünfblättrige violett changierende Blüte des Guajak-Baums (Guaiacum), der zur Familie der Jochblattgewächse gehört. Dem Holz und den Blättern des Baums werden heilmedizinische Wirkung nachgesagt. Der Nationalbaum ist der Blue Mahoe (Hibiscus elatus), eine Art hochwachsender Hibiscusbaum.

Geografie

Jamaika bildet zusammen mit Kuba, Hispaniola und Puerto Rico die Großen Antillen. Mit einer Fläche von 10 990 km2 ist Jamaika, die drittgrößte Karibikinsel, etwa halb so groß wie Hessen. Die nächstgelegenen Nachbarinseln Kuba und Haiti befinden sich ungefähr 150 km nördlich bzw. östlich. Die höchste Erhebung des Landes ist mit 2256 m der Blue Mountain Peak, der zur östlichen, etwa 50 km langen Gebirgskette der Blue Mountains gehört.

Die Ost-West-Ausdehnung Jamaikas beträgt etwa 235 km, die Nord-Süd-Ausdehnung zwischen 35 und 80 km, die Küstenlinie 1022 km. Auf vulkanischem Faltengebirge breiten sich tropische Wälder und zerklüftetes Karstgebirge, Wiesen und fruchtbare Felder aus. Unzählige Flüsse, Wasserfälle, Tropfsteinhöhlen und eine abwechslungsreiche Küste machen Jamaika zu einer der schönsten Inseln der Karibik.

Kolonialzeit

Nachdem Christoph Kolumbus im Jahr 1494 Jamaika entdeckt hatte, gründeten erste spanische Siedler 1510 Sevilla la Nueva an der Nordküste. 1655 landete im Hafen von Kingston eine englische Flotte und eroberte die Insel. Der spanische Versuch, Jamaika den Engländern wieder abzujagen, scheiterte 1658 blutig. Das schon von den Spaniern eingeführte Zuckerrohr begründete den Reichtum der britischen Kolonialherren. Ende des 17. Jhs. war Jamaika ein zentraler Umschlagplatz für den Menschenhandel. Zwar wurde dieser am 25. März 1807 in den britischen Kolonien offiziell beendet. Aber es bedurfte noch eines von Sam Sharpe angeführten Aufstands, bis 1838 die Sklaverei endgültig abgeschafft wurde.

Kunst & Kultur

Wachsendes Nationalgefühl in den 1930er- und 1940er-Jahren beeinflusste nachhaltig die einheimischen Künstler. Sie ließen sich von der Farbenpracht und der darstellerischen Tradition der vor allem afrikanischstämmigen Bevölkerung inspirieren. Edna Manley, eine von den Briten anerkannte und privilegierte Malerin, unterstützte die neue Kunstbewegung.

Bob Marley

Geboren wurde Robert Nesta Marley am 6. 2. 1945 in Nine Mile, St. Ann. Sein Vater war ein britischer Kolonialhauptmann, seine Mutter Cedella Marley Booker eine einheimische Kolonialwarenhändlerin und Sängerin. Mit seiner Mutter zog Marley später nach Trenchtown, einem Vorstadtghetto von Kingston. Eine Lehre als Schweißer brach er ab, er wollte Musik machen. 1961 nahm er seinen ersten Song auf. Zwei Jahre später gründete er mit Peter Tosh und Bunny Wailer die Wailers. Songs wie „Stir it up“, „I shot the Sheriff“ und „Get up, stand up“ machten ihn und den Reggae weltweit berühmt.

Nachdem er sich mit dem Produzenten Chris Blackwell zusammengetan hatte, gelang Marley 1974 der internationale Durchbruch mit der Veröffentlichung der Schallplatte „Natty Dread“ in Blackwells Plattenfirma Island Records. Das aus diesem Jahr stammende Stück „No Woman No Cry“ ist das wohl bekannteste seiner Lieder. Der Rastafari prangerte in seinen Liedern die sozialen Missstände auf Jamaika an und trat für die Rechte der Schwarzen und Unterdrückten ein. Er starb am 11. Mai 1981 in Miami an Krebs und wurde in Nine Mile in einem Mausoleum beigesetzt.

Migration

Wer kann, haut ab: vom Dorf in die Armutsslums der Großstädte – und dann gen Norden. Wer Verwandte in Großbritannien hat, versucht, eine Einladung zu ergattern – und „vergisst“ dann, heimzukehren. Auch die glitzernden Neonversprechungen in New York ziehen jamaikanische Youngsters magisch an. Mehr als 1,5 Mio. leben im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ – viele von ihnen illegal. Etwa 2 Mrd. US-Dollar werden jährlich an die zurückgebliebene Verwandtschaft als Unterstützung überwiesen.

