St. Petersburg kompakt
- Besichtigung Alexander-Newski-Kloster
- Bei den Restauratoren für Goldstickerei
- Abschiedsessen mit Folkloreprogramm
Eine Mongolei Rundreise ist weitab des Sammelns von Fakten. Und dies, obwohl genau die immer wieder verblüffen: Welcher Reisende weiß schon, dass der Titel "Dalai Lama" dem Mongolischen entstammt? Dass erst die Funde fossiler Überreste durch Roy Chapman Andrews in der Mongolei im Jahre 1923 die Dinosaurier als eierlegende Lebewesen klassifizierte? Wem ist schon vor einer Mongolei Rundreise klar, dass er mit der Landung in Ulaanbaatar in der im Jahresdurchschnitt kältesten Hauptstadt der Welt einreist ? Über eine Million Menschen leben hier und trotzdem sind die weitaus meisten Straßen bis heute namenlos – der Nomade ist es gewohnt, ohne Anschrift zu siedeln. Noch.
Eine Mongolei Rundreise ohne an den Gründer des ehemals so großen Reiches erinnert zu werden ? Undenkbar. "CHINGGIS KHAN" ruft dem Ankommenden sogleich die Beschriftung des Flughafens entgegen.
Nach einer unkomplizierten Einreise erwartet den Gast zum Beginn der Rundreise in der Mongolei ein Bus, dessen Fahrer sehr gut auch Dschingis heißen könnte. Die Fahrt in die Innenstadt ist nur kurz und führt mit etwas Glück an der Statue Dschingis Khans vorbei. Die Wahrscheinlichkeit nach einem wenig vegetarischen Abendessen einen Wodka angeboten zu bekommen, ist nicht klein. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser aus einer Flasche mit dem Etikett "Chinggis gold" kommt, ziemlich groß.
Mittlerweile lebt beinahe schon die Hälfte der etwas über 3 Millionen Einwohner des Landes in der Hauptstadt. Der rasante Zuzug der letzten 15 Jahre zeigt sich in der unerwartet großen Anzahl der Gers, welche in dieser Zeit auf den sanften, grünen Hügeln im Umland des Stadtzentrums errichtet wurden. Immer noch sind diese Filzzelte der Nomaden ohne Wasser und Strom und doch stellen diese, teils von weit her angereisten Hirten, einen Teil der neuen Stadteinwohner. Die Heldenverehrung findet im Zentrum der Stadt, auf dem Suchbaatar Platz statt. Monumental zwar, aber dennoch historisch etwas verloren stellt sich hier Damdin Suchbaatar, der Held der mongolischen Revolution, den Gästen und Einwohnern des Landes. Nahe bei bietet das historische Museum den perfekten Einstieg zum Beginn einer Mongolei Rundreise.
Es ist beinahe egal, in welcher Richtung man seine Mongolei Rundreise beginnt: die Überraschung, sich einer grandiosen Landschaft gegenüber zu sehen, ist gewiss!
Ob die bizarren Felsformationen von Baga Gazriin Chuluu oder der nahe gelegene Khustai Nationalpark – niemand würde in der Umgebung von Ulaanbaatar derart abwechslungsreiche Landschaften vermuten. Und jeder Tag einer Mongolei Rundreise ist ein Garant für ein unvergessliches Naturerlebnis. Wenn es das Gegenteil einer eintönigen Landschaft gibt, so findet man es genau hier, in einem Land, welches von unterschiedlichsten Steppenregionen über Halbwüsten, Wüsten und alpinen Regionen einen wahren Naturschatz bietet. Sicher ein Land der Extreme, ist jeder Gast überwältigt vom Farbenspiel der Steppe und wer die trockene Hitze der Gobi erlebt hat, wird spätestens bei der Wanderung durch die ganzjährig mit Eisinseln gespickte "Geierschlucht" Yolliin Am eine Mongolei Rundreise als ein Naturerlebnis par excellence erfahren.
Nichts, aber wirklich gar nichts hat ein mongolisches Ger mit einem bei uns üblichen Zelt zu tun. Eben noch stand der Klein-Lkw vollbepackt in der Steppe und wartete darauf, entladen zu werden. Zuerst wurde die oben thronende obligatorische Satellitenschüssel heruntergehoben und dann zuallererst das Gerüst des Scherengitters aufgestellt. Und nichts beim Aufbau ist willkürlich oder spontan. Jeder Handgriff ist hunderte Male geübt und nach wenigen Stunden schon sitzen Gastgeber und Gäste bei der wohligen Wärme eines zentralen Ofens auf bunten Kissen zusammen.
Die Hunde der Nomaden sind höchst wachsam und selbst im extremsten Winter spielt sich ihr Leben draußen ab. Ihre Tiere sind der wichtigste und teuerste Besitz der Menschen, und doch ist es der Nutzen, der im Vordergrund steht. Wenn wir während einer Mongolei Rundreise als Gast dieses archaische Verhältnis von Mensch und Natur erleben dürfen, gehört ganz sicher zu einer der spannendsten Erfahrungen, die man in einem Reiseleben machen kann. Landschaft, Klima und die nomadische Lebensform bedingen eine gewisse kulinarische Beschränktheit. Zwiebeln, Möhren und Kartoffeln sind das omnipräsente Gemüse. Sich als Vegetarier zu outen, stößt mindestens auf Unverständnis. Wahrscheinlich sogar eher auf Mitleid. Ein lukullischer Tipp: "Ziege in der Milchkanne". Und alle sind bei der Zubereitung, die rund einen halben Tag dauert, dabei. Eine einzigartige Erfahrung !
Unsere Mongolei Rundreise geht weiter. Über 60 buddhistische Klöster beherbergte das 1586 errichtete religiöse Zentrum Erdene Zuu. Heute noch von einer riesigen Mauer mit 108 Stupas umgeben, wurde es aus den Steinen der alten Hauptstadt Karakorum erbaut. Altan Khan hatte die Gelugpa Sekte bei ihrer Zementierung der Macht in Tibet unterstützt. Hierfür ließ er sich zur Reinkarnation Kublai Khans erklären, was wiederum seine Position unter den Mongolen festigte. Im Jahr 1578 wurde zum ersten Mal der Titel "Dalai Lama" verliehen und die tibetische Form des Buddhismus verbreitete sich über die ganze Mongolei, so dass bis heute der Lamaismus so gut wie ausschließlich in Tibet und hier anzutreffen ist. Jede Mongolei Rundreise ist gleichzeitig auch eine Auseinandersetzung mit einer sehr ursprünglichen Form von Spiritualität, die in ihrer Ausübung auch den mongolischen Schamanismus erkennen lässt.
Fast jeder Ort der Welt ist heute innerhalb von 24 Stunden zu erreichen. Passionierte Ländersammler und Menschen, denen es nur um vollgestempelte Seiten im Reisepass geht, lenken ab von dem, was "reisen" sein kann: neue Erfahrungen in neugieriger Unvoreingenommenheit zu machen. Eine Mongolei Rundreise bietet genau dies – und eigentlich noch viel mehr.