Patois

Patois ist neben der offiziellen Landessprache Englisch die Sprache der Einheimischen, ein rhythmisches Gemisch aus afrikanischen Dialekten, versetzt mit portugiesischen, spanischen und englischen Ausdrücken. Britische Begriffe aus dem 17. Jh. haben sich halten können, und weil Patois noch eine lebendige Sprache ist, bringt sie ständig neue Wortschöpfungen hervor. Ein Ausdruck, mit dem man sich auf Jamaika sofort Freunde schafft, heißt: „Jeh mon!“, das bedeutet: „Natürlich, klar, okay“. Mit der Rastafari-Religion entstanden neue Worte wie „I-tal“ (natürlich, im Sinn von Leben spendend) und „I-rie“ (alles in Ordnung).

Politik

Jamaika ist seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962 Mitglied des Commonwealth, die Königin von England somit nominelles Staatsoberhaupt. Sie wird durch einen Generalgouverneur vertreten, der den Senat und den Premierminister ernennt. Die Gesetzgebung liegt in den Händen des Repräsentantenhauses. Es besteht aus 60 Mitgliedern und wird für eine Dauer von fünf Jahren gewählt. Zwar gibt es in Jamaika kleinere rechte und linke Parteien, aber nur zwei von ihnen haben jemals den Einzug ins Parlament geschafft: die konservative Jamaica Labour Party (Arbeitspartei Jamaika – JLP) und die sozialdemokratische People’s National Party (National Volkspartei PNP).

Rastafari-Bewegung

Zurück zu den afrikanischen Wurzeln, auf seine schwarze Hautfarbe stolz sein und nicht mehr den Weißen dienen: Mit diesem Credo zog in den 1920er-Jahren der jamaikanische Sozialreformer Marcus Garvey (1887–1940) durchs Land. Als seine Prophezeiung eines schwarzen Königs 1930 mit der Krönung von Haile Selassie Ras Tafari zum Kaiser von Äthiopien tatsächlich eintrat, war die Rasta-Bewegung geboren. Die Rastafaris sehen in Haile Selassie den direkten Nachfahren von König Salomon. Er trägt den Beinamen „siegreicher Löwe vom Stamm Juda“. Die Löwenmähne aus ungekämmten und ungeschnittenen Haaren, dreadlocks genannt, ist äußeres Erkennungsmerkmal der Rastafaris. Wahre Rastafaris leben zurückgezogen, ernähren sich weitgehend vegetarisch und trinken keinen Alkohol. Ganja (Marihuana) ist für sie das Kraut des Heils und, obwohl es verboten ist und Konsum oder Besitz strafrechtlich verfolgt werden, für die Meditation unverzichtbar.

Reggae

Soziale, politische und spirituelle Inhalte bestimmten die Texte der in den Ghettos von Kingston geborenen Musik. Rap- und Hip-Hop-Elemente kamen hinzu. Das Ergebnis wird Raggamuffin genannt. Eine Art Sprechgesang wird zur Musik mit dröhnenden Bässen sozusagen „verbacken“. Daneben erlebt der klassische Roots-Reggae eine Renaissance. Zu den Stars der Szene gehören Luciano, Beres Hammond, Buju Banton, Morgan Heritage, Gregory Isaacs und andere.

Wirtschaft

Wichtigster Devisenbringer Jamaikas ist der Tourismus, gefolgt von Erträgen des Bauxitabbaus, der Zuckerrohrverarbeitung und den Überweisungen der Überseejamaikaner. Wichtige Grundstoffe müssen importiert werden, die Auslandsschulden steigen, und der Jamaika-Dollar verliert im Vergleich zum US-Dollar ständig an Wert. Die Arbeitslosenquote beträgt offiziell um die 13,5 Prozent. Vor allem Jugendliche, die nahezu die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sind betroffen. Über 30 Prozent von ihnen sind arbeitslos. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung lebt am Rand oder unter der international gesetzten Armutsgrenze von durchschnittlich US$ 2 pro Tag.

Bloss nicht!

Unhöflich sein

„Soon come“ ist der Lieblingsausspruch der Jamaikaner und drückt ihre Lebenseinstellung aus. Nicht immer funktioniert alles mit der Präzision, wie wir es von daheim gewohnt sind. Kein Grund, unwirsch zu reagieren. Mit einem Lächeln und einem Scherz gibt man seinem Gegenüber die Chance, die oft auch für ihn unangenehme Situation zu klären, ohne dass er sein Gesicht verliert. Jamaikaner sind kontaktfreudig und beinahe immer zu einer Plauderei aufgelegt, vor allem die Händler. Wer mal keinen Führer will und an keinem Kauf interessiert ist, klärt am besten mit einem unmissverständlichen „No, thank you“ die Situation – bestimmt, aber freundlich.

Gedankenlos fotografieren

Bevor Sie auf den Auslöser drücken, um eine pittoreske Marktszene oder ein interessantes Gesicht abzulichten, bitten Sie um das Einverständnis der „Fotomodelle“. Es kann passieren, dass es verweigert wird, respektieren Sie dies. Wer ungefragt Personen fotografiert handelt sich schnell manchmal in Aggressivität umschlagende Ablehnung ein. Viel leichter ist es, Jamaikaner vor die Kamera zu bekommen, wenn sie, quasi als Gegenleistung, ein Bild in den eigenen Händen halten können. Wer eine Polaroidkamera mitführt, kann sich viele Freunde machen. Dann hat keiner etwas gegen einen zweiten Schuss mit der „richtigen“ Kamera.

Drogen

Ganja, Marihuana, Indischer Hanf – die berauschenden Blätter der Cannabispflanze haben verschiedene Namen. Für die Rastafaris ist ihr Genuss heilig, als Naturheilmittel seit Jahrhunderten bekannt. Doch auf Jamaika ist sowohl der Anbau als auch der Besitz von Ganja verboten. Wer erwischt wird, wandert ins Gefängnis. Ausländische Besucher können nicht auf Milde hoffen.

In die Ghettos von Kingston

Obwohl bei Portmore Trabantensiedlungen aus dem Boden gestampft werden, ist die Wohnungsnot groß, und die Ghettos in West-Kingston sind nach wie vor existent. Hier haben Touristen nichts verloren. Nicht ganz Kingston ist so gefährlich. Allerdings sollte man nach Einbruch der Dunkelheit am besten nirgendwo mehr zu Fuß unterwegs sein. Es gibt ja schließlich Taxis. In downtown empfiehlt es sich, auch am Tag wachsam zu sein, selbst die einfachste Armbanduhr im Hotel zu lassen und menschenleere Ecken zu meiden.

Coming out

Homosexuellenorganisationen warnen davor, sein Schwulsein in Jamaika offen zu zeigen. Händchen halten und Küssen von gleichgeschlechtlichen Paaren kann zu aggressiven Reaktionen führen, gerade auch nach Konzerten auf Dancehall-Bühnen, wo Interpreten in ihren Songtexten gern zu Gewalttaten aufrufen.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Es existieren Inlandsflugverbindungen nach Montego Bay und zu anderen kleineren Inlandsflughäfen. Eine zuverlässige und komfortable Verbindung mit Bussen der Firma "Knutsford Express" besteht zwischen Montego Bay und Kingston, auch als Flughafenzubringer sowie auf andern Hauptverkehrsverbindungen der Insel, nach Ocho Rios, Negril und Port Antonio von Kingston aus.

In Jamaika herrscht Linksverkehr. Die meisten Straßen sind zweispurig, eng und kurvenreich. Wegen des teilweise sehr schlechten Straßenzustands, plötzlich auftauchender Hindernisse sowie einer von deutschen Standards abweichenden Fahrweise ist besonders umsichtiges und defensives Verhalten im Straßenverkehr geboten. Motorräder und -roller sollten trotz der tropischen Temperaturen nur mit entsprechender Schutzkleidung benutzt werden; es besteht Helmpflicht.

Die wichtigsten Verkehrsmittel in Jamaika sind Bus und Minibus. Schlecht gewartete Kfz in schlechtem technischen Zustand sind an der Tagesordnung. Sie sind häufig in Verkehrsunfälle verwickelt und auch immer wieder Grund für Überfälle und Diebstähle. Mietwagen der größeren bekannten Autovermietungen sind normalerweise in gutem Zustand. Fahrten mit einem amtlich zugelassenen Taxi (Fahrzeug mit einem roten PP-Kennzeichen) sind der Benutzung von (Mini-)Bussen vorzuziehen; Taxameter existieren allerdings nicht. Häufig werden nach Fahrtende überhöhte Preise gefordert. Reisende sollten daher vor der Fahrt einen Fahrpreis vereinbaren. Auch App-basierte Dienste wie Uber oder InDrive können benutzt werden.

Die Fahrzeuge der Einheimischen sind oft in einem schlechten technischen Zustand.

  • Verzichten Sie möglichst auf Busse und Minibusse.
  • Vereinbaren Sie Fahrpreise für Taxis vor Fahrtantritt.
  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv und meiden Sie Überlandfahrten nach Einbruch der Dunkelheit.
  • Fahren Sie auch bei einem kleineren Unfall möglichst weiter und melden sich beim nächsten Polizeiposten.

Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

Sexuelle Handlungen unter gleichgeschlechtlichen Partnern sind in Jamaika strafbar. Ein großer Teil der Bevölkerung ist zudem Homosexuellen gegenüber feindlich eingestellt. Gewalttätige Übergriffe gegen Homosexuelle und Transsexuelle sind nicht selten.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Der Besitz von bis zu zwei Unzen (ca. 56 g) Cannabis wird nicht strafrechtlich verfolgt. Der Besitz größerer Mengen sowie der Handel und Konsum von Drogen (auch Cannabis-produkten) werden hart bestraft. Es muss zunächst mit Untersuchungshaft bis zur Verhandlung gerechnet werden. Meist kommt es zu Verurteilungen wie Geldstrafen und/oder Gefängnis und danach zu Abschiebungen. Die Haftbedingungen sind dabei äußerst prekär.

Im gesamten öffentlichen Raum (u. a. Stadien, Parks, Behörden, öffentlicher Nahverkehr, Bushaltestellen, Gesundheits-, Sport- und Bildungseinrichtungen, Restaurants, Bars, Konzerte) sind der Konsum von Cannabisprodukten und das Rauchen von Tabakprodukten verboten. Bei Verstößen drohen Ordnungsstrafen.

  • Beachten Sie die Grenzen für Drogenbesitz und das Rauchverbot unbedingt.
  • Vermeiden Sie unter allen Umständen, Briefe, Päckchen etc. für andere Personen mit über die Grenze zu nehmen und transportieren Sie sie auch nicht innerhalb des Landes, ohne deren Inhalt zu kennen.

Landeswährung ist der Jamaika-Dollar (JMD). Besonders in touristischen Gebieten ist auch Bezahlung mit USD üblich. Kreditkarten werden in Jamaika problemlos akzeptiert, Bargeld an entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten abzuheben ist vielerorts mit Kredit- und Debitkarten (Girocard) möglich. Der Umtausch von EUR und USD ist in vielen Wechselstuben möglich. Man sollte nur kleinere Geldbeträge bei sich führen.

Im Vergleich zu den Vorjahren werden im Jahr 2023 deutlich mehr Fälle von Dengue-Fieber gemeldet.

  • Schützen Sie sich insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung ärztlich beraten.
  • Beachten Sie die weiterführenden Informationen zu Dengue-Fieber, s. unten.

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet kann der Nachweis einer Gelbfieberimpfung verlangt werden. Dies gilt auch für Transit/Zwischenstopp zum Flugzeugwechsel in Endemiegebieten ungeachtet der Transitzeit.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

  • Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen, siehe Zika-Virus-Infektion.

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetiersekreten kontaminiertes Wasser übertragen werden.
Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen.
Bei zu erwartender Exposition kann im Einzelfall nach sorgsamer Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin erfolgen.

Insgesamt ist die Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Gebieten Jamaikas nicht mit in Deutschland herrschenden technischen und hygienischen Standards vergleichbar. Planbare Eingriffe sollten nach Möglichkeit daher in Deutschland erfolgen.
Die Kosten für eine medizinische Behandlung (prinzipiell auch bei Notfällen) sowie für Medikamente müssen insbesondere im privaten Sektor in der Regel vor Ort sofort in bar (auch Kreditkartenzahlung ist möglich) beglichen werden.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die .

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Mon, 25 Mar 2024 12:00:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Mon, 25 Mar 2024 12:16:21 +0100)

Letzte Änderung:

Sicherheit – Kriminalität

Einreise und Zoll – Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit; Visum; An- bzw. Abreise über die USA
Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Sicherheit

Terrorismus

Innenpolitische Lage

Zur intensivierten Verbrechensbekämpfung hat die jamaikanische Regierung seit 2018 einige Gebiete zu „Zones of Special Operations" (ZoSos) erklärt. Die Einwohner dieser Zonen unterliegen bestimmten Ausgangsbeschränkungen und dürfen sie nur mit Ausweispapieren verlassen. Dies kann ggf. auch Distrikte (Parishes) betreffen, in denen auch von deutschen Touristen genutzte Hotels liegen.
Die Hauptverbindung zwischen dem Flughafen Montego Bay und den Piers mit den Kreuzfahrtschiffen wird besonders überwacht und gilt als sicher.

Es kann zu Protesten und Demonstrationen kommen, die meistens friedlich verlaufen. Vereinzelte gewaltsame Auseinandersetzungen und Verkehrsbehinderungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

  • Informieren Sie sich über die lokalen Medien und seien Sie besonders vorsichtig.
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Führen Sie stets Kopien Ihrer Reisedokumente mit sich.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate ist landesweit hoch, aber besonders in der Hauptstadt Kingston sowie in städtischen Bezirken der Touristenzentren Montego Bay, Negril und Ocho Rios. Es kommt nicht selten zu Diebstählen und Überfällen. Die Bereitschaft, dabei Waffen einzusetzen, ist sehr hoch.
In den letzten Jahren gab es vereinzelte Überfälle auf Überlandbusse. Daneben ist Raub mit Körperverletzung im Zusammenhang mit dem Konsum von bzw. Handel mit Marihuana und anderen Drogen an der Tagesordnung. Häufig sind junge Touristen betroffen. Es sind Fälle bekannt, in denen Drogenhändler und Polizisten naiven Touristen gemeinsam Fallen stellten.

Auch Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl und Handtaschenraub kommt insbesondere in den Großstädten an von Touristen stark frequentierten Orten vor.
Kreditkartenmissbrauch ist verbreitet.

Fahrzeugdiebstähle und -aufbrüche sind insbesondere auf unbewachten Parkplätzen an der Tagesordnung. Nachts kann es zu vorgeblichen Polizeikontrollen durch Kriminelle kommen, die arglos anhaltende Passanten ausrauben.

  • Seien Sie im gesamten Land besonders vorsichtig und leisten Sie bei einem Überfall keinesfalls Widerstand.
  • Meiden Sie Spaziergänge allein nach Einbruch der Dunkelheit außerhalb von Hotelanlagen.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Lassen Sie im Hotel, im Mietwagen und am Strand keine Wertgegenstände unbeaufsichtigt zurück.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, an Bahnhöfen, auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Lassen Sie Getränke nie unbeaufsichtigt und sehen Sie sich, bevor Sie etwas bestellen, die Preise an.

  • Meiden Sie jeden Kontakt mit Drogen und die Einnahme von Drogencocktails, die vor allem in den Touristenzentren angeboten werden.

  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei. 

Natur und Klima

Das Klima ist tropisch-maritim.
Von Juni bis Ende November ist Wirbelsturmsaison. In dieser Zeit ist insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen können.

Jamaika liegt in einer seismisch aktiven Zone, weshalb es zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen kann.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Es existieren Inlandsflugverbindungen nach Montego Bay und zu anderen kleineren Inlandsflughäfen. Eine zuverlässige und komfortable Verbindung mit Bussen der Firma „Knutsford Express" besteht zwischen Montego Bay und Kingston, auch als Flughafenzubringer sowie auf andern Hauptverkehrsverbindungen der Insel, z.B. nach Ocho Rios, Negril und Port Antonio von Kingston aus.

In Jamaika herrscht Linksverkehr. Die meisten Straßen sind zweispurig, eng und kurvenreich. Wegen des teilweise sehr schlechten Straßenzustands, plötzlich auftauchender Hindernisse sowie einer von deutschen Standards abweichenden Fahrweise ist besonders umsichtiges und defensives Verhalten im Straßenverkehr geboten. Motorräder und -roller sollten trotz der tropischen Temperaturen nur mit entsprechender Schutzkleidung benutzt werden; es besteht Helmpflicht.

Die wichtigsten Verkehrsmittel in Jamaika sind Bus und Minibus. Schlecht gewartete Kfz in schlechtem technischen Zustand sind an der Tagesordnung. Sie sind häufig in Verkehrsunfälle verwickelt und auch immer wieder Grund für Überfälle und Diebstähle. Mietwagen der größeren bekannten Autovermietungen sind normalerweise in gutem Zustand. Fahrten mit einem amtlich zugelassenen Taxi (Fahrzeug mit einem roten PP-Kennzeichen) sind der Benutzung von (Mini-)Bussen vorzuziehen; Taxameter existieren allerdings nicht. Häufig werden nach Fahrtende überhöhte Preise gefordert. Reisende sollten daher vor der Fahrt einen Fahrpreis vereinbaren. Auch App-basierte Dienste wie Uber oder InDrive können benutzt werden.

Die Fahrzeuge der Einheimischen sind oft in einem schlechten technischen Zustand.

  • Verzichten Sie möglichst auf Busse und Minibusse.
  • Vereinbaren Sie Fahrpreise für Taxis vor Fahrtantritt.
  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv und meiden Sie Überlandfahrten nach Einbruch der Dunkelheit.
  • Fahren Sie auch bei einem kleineren Unfall möglichst weiter und melden sich beim nächsten Polizeiposten.

Führerschein

Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

LGBTIQ

Sexuelle Handlungen unter gleichgeschlechtlichen Partnern sind in Jamaika strafbar. Ein großer Teil der Bevölkerung ist zudem Homosexuellen gegenüber feindlich eingestellt. Gewalttätige Übergriffe gegen Homosexuelle und Transsexuelle sind nicht selten.

Rechtliche Besonderheiten

Der Besitz von bis zu zwei Unzen (ca. 56 g) Cannabis wird nicht strafrechtlich verfolgt. Der Besitz größerer Mengen sowie der Handel und Konsum von Drogen (auch Cannabis-produkten) werden hart bestraft. Es muss zunächst mit Untersuchungshaft bis zur Verhandlung gerechnet werden. Meist kommt es zu Verurteilungen wie Geldstrafen und/oder Gefängnis und danach zu Abschiebungen. Die Haftbedingungen sind dabei äußerst prekär.

Im gesamten öffentlichen Raum (u. a. Stadien, Parks, Behörden, öffentlicher Nahverkehr, Bushaltestellen, Gesundheits-, Sport- und Bildungseinrichtungen, Restaurants, Bars, Konzerte) sind der Konsum von Cannabisprodukten und das Rauchen von Tabakprodukten verboten. Bei Verstößen drohen Ordnungsstrafen.

  • Beachten Sie die Grenzen für Drogenbesitz und das Rauchverbot unbedingt.
  • Vermeiden Sie unter allen Umständen, Briefe, Päckchen etc. für andere Personen mit über die Grenze zu nehmen und transportieren Sie sie auch nicht innerhalb des Landes, ohne deren Inhalt zu kennen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Jamaika-Dollar (JMD). Besonders in touristischen Gebieten ist auch Bezahlung mit USD üblich. Kreditkarten werden in Jamaika problemlos akzeptiert, Bargeld an entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten abzuheben ist vielerorts mit Kredit- und Debitkarten (Girocard) möglich. Der Umtausch von EUR und USD ist in vielen Wechselstuben möglich. Man sollte nur kleinere Geldbeträge bei sich führen.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise können sich ändern. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Jamaikas sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate über das Ende des beabsichtigten Aufenthaltshinaus gültig sein. 

Bei Einreise muss ein Rückflugticket vorgelegt werden. Bei Tankstopp in Kuba wird dringend empfohlen, den Absatz An- bzw. Abreise über die USA zu beachten.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und den Aufenthalt von bis zu 90 Tagen zu touristischen bzw. bis zu 30 Tagen zu geschäftlichen Zwecken kein Visum. Es ist jedoch erforderlich, sich vor Beginn der Reise über das kostenlose Formular PICA: Enter Jamaica zu registrieren. Eine Verlängerung des Aufenthalts vor Ort ist grundsätzlich möglich und kann gegen Gebühr direkt bei der zuständigen Einwanderungsbehörde beantragt werden.

  • Nutzen Sie nur die offizielle PICA-Webseite – es existieren bezahlpflichtige Betrugsversionen.

An- bzw. Abreise über die USA

Die derzeit einzig direkte Flugverbindung mit der Fluglinie Condor von Frankfurt am Main nach Montego Bay macht auf manchen Flügen einen Tankstopp in Kuba. Dies führt dazu, dass Fluggäste die Berechtigung verlieren, visafrei mit ESTA in die USA einzureisen.

  • Erkundigen Sie sich rechtzeitig vor Abreise bei Ihrer Fluggesellschaft, ob ein Tankstopp in Kuba eingelegt wird und prüfen Sie Ihren ESTA-Status.
  • Beachten Sie bei Ein- und Ausreise über die USA die Reise- und Sicherheitshinweise der USA.

Minderjährige

Alleinreisende Minderjährige sollten eine Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten mitführen.

An- bzw. Abreise über die USA

Einfuhrbestimmungen

Fremdwährung darf unbegrenzt eingeführt werden, muss aber deklariert werden. Die Ausfuhr von Fremdwährung ist auf den bei Einreise deklarierten Betrag begrenzt.
Die Landeswährung darf weder ein- noch ausgeführt werden.

Für die Kontrolle im Rahmen der Zollvorschriften bei der Ankunft wird meistens bereits im Flugzeug ein Formular ausgegeben, das vom Reisenden die Auflistung von anderen als für den persönlichen Bedarf mitgebrachten Gegenständen mit Wertangabe verlangt.

Frei zur Einfuhr sind für alle Reisenden ab 18 Jahren neben dem persönlichen Gepäck zusätzlich 170 ml Parfüm und 340 ml Eau de Toilette sowie ein Liter alkoholische Getränke und 200 Zigaretten oder 50 Zigarren; die Artikel müssen aber angegeben werden.

Verboten ist die Einfuhr von Waffen (auch Attrappen und Pfeffersprays).

Heimtiere

Die Einfuhr von Haustieren ist unter strengen und umfangreichen Auflagen grundsätzlich möglich. Eine Einfuhr sollte frühzeitig geplant werden, da mit einer mehrmonatigen Vorbereitungszeit gerechnet werden muss. Eine Einfuhr von Haustieren zu Urlaubszwecken empfiehlt sich nicht.

Gesundheit

Aktuelles

Im Vergleich zu den Vorjahren werden im Jahr 2023 deutlich mehr Fälle von Dengue-Fieber gemeldet.

  • Schützen Sie sich insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung ärztlich beraten.
  • Beachten Sie die weiterführenden Informationen zu Dengue-Fieber, s. unten.

Impfschutz

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet kann der Nachweis einer Gelbfieberimpfung verlangt werden. Dies gilt auch für Transit/Zwischenstopp zum Flugzeugwechsel in Endemiegebieten ungeachtet der Transitzeit.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Zika-Virus-Infektion

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber. 

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser. Durch den Kauf von Flaschenwasser mit Kohlensäure kann eine bereits zuvor geöffnete Flasche leichter identifiziert werden.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Cholera

Cholera wird über ungenügend aufbereitetes Trinkwasser oder rohe Lebensmittel übertragen und kann daher gut durch entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene vermieden werden. Nur ein kleiner Teil der an Cholera infizierten Menschen erkrankt und von diesen wiederum die Mehrzahl mit einem vergleichsweise milden Verlauf. Die Indikation für eine Choleraimpfung ist nur sehr selten gegeben, in der Regel nur bei besonderen Expositionen wie z.B. der Arbeit im Krankenhaus mit Cholerapatienten, siehe Cholera.

  • Lassen Sie sich hinsichtlich Ihres Risikoprofils ggf. durch einen Tropen- oder Reisemediziner beraten.

Leptospirose

Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt durch mit Nagetiersekreten kontaminiertes u.a. Wasser übertragen werden.
Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen.
Bei zu erwartender Exposition kann im Einzelfall nach sorgsamer Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin erfolgen.

Medizinische Versorgung

Insgesamt ist die Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Gebieten Jamaikas nicht mit in Deutschland herrschenden technischen und hygienischen Standards vergleichbar. Planbare Eingriffe sollten nach Möglichkeit daher in Deutschland erfolgen.
Die Kosten für eine medizinische Behandlung (prinzipiell auch bei Notfällen) sowie für Medikamente müssen insbesondere im privaten Sektor in der Regel vor Ort sofort in bar (auch Kreditkartenzahlung ist ggf. möglich) beglichen werden.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Alle Angaben sind abhängig von den individuellen Reiseverhältnissen zu sehen und ersetzen nicht die ärztliche Konsultation sowie eine eingehende medizinische Beratung. Sofern zutreffend, beziehen sich Angaben i.d.R. auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland und sind insbesondere auf längere Aufenthalte vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen und Einreisen aus Drittländern können Abweichungen gelten.

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung in Jamaika entspricht nicht europäischen Verhältnissen, insbesondere bezüglich der Notfallversorgung. Die behandelnden Ärzte sowie auch die Krankenhäuser verlangen in der Regel sofortige Barbezahlung. Es gibt staatliche und private Krankenhäuser.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und Reiserückholversicherung wird empfohlen.

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Essen & Trinken 4 -
Cholera Nein -
Typhus 2 -
Gelbfieber 1 -
Malaria 3 -

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die innerhalb von 6 Tagen nach Aufenthalt in einem von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebiete einreisen wollen und über ein Jahr alt sind. Dies gilt auch für Transitreisende ungeachtet davon ob sie den Transitraum in den Infektionsgebieten verlassen haben oder nicht.

[2] Typhus kommt vor, Poliomyelitis kommt nicht vor. Impfschutz gegen Typhus ist empfehlenswert.

[3] Aktuell werden zwar keine in Jamaika erworbenen Malaria-Fälle berichtet, ein Wiederauftreten der Malaria tropica ist jedoch grundsätzlich möglich. Der Krankheitsüberträger, die Anopheles-Mücke, ist weiterhin in Jamaika vertreten.
Reisenden wird empfohlen, sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen (Haut bedeckende Kleidung, Mückennetze, Mücken abweisende Cremes, Lotionen, Sprays, Räucherspiralen etc.) durchzuführen. Diese Vorsorge ist besonders in den Abend- und Nachtstunden wichtig. Eine medikamentöse Chemoprophylaxe ist nach Einschätzung der Tropenmediziner momentan nicht erforderlich.

[4] Leitungswasser ist normalerweise gechlort und relativ sauber, es können jedoch leichte Magenverstimmungen auftreten. Für die ersten Wochen des Aufenthalts wird daher abgefülltes Wasser empfohlen, welches überall erhältlich ist. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milch ist pasteurisiert, und Milchprodukte sind im Allgemeinen unbedenklich.

Landesweit besteht ein erhöhtes Risiko für Darminfektionen. Vor dem Verzehr und Kauf von Lebensmitteln aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird gewarnt. Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Hygiene sollten stets durchgeführt werden.Vor dem Verzehr von Riff-Fischen und Meeresfrüchten, die als Delikatessen in Speiserestaurants angeboten werden, ist wegen möglicher Algenvergiftung Vorsicht geboten.

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden. 

Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.


Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

HIV/Aids ist weit verbreitet und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zu den Symptomen gehören u.a. Fieber, Gelenkschmerzen und eine Bindehautentzündung. Häufig bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft nur mit milden Symptomen. Bisher dokumentierte, vereinzelte Todesfälle standen überwiegend mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Das Virus kann bei Ungeborenen Fehlbildungen verursachen und zu Schwangerschaftskomplikationen führen. Es existiert weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Eine konsequente Einhaltung persönlicher Mückenschutzmaßnahmen wird empfohlen.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Österreich Ja Nein Ja
Deutschland Ja Nein Ja
Türkei Ja Nein Ja
Andere EU-Länder Ja 1 Ja
Schweiz Ja Nein Ja

Reisepassinformationen

Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss während eines visumfreien Aufenthalts und am Ausreisetag gültig sein. Bei visumpflichtigen Aufenthalten muss der Reisepass bei der Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig sein und über mindestens eine freie Seite verfügen.

 

Hinweis: Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen zum Teil von den staatlichen Regelungen ab. Deutsche Reisende benötigen für die Einreise nach Deutschland einen mindestens gültigen Reisepass / Personalausweis. Bei Transit über Drittländer wird grundsätzlich ein Reisepass mit einer Gültigkeit von mindestens 6 Monaten empfohlen.

Visainformationen

Allgemein erforderlich, ausgenommen sind u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder, sofern sie gültige Dokumente für die Rück- bzw. Weiterreise und ausreichende Geldmittel für die Dauer des touristischen Aufenthalts von bis zu 3 Monaten (sofern nicht anders angegeben) oder für die Dauer des geschäftlichen Aufenthalts von bis zu 30 Tagen vorweisen können:

EU-Länder, Schweiz und Türkei (Aber: Frankreich, Griechenland, Österreich, Polen, Portugal, Slowakische Republik, Spanien, Tschechische Republik und Ungarn für bis zu 30 Tage sowie Malta und Zypern für bis zu 6 Monate). Ausnahmen: [1] Visumpflicht besteht für Staatsangehörige von Bulgarien (und im Besitz eines Schengenvisums), Estland, Lettland, Kroatien, Litauen, Rumänien (und im Besitz eines Schengenvisums) und Slowenien, außer die Staatsangehörigen dieser Länder sind gegen Masern, Röteln und Polio geimpft).

Visum bei der Einreise: Die unter [1] genannten Nationalitäten erhalten als Touristen ein Visum bei der Einreise (Bedingung: Gültigkeit des Reisepasses, bestätigte Rück-/Weiterreisetickets und ausreichende Geldmittel).

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden). Achtung: Bei An-/Abreise über die USA ist eine visumfreie Durchreise mit ESTA-Genehmigung nur mit eigenem Reisepass möglich.

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
 

Hinweis: Alleinreisende Minderjährigen wird empfohlen, eine Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten mitzuführen.

Einreise mit Haustieren

Hunde und Katzen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dürfen nicht eingeführt werden. Die Einfuhr von Vögeln ist generell verboten.

Bearbeitungsdauer

I. Allg. 2 Wochen (bei persönlicher Antragstellung nach Absprache u. U. auch schneller). Abhängig von der Nationalität bis maximal 6-8 Wochen.

Visaarten und Kosten

Einreise- und Transitvisum.

Kosten

Visagebühren sind von der Nationalität abhängig, nähere Auskünfte erteilen die konsularischen Vertretungen.

 

Antrag erforderlich

Einreisevisum für Touristen:
(a) 2 Antragsformulare.
(b) 2 Passfotos.
(c) Reisepass, der noch mindestens 6 Monate über den Aufenthalt hinaus gültig ist.
(d) Nachweis ausreichender Geldmittel.
(e) Hotel- und Flugbuchungsnachweis (touristische oder geschäftliche Reise) bzw. Einladungsschreiben einer jamaikanischen Privatperson und Flugticket (Besuchsreise) sowie Rück- bzw. Weiterreiseticket.
(f) Gebühr (in bar bei Antragstellung oder per Verrechnungsscheck).

Einreisevisum für Geschäftsbesuche zusätzlich:
(g) Schreiben des Unternehmens in Jamaika.

Geld

Geldwechsel

Geld kann in der Flughafen-Wechselstube, in allen Ferienorten in offiziellen Wechselstuben sowie in jeder Bank gewechselt werden. Quittungen müssen aufbewahrt werden.

Währung

1 Jamaika-Dollar = 100 Cents. Währungskürzel: J$, JMD (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 5000, 1000, 500, 100 und 50 J$. Münzen in den Nennbeträgen 20, 10, 5 und 1 J$ sowie 25, 10 und 1 Cent. In der Umgangssprache wird die Währung auch Jay genannt.

Devisenbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung ist verboten. Die Ein- und Ausfuhr von Fremdwährungen ist unbeschränkt, Deklarationspflicht ab einem Gegenwert von 10.000 US$. 

Kreditkarten

American Express, Mastercard, Diners Club und Visa werden angenommen. Einzelheiten vom Aussteller der jeweiligen Kreditkarte. In den Banken kann mit der Kreditkarte Geld abgehoben werden. An vielen jamaikanischen Geldautomaten kann auch mit dem Visa-, Cirrus-, Maestro- und Plus-Logo Geld abgehoben werden.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich.

US-Dollar-Reiseschecks werden für Jamaika empfohlen. Reiseschecks können in Jamaika in den Städten in Banken und Wechselstuben eingelöst werden. 

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Do 09.00-14.00 Uhr, Fr 09.00-16.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel dürfen zollfrei nach Jamaika eingeführt werden (Personen ab 18 J.), wenn sie auf dem im Flugzeug ausgehändigten Zollformular aufgelistet sind:

200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 230 g Tabak;

1 l Spirituosen; 

1 l Wein;

170 ml Parfüm und 340 ml Eau de Toilette.

Persönliche Gebrauchsgegenstände im Gegenwert von bis zu 500 US$.

Verbotene Importe

Drogen, Produkte aus Ziegenleder (u. a. Trommeln, Handtaschen), Kaffee, anstößiges oder obszönes Material (einschließlich Drucke, Gemälde, Fotos, Filme, Lithografien, Stiche Bücher, Karten oder Schriftstücke).

Quellenangaben
  • Marco Polo - Jamaika, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2019-11, 2012-08
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Jamaika - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 26.03.2024 (Unverändert gültig seit: 25.03.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 26.03.2024 (Unverändert gültig seit: 25.03.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